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Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition)

Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition)

Titel: Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Subina Giuletti
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kindliche Gesicht und sagte: „Okay, Mr. Jackson, wir bringen Ihre Frau jetzt in den Kreißsaal.”
    Michaels Augen waren riesengroß, als er der Hebamme und Debbie, die auf einem Rollbett lag, folgte. Ein Tuch wurde über ihren Bauch verhängt, so dass er nur ihren bebenden Oberkörper und ihr Gesicht sehen konnte. Debbie schrie vor Qual und Michael flossen die Tränen aus den Augen. Nie hätte er gedacht, dass Frauen solche Schmerzen aushalten mussten! In seinem Herzen floss die Liebe für Debbie über und er küsste ihre Hand. Er liebte sie, weil sie so selbstlos war, weil sie ihm das größte Geschenk aller Zeiten machte. Nie würde er das vergessen.
    Dann schrie Debbie ein letztes Mal auf, lang, gellend, und ihr Schrei vermischte sich mit einem anderen Laut – dem ersten Schrei eines neuen Erdenbewohners.
    „Er ist da!“, rief Debbie und Tränen der Erleichterung und der Freude liefen aus ihren blauen Augen. „Er ist da! Oh, Michael, endlich ist er da!“
    Michaels Knie waren so wacklig, dass er sich am Bettgestell festhalten musste. Sein Kind! Das war die Stimme seines Kindes! Er versuchte hinter das Tuch zu spähen. Sein Herz pochte, als habe er gerade einen Sprint hingelegt. Er fühlte dieses Engelhafte, diese Energie, dieses Unschuldige, Heilige…Michael schloss kurz die Augen, Tränen purzelten unter den Wimpern hervor, er genoss diese Schwingung, als die Schwester auch schon hinter dem Tuch hervorkam und ihm sein Kind, sein Baby, seinen größten Schatz, in den Arm drückte.
    „Herzlichen Glückwunsch, Mr. und Mrs. Jackson“, sagte sie. „Sie haben einen kräftigen, kleinen Jungen bekommen.“
    Michael brach vollends in Tränen aus und drückte mit unendlicher Sanftheit sein Baby an seine Brust.
    „Mein Baby“, flüsterte er ergriffen. „Du bist mein Baby, mein Engel, oh, du kleiner Engel... mein Baby...“
    Glück durchströmte ihn bis in die letzte Zelle und er badete in dem Bewusstsein, ein Wunder im Arm zu halten, nie mehr allein zu sein.
    Ein Jahr später kam seine Tochter Paris auf die Welt. Drei Jahre später Blanket.
    Die Erziehung seiner Kinder gab ihm ein Stück Kindheit zurück. Mit Feuereifer richtete er sein Leben auf sie ein und genoss jede einzelne Sekunde.
    Er war der liebevollste Vater, den man sich nur vorstellen konnte, aber er erlaubte ihnen nicht alles. Mit der Erziehung seiner Kinder begann ein Heil– und Reifeprozess, der ihm in vielen Dingen einen völlig anderen Blickwinkel verlieh. Mit unendlicher Geduld und der ihm eigenen Sanftheit vermittelte er seinen Kindern die Werte, die er für wichtig hielt: Respekt vor anderen Menschen, Höflichkeit, Gerechtigkeit, Mitgefühl und die Verpflichtung, seine Talente in den Dienst der Menschheit zu stellen. Er machte sie aufmerksam auf das Elend, das in der Welt war und erzog sie schon in jungen Jahren dazu, sich diesem anzunehmen. Dankbar für das Leben zu sein, dankbar für Chancen. Mit ihnen zusammen war er glücklich. Mit ihnen war er zum ersten Mal in der Lage, seinen Kummer und sich selbst nicht mehr so stark zu bewerten und davon ein Stück abzulassen. Für ihn waren die Jahre von der Geburt seines ersten Sohnes bis circa 2001 die schönsten seines Lebens.
    Eine kurze Zeit. Vier Jahre. Ich hoffte für ihn, dass es noch mehr werden würden.
    Er arbeitete an seinem neuen Album ‚Invincible’ – es würde sein weichstes werden, eines, das seine Vaterschaft, sein Denken und die Geschehnisse der damaligen Zeit wie immer perfekt repräsentierte.
    Debbie und er waren übereingekommen, nicht zusammen zu leben. Beide wussten, sie war nicht die Frau, auf die er wartete.
    „Hast du damals auf jemanden gewartet?“, fragte ich.
    „Jein“, antwortete Michael. „Meine Kinder haben mich voll ausgefüllt. Und sie gaben mir das Gefühl, unangreifbar zu sein. Das...war schade...“
    „Schade?“
    „Ja...als Prince auf die Welt kam... hab ich eine weitere Chance bei Lisa verspielt...Mann, ich war so blöd!“
    Zwangsläufig gab es zwischen Debbie und Michael durch die Ehe etliche Berührungspunkte, vor allem zwischen der Geburt von Prince Michael I. und Paris, die Debbie aufschlussreiche Einblicke in das Umfeld ihres Ehemannes gaben. Bereits nach wenigen Wochen war sie zutiefst paralysiert von seinem Camp. Michael gewann an Facettenreichtum. Da gab es die Seite, die sie kannte: die sensible, humorvolle, liebevolle. Das war der Michael, der in Sachen Musik und Kunst genau wusste, was er wollte und es auch bekam. Aber nun sah sie auch

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