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Truthahn um zwölf

Truthahn um zwölf

Titel: Truthahn um zwölf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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das Sportfest. Was für einen wunderschönen Pokal
der Colonel dieses Jahr stiftet! Alle sind ganz aus dem Häuschen«, und wir
unterhielten uns die nächste halbe Stunde recht angeregt.
    Als ich Larry das alles
berichtete, sagte sie: »Du bist so selten boshaft, Susan, deshalb freut es
mich, daß du ihr gesagt hast, sie wolle nur das Beste. Sicher weiß sogar
Ursula, wie schrecklich Leute sind, die immer nur das Beste wollen. So steht
das also. Auch gut. Dir hat das ja nie gepaßt, jetzt freu dich und mach dir
keine Gedanken.«
    »Tu’ ich auch nicht, nur ...«
    »Susan, wenn du jetzt auch noch
deinen Humor verlierst wie Paul, dann werd’ ich verrückt. Ich stecke wegen
Weihnachten bis über den Hals in Schulden, aber ich wette mit dir zehn
Schilling, daß es Tony völlig egal ist, und wenn Colin sich auch mit einem
Dutzend hübscher Catherines verlobt. Sie wird lachen und einen anderen Flirt
anfangen, wahrscheinlich mit Peter — obwohl sie da ganz schön zu tun hätte.«
    Und dann ging sie in die
Speisekammer und betrachtete mit Bedauern die beiden großen Truthähne, die Paul
geschossen hatte.
    »Ich nehme den einen mit, und
du kümmerst dich um den anderen. Abscheuliche Viecher, aber sie sind eben unser
Beitrag, denn der Colonel hat alles so verteilt, daß er für Schinken und Zunge
sorgt — oder besser gesagt, Mrs. Evans — und Miss Adams das Roastbeef
mitbringt. Obstsalat und Eis teilen wir noch untereinander auf, und Mrs. Evans
schickt, wie gewöhnlich, den Plumpudding. Weihnachten wird vielleicht trotz
allem gar nicht so schlimm. Und mit Tony ist schon alles in Ordnung.«
    Es sah jedenfalls so aus, als
ich am nächsten Tag nach Tiri hinunterkam. Sie hatte viel zu tun, war vergnügt
und platzte fast vor Neugier auf Calebs Schreinerei. »Er hat früh und spät dort
gearbeitet und tut schrecklich geheimnisvoll. Es ist nicht für Annabella, denn
er hat gestern zwei Räder gekauft von einem Mann, der ein altes Auto
ausschlachtet, und könnt ihr euch Annabella auf Rädern vorstellen?«
    Bevor ich ging, wurde das
Geheimnis gelüftet. Caleb kam herein und fragte uns sehr schüchtern, ob wir
seine »kleine Überraschung« sehen wollten.
    Und es war eine Überraschung —
ein großer Anhänger, den er als Weihnachtsgeschenk für Miss Adams gebaut hatte.
Tony war entzückt. »O Caleb, genau das, was wir brauchen! Wir können doppelt so
viel mitnehmen, wenn wir den an den Lieferwagen hängen. Sie sind wirklich
klug!«
    Ich aber war bestürzt.
Sicherlich war es ein herrlicher Anhänger, groß und sehr sorgfältig gebaut,
aber wie wollte er ihn aus dem Schuppen herausbringen? Die Türe war schmal, der
Anhänger breit. Ich konnte gerade noch stammeln: »Ein wunderbares Geschenk«,
als wir draußen jemand rufen hörten und Colin auftauchte.
    »Eine schöne Art, ein Geschäft
zu führen! Die Kunden schlagen Krach — zumindest dieser hier; niemand paßt auf
die Sachen im Laden auf, ich will mich bei der Geschäftsleitung beschweren —
und die ganze Belegschaft ist hier und starrt irgend etwas an. Was gibt es denn
Aufregendes, Tony?«
    »Schau nur, was Caleb da ganz
allein gebaut hat! Ein Geschenk für Tantchen. Ist er nicht wunderschön?«
    »Schon, aber wie steht es mit
dem Geschäft? Ich bin nicht der einzige Leidtragende. Peter Anstruther kam, als
ich gerade auf die Suche nach euch ging. Hier ist er.«
    In diesem Moment erschien Peter
und betrachtete anerkennend den Anhänger. Ich sah ihn einen Blick auf die Tür
werfen und wußte, daß er den Fehler bemerkt hatte, den der arme Caleb gemacht
hatte, aber gerade da brach Colin in lautes Lachen aus.
    »Caleb, mein Bester, es ist ein
verdammt guter Anhänger, aber wie wollen Sie ihn hinausbringen?«
    Caleb verstand ihn nicht. »Er
ist ein Weihnachtsgeschenk für Miss Adams, und deshalb hab’ ich ihn versteckt«,
begann er, und dann blickte er betroffen auf die schmale Türe. Es war ein
fürchterlicher Augenblick, und keiner wagte den anderen anzuschauen, außer
Colin, der sich köstlich amüsierte und das auch zeigte. Ich hatte eine Wut auf
ihn; es war gemein, über die Ratlosigkeit des alten Mannes zu lachen.
    Caleb sagte langsam und
verzweifelt: »Daran hab’ ich nie gedacht. Der Platz war so gut zum Arbeiten.
Niemand konnte mich stören.«
    Colin sagte: »Und ich fürchte,
hier drin wird er bleiben. Der Anhänger, der sich nicht anhängen ließ!«
    Tony fuhr ihn wütend an: »Wie
klug du bist! Vermutlich hast du noch nie in deinem Leben einen Fehler
gemacht.«
    »So

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