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Truthahn um zwölf

Truthahn um zwölf

Titel: Truthahn um zwölf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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Springen.«
    Als Tony mir dieses Glanzstück später wiedergab, fügte sie nachdenklich hinzu: »Ich finde das wirklich komisch. Die Männer mögen Ursula alle so gerne, und doch hat sie nicht geheiratet.«
    Ich sagte boshaft: »Jemanden aus der Ferne zu bewundern und seiner Frau als Vorbild hinzustellen, das ist einfach. Mit ihr verheiratet zu sein, das ist etwas anderes.« Und Tony meinte, es müsse nervtötend sein, wenn jemand einen dauernd kritisierte, besonders beim Frühstück.
    Sie sagte: »Ein Mann, der sie nicht für großartig hält, ist Colin Manson. Er sagte vor kurzem zu mir, daß eine Frau, die alles zu wissen und zu können glaubt, schrecklich langweilig sei. Überhaupt nicht charmant, sagt er.«
    Jetzt wollte ich Ursula plötzlich verteidigen und sagte scharf: »Er ist vermutlich einer von denen, die das Heimchen am Herd schätzen, das zu seinem Herrn und Meister aufblickt und sich ihm fügt.«
    Worauf Tony mit Recht erwiderte, daß ich anscheinend schwer zufriedenzustellen sei. Zwar mochte ich Ursula selbst nicht, aber ich nahm anscheinend an, daß hingegen Colin dazu verpflichtet sei.
    Der Grund dafür war, daß Colin in Tonys Leben eine wichtige Rolle zu spielen schien, und ich war so dumm, mich darüber aufzuregen. Letztes Wochenende war er unter dem Vorwand zu unserer Farm gekommen, daß er mit Paul über den Kauf eines Hubschraubers reden wolle, mit dem man Unkrautvertilgungsmittel über die steilen Hügel sprühen konnte. Ob er sich mit Colin und noch ein paar anderen zusammenschließen und an dem Hubschrauber beteiligen wolle? Ich fand das recht unnötig. Er wohnte fünf Meilen weit auf der anderen Seite von Tiri, und dort gab es einige andere erfolgreiche Farmer, die sicher gerne bei dem Unternehmen mitgemacht hätten, ganz zu schweigen vom Colonel und Julian. Aber er erklärte, daß die Anschaffungskosten für die Maschine beträchtlich seien, und je mehr Verwendung man dafür finden könne, desto besser.
    Paul war von der Idee begeistert, genau wie Sam und Tim. Unser Grund ist an manchen Stellen sehr steil, und es war fast unmöglich, den Ginster auszurotten, der eindrang und sich schnell und verheerend ausbreitete. Ein Hubschrauber war die beste Lösung. Die Besprechung dauerte so lange, daß Colin zum Essen dablieb und nachher mit Tony über die Farm ritt.
    Er war sehr geschickt und lobte alles überschwenglich, als er zurückkam.
    »Wunderbar, wie Sie das alles gemacht haben! Sie haben recht, das ist die beste Methode, mit dem Ginster fertig zu werden. Immerhin haben Sie davon nicht so viel wie ich. Aber mit dem Hubschrauber werden wir ihm schon Herr werden. Ich hielt das für die beste Lösung, wollte aber erst mit jemand so erfahrenem wie Ihnen darüber reden und Ihre Meinung hören. Sie kennen das Land gut.«
    Natürlich sagte Paul nachher, er sei ein netter Kerl und habe die richtige Einstellung zur Landwirtschaft. »Nicht einer von diesen Besserwissern, die kommen und meinen, sie könnten uns was erzählen.«
    »Es geht doch nichts über neue Gesichter in der Gegend«, sagte ich boshaft, denn unsere drei Männer waren neuen Siedlern gegenüber nie so freundlich gewesen, wie es sich eigentlich gehört hätte. Aber Colin hatte es geschickt angefangen, und Tony hatte ihn zweifellos gerne. Seine leichtfertige Einstellung dem Leben gegenüber brachte sie zum Lachen. Wenn sie sich Abwechslung gewünscht hatte, so war ihr die jetzt sicher, denn niemand hätte ein größerer Gegensatz zu Norman Craig sein können.
    Ich hoffte, daß nicht mehr dran war, denn meiner Meinung nach war Colin nicht besonders zuverlässig. Außerdem hatte ich gehört, daß er recht erfahren mit Mädchen war. Offensichtlich fand er Tony anziehend, was aber nicht viel bedeutete, denn unser verlorenes kleines Mädchen von vor zwei Jahren schien für Männer nun ziemlich unwiderstehlich zu sein. Er war oft im Supermarkt, wenn ich auch gerade kam, und Tony war vergnügt und flirtete kräftig mit ihm. Aber dann behandelte sie alle anderen genauso und war sich vermutlich klar darüber, daß Colin keine ernsten Absichten hatte. Ich versuchte, mir das einzureden, und Larry mein Unbehagen nicht merken zu lassen.
    Tantchen ahnte offensichtlich meine Gedanken, denn sie sagte eines Tages tröstend: »Tony hat viele Verehrer, Susan. Es ist interessant, wie schlecht manche Junggesellen ihren Haushalt plötzlich führen können. Früher haben sie mir einmal in der Woche eine telefonische Bestellung aufgegeben, und jetzt kommen

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