Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Trust Me - Blutiges Grauen

Trust Me - Blutiges Grauen

Titel: Trust Me - Blutiges Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
Vom Netzwerk:
ich es nicht wollte. Er hat sich sogar noch daran aufgegeilt, als ich geheult und gebettelt habe, er soll mich losmachen. Er …”
    “Hat er dir wehgetan?”
    “Ja!”
    “Wie?”
    Sie musste nachdenken. Die körperlichen Verletzungen waren nicht so schlimm. Es war mehr die Art gewesen, wie er sie behandelt hatte. Dass es ihm vollkommen gleichgültig gewesen war, wie sie sich fühlte. Diese Verachtung, sein Egoismus. “Er … er hat mir in die Brüste gekniffen.”
    “
Er hat dir in die Brüste gekniffen”
, wiederholte Noah ein bisschen verständnislos.
    “Richtig heftig”, fügte sie dazu. “Er hat sie eigentlich richtig gequetscht.”
    Er beugte sich zu ihr vor. “Das ist alles? Männer tun das nun mal gern.”
    “Er hat mich auch gebissen.” Sie zog den Ausschnitt ihres Pullovers herunter, um ihm die Schulter zu zeigen, aber die Abdrücke waren nicht tief genug gewesen. Sie waren bereits wieder verschwunden.
    Noah schüttelte den Kopf. “Du musst dich psychologisch beraten lassen.”
    “Ich schwöre dir, er hat mich gebissen! Nicht so stark, dass es geblutet hat, aber …”
    “Ich habe dich doch auch schon gebissen, Jane, und es hat dir gefallen.”
    “Das war etwas anderes. Aber das gestern war nicht spielerisch oder liebevoll. Liebe hatte damit überhaupt nichts zu tun. Ich habe gespürt, dass er mich hasst, richtig hasst.”
    “Jetzt hör aber auf! Oliver liebt dich! Er hat mir heute beim Mittagessen erzählt, ihr hättet gestern den besten Sex eures Lebens gehabt. Dass du alles wärst, was er sich jemals von einer Frau gewünscht hätte, und dass du ein richtiger Tiger im Bett bist.”
    Das machte Jane sprachlos. Oliver wusste, dass sie gestern Nacht mit Wendy telefoniert hatte, und er hatte sich sofort um die Schadensbegrenzung gekümmert. Hatte dafür gesorgt, dass alles, was sie womöglich Noah und Wendy oder vielleicht auch seinen Eltern erzählte, nicht ernst genommen würde.
    Oliver war wirklich clever. Er war schlau, und er war gefährlich.
    “Wenn du mir nicht glaubst, muss ich zu euren Eltern gehen.” Sie wirbelte herum, um genau das zu tun. Aber er packte sie beim Arm.
    “Wage es nicht!” Richtige Wut, so wie sie es von Noah überhaupt nicht kannte, blitzte in seinen Augen auf, als er sie zu sich herumriss. “Meine Eltern haben genug ertragen, hörst du? Was auch immer du durchmachst, du stehst es besser durch, ohne sie damit zu belasten. Sie haben die ganzen Jahre unter dem gelitten, was Oliver passiert ist. Sie sind fast bankrott gegangen, um euch beiden zu helfen. Und sie werden alt. Belaste sie nicht damit!”
    “Aber ich muss ihnen sagen, was ich denke. Ich muss Kate beschützen, mich selbst auch.”
    “Vor einem Ehemann, der dir an die Wäsche will? Du hast mich doch auch immer rangelassen, ohne dich zu beschweren.”
    Sie zuckte bei diesem vor Abscheu triefenden Tonfall zusammen. “Du
wolltest
doch mit mir zusammen sein”, begehrte sie auf.
    “Das stimmt, das gebe ich zu. Aber ich will es nicht mehr, und du kannst nicht loslassen. Verstehst du das nicht?
Es ist vorbei!”
    Sie konnte das Schluchzen nicht unterdrücken. Womit hatte sie das nur verdient? Die ganze Welt hatte sich gegen sie verschworen. “Aber er … hat mich richtig festgebunden, obwohl ich ihn gebeten habe, es nicht zu tun! Er hat mir auf den Hintern geschlagen und mir in die Schulter gebissen. Es war so schrecklich!”
    Wenigstens entdeckte sie für einen Moment den alten Noah in seinen Augen. Den Noah, von dem sie einmal gedacht hatte, er würde sie lieben. “Hat er ein Seil benutzt?”, erkundigte er sich besorgt.
    “Nein. Laken.”
    Noah wartete nicht darauf, was sie sonst noch zu sagen hatte. Er winkte ab, als hätte er nie etwas Lächerlicheres gehört.
    “Er hat sie richtig festgezogen!”, rief sie ihm zu. “Das waren keine normalen Sexspielchen. Du hast es ja nicht gesehen. Du hast ja nicht gesehen, wie er sich verhalten hat!”
    Er drehte sich noch einmal um. Bevor die Tür zufallen konnte, hielt er sie fest. Dann zeigte er vorwurfsvoll mit dem Finger auf Jane. “Es liegt an
dir
, Jane, nicht an ihm! Du bist in letzter Zeit ziemlich mit den Nerven fertig. Du brauchst eine Therapie und wahrscheinlich eine ordentliche Dosis Prozac.” Dann schlug er die Tür zu und schob den Riegel vor.
    Tränen rollten über Janes Wangen, während sie zusah, wie er sich von der Glastür entfernte. Diesen Rücken hatte sie massiert, hatte ihn gekratzt … Sie hatte mit diesem Mann geschlafen.

Weitere Kostenlose Bücher