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Truthahn um zwölf

Truthahn um zwölf

Titel: Truthahn um zwölf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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eine Bemerkung hinunter und blickte Tim besorgt an, sagte aber nur: »Das glaub’ ich dir, aber Ursula hätte sicher auch ihren Spaß an der Hochzeit und der Party hinterher. Ich nehme nicht an, daß sie schon einmal auf einer Hochzeit in den Backblocks gewesen ist, und noch dazu ist die Braut schon fünf Jahre mit einem Bigamisten verheiratet gewesen.«
    Tim meinte, solche Bemerkungen könne sie sich sparen, aber sicherlich würde Ursula bei der Party eine große Hilfe sein, sie sei so gut im Organisieren.
    Larry sagte, daß Ursula unentbehrlich sein werde, und ging dann eiligst zu der Frage über, ob ich einverstanden sei, wenn sie den Brautstrauß richte, ihr Garten sei im Moment voll von Blumen. Ich war erleichtert, denn Larry hat eine geschickte Hand mit Blumen. Sie behauptet, jegliche Blumenkunst zu verachten, und sie mache die Sträuße sehr schlampig, aber das Ergebnis ist immer wundervoll.
    Die Hochzeit sollte am Samstag vormittag um elf stattfinden, und die Braut kam Freitag abend mit Tony zu uns. Wir hatten versucht, Tag und Zeit geheimzuhalten, aber es war natürlich durchgesickert. Wir würden uns damit abfinden müssen, daß alle zwanzig Einwohner von Tiri kommen würden und dazu noch einige mit Ted befreundete Farmer. Ich fragte mich, wie viele nachher bei der Party auftauchen würden, aber Mrs. Evans würde allem gewachsen sein. Wenn der Colonel die ganze Gegend einlud, dann tat er es in einer großartigen Weise.
    Ich erwachte früh, die Sonne strahlte, und ich schlich auf Zehenspitzen hinaus, um mir etwas Tee zu machen. Ich hörte Geräusche aus dem Gastzimmer und klopfte an die Türe. Edith schlüpfte heraus und sah nicht gerade nach einer Braut aus in ihrem unscheinbaren Nachthemd und den Lockenwicklern im Haar. Ich flüsterte, daß ich Tee machen wolle, und sie folgte mir in die Küche, mit einem alten Mantel um die Schultern.
    Ich verlor meinen ganzen Optimismus als ich sie genauer betrachtete. Es würde viel Kleinarbeit kosten, sie in die bezaubernde Braut zu verwandeln, die Tony sich wünschte. Außerdem hatte sie offensichtlich die ganze Nacht geweint, statt dankbar zu sein, und das ärgerte mich. Ihre Augen waren rot gerändert und leicht geschwollen.
    In der Küche konnten wir uns unterhalten, ohne jemanden aufzuwecken, und ich fragte sie, ob sie schlecht geschlafen habe.
    »Eigentlich nicht, aber ich bin früh aufgewacht und bin dagelegen und hab’ nachgedacht.« Dann mit plötzlicher Offenheit: »Mrs. Russell, ich hab’ Angst!«
    Ich sagte all die Dinge, mit denen man für gewöhnlich eine Braut beruhigt; daß sie Ted gut kenne, daß er freundlich und verständnisvoll sei, daß sie sehr glücklich sein werde, und daß die eigentliche Feier schnell vorbei und die Party sehr lustig sein werde.
    »Ach! Alle sind so furchtbar lieb gewesen, und es ist wunderbar, aber...« Und dann rollte zu meiner Verwirrung langsam eine Träne ihre Wange hinunter.
    Ich tat, als hätte ich nichts gesehen, schenkte ihr eine Tasse starken Tee ein und sagte, wie nett es sei, daß wir so schönes Wetter hätten. Aber sie wollte mir ihr Herz ausschütten, und fuhr fort: »Natürlich war Percy ein Nichtsnutz, und nach den ersten paar Wochen war er nicht einmal mehr nett zu mir. Aber ich fand ihn großartig. Wissen Sie, ich war noch ein Kind, und ...«
    Das kleine dumme Ding trauerte doch sicher nicht dem widerlichen Freeman nach? Ich dachte an den ruhigen, zuverlässigen Ted und ärgerte mich  noch mehr. Ich sagte heftig: »Sie haben ja bald herausgefunden, wie er in Wirklichkeit war, und das Beste, was Sie tun können, ist ihn vergessen, Edith.«
    »Ich wollte, ich könnte es, aber es fällt einem schwer, wenn man wieder heiratet.«
    Das war eine scheußlich verwickelte Sache, aber der Augenblick schien mir nicht geeignet für den Hinweis, daß sie noch nie verheiratet war. »Aber Sie trauern ihm doch sich er nicht nach? Nach all den unglücklichen Jahren und allem, was passiert ist?«
    Zu meiner Erleichterung blickte sie mich  erstaunt an. »Ihm nachtrauern? Percy nachtrauern? Natürlich nicht. Darum geht es ja gar nicht, Mrs. Russell. Ich hab’ nur so Angst!«
    »Wovor fürchten Sie sich denn? Sie sollten sich  doch sicher und geborgen fühlen.«
    »Das werde ich auch — morgen.«
    »Warum erst morgen?«
    »Sie kennen doch diese Stelle im Gottesdienst... Ich hab’ es gestern Abend gelesen, und deshalb bin ich heute früh ganz verstört aufgewacht.«
    »In einem Hochzeitsgottesdienst ist nichts, was einen

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