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Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition)

Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition)

Titel: Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Subina Giuletti
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Motown seine eigene Karriere gemacht, aber...wir haben alle die Zeit mit den Brüdern zusammen genossen. Das war wirklich die beste Zeit unseres Lebens. Wir konnten uns aufeinander verlassen, wir waren nie allein...und auf einmal... war alles anders...Jermaine ist die Familie und der Zusammenhalt der Brüder immer sehr wichtig gewesen, auch heute noch. Wenn es jemanden gibt, der die Jackson Five wieder auf der Bühne haben will, dann ist es er“.
    „Und du? Wie hast du das empfunden?“
    „Es war hart für mich, die Band auseinander brechen zu sehen. Obwohl es vorher schon jede Menge Knatsch gegeben hatte.”
    Denn mit den Jahren war die Gesinnung seines Vaters, die seiner Brüder und seine eigene ziemlich auseinander gedriftet.
    Michael fing damals schon an, sein Geld, das er bei Motown verdiente, zu spenden. Er hielt Schulterschluss mit Katherine und lehnte Joe offen ab. Und Katherine war eine Frau mit starken, religiösen Werten. In der Kirche, die er immer noch mit seiner Mutter regelmäßig besuchte, hörte er viel über von Gott auserwählte Menschen, von einigen wenigen, die es in sein Himmelreich schaffen würden – wenn sie gut genug waren. Er hatte Angst, nicht gut genug zu sein. Dinge wie Treue, sein Wort halten, kein Sex vor der Ehe und das Thema Demut tauchten immer wieder auf.
    „Was ist für dich Demut?“, fragte ich an dieser Stelle interessiert.
    „Demut ist für mich, zuzugeben, dass Gott die Quelle aller Leistungen hier auf der Erde ist“, antwortete er mir, „nicht der Mensch. Und das ist etwas, was ich tagtäglich in, während und durch meine Arbeit spüren kann. Das war für mich nie eine Frage. Ohne Gott, ohne diese Quelle hätte ich nie, nie, nie all das erreichen können...hätte ich kein einziges Lied schreiben können und so war ich unendlich dankbar und ich dachte: Das muss alles einen Sinn haben...es sollte irgendeinen Zweck erfüllen.”
    Seine Brüder hingegen betrogen ihre Ehefrauen, genossen das Luxusleben mit allen Sinnen und verlebten das verdiente Geld für sich selbst.
    Michael war nicht nur der Star, sondern auch der treibende Keil in der Band. Er organisierte einfach alles – was mit der Zeit zur Selbstverständlichkeit wurde und er musste es tun, denn niemandem war es wichtiger als ihm, den Fans eine gute Show für ihr Geld zu bieten. Und so blieb der gesamte Showablauf bis hin zum kleinsten Nebeneffekt in Michaels Hand. Keiner seiner Brüder war interessiert an Details. Sie taten wenig für die eigene Entwicklung und waren der Meinung, dass es irgendwie immer so weitergehen würde.
    Und da war noch Joseph, der nicht wirklich wahrhaben wollte, dass es Michael war, der diese Wirkung auf Massen hatte. Für ihn war eines klar: Sie waren eine Familie und als solche mussten sie zusammen bleiben. Und er konnte sie nur zusammenhalten, indem er jede Art von Individualität unterdrückte. Als Familienband waren sie erfolgreich geworden. Das war das Rezept, und an diesem hielt er fest. Statt es loszulassen, als die Zeit reif dafür war, verfolgte er es sein Leben lang und bei jeder Gelegenheit immer wieder neu. Immerhin waren die Jackson Five auch sein Lebenswerk – und sein Unterhalt.
    Er würde Michael schon halten können – die Familie war das Herz von allem – das musste auch der Kleine einsehen. Genie hin oder her.

Durchbruch
    Der Druck wurde für Mike immer größer. Manchmal hielt er es fast nicht mehr aus, wenn er statt seine Ideen verwirklichen zu dürfen, sinnfreie Lieder singen musste. Seine Schubladen waren voll von Noten und Texten und Ideen. Sein Drang, sich selbst zu verwirklichen wuchs schließlich auf ein Maß an, das ihm den Mut gab, seine Solokarriere zu starten.
    „Das war sicher kein leichter Schritt für dich, was?“, fragte ich ihn.
    „Nein, war es nicht“, antwortete er in seiner ewig stillen Art. „Aber letztendlich konnte ich nicht anders. Ich spürte ungesungene Lieder, ungetanzte Tänze in mir. Wollte das singen, was ich fühlte, nicht was irgendein anderer empfunden und geschrieben hatte. Manchmal war ich kurz davor zu platzen, so viele Inspirationen waren in meinem Kopf. Sie kommen mit der Gewalt eines Wasserfalls, sie rauschen wie Informationen durch einen offenen Datenkanal und ich muss sie nur abrufen – bevor es ein anderer tut. Manchmal kommt soviel auf einmal, dass ich es gar nicht alles verarbeiten kann. Dann schreibe ich das alles so schnell wie möglich auf. Es ist bereits hier... es ist alles da...man muss nur zuhören. Ideen

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