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Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition)

Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition)

Titel: Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Subina Giuletti
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nicht! Du weißt doch, an was ich glaube: Dass jeder ein Füllhorn voller Glück hier auf Erden verdient!“
    Michael nickte heftig. Er schien beruhigt, hatte Angst, etwas zu hören, was er nicht hören wollte.
    „Mein Mann und ich hörten auf, im Außen nach Gründen zu suchen. Glaub mir, wir waren gebeutelt in dieser Zeit. Du weißt, wie das ist, wenn du geächtet wirst. Menschen, die so etwas tun, wissen nicht, was sie anrichten. Meine Kinder verstanden nicht, warum sie keine Freunde fanden. Eltern ließen ihre Kinder nicht bei uns spielen und umgekehrt wurden meine Kinder natürlich auch nicht eingeladen. Sie bekamen das Gefühl, nicht in Ordnung zu sein und das rüttelte mich erstrecht wach. Es war bitter, zu sehen, dass sie unter der gleichen Ausgrenzung litten, unter der ich mein Leben lang hatte leiden müssen.“
    „Oh, deine armen Kinder!“ rief Michael. „Warum gibt es nur solche Idioten auf der Welt? Warum können sie einen nicht einfach nur in Ruhe lassen?“
    „Ja, aber Michael, denk an unser Gespräch! Sie alle spielen nur eine Rolle. Sie alle reagieren nur auf uns! Auf unsere Signale. Wir haben sie gerufen! Änderst du dich, ändert sich dein Umfeld. Änderst du deine Signale, kommen andere Dinge auf dich zu. Aber, ich gebe zu, das weiß ich heute. Damals war mir das nicht bewusst. Ich litt einfach nur und die anderen waren schuld. Ich fand dieses Muster überall in meinem Leben. Auch in meiner Familie. Du musst wissen, dass ich mich immer um meine jüngeren Geschwister gekümmert habe. Ich habe ihnen die Ausbildung bezahlt, Bewerbungen geschrieben, Wohnungen gesucht und ihnen mit meinen Beziehungen Jobs verschafft. Wenn sie etwas brauchten, kamen sie immer zu mir.”
    „Deine Geschwister müssen dich sehr lieben“, sagte Michael mit seiner leisen Stimme.
    „Oh ja, sie lieben mich sehr“, sagte ich vergnügt. „Sie lieben mich so sehr, dass sie meinen Vater, als er besoffen war, überredeten, mich zu enterben und alles an sie zu überschreiben. Und das gerade in einer Zeit, wo unsere Firma aufgrund der Gerüchte böse dastand. Wir fanden sogar heraus, dass sie teilweise hinter den Gerüchten steckten.“
    Entrüstet stöhnte Michael auf. Er war so süß in seiner Anteilnahme. Dabei waren doch meine Geschichten Bibifax zu dem, was er erlebt hatte.
    „Was hast du gemacht?“, fragte er.
    „Zunächst war ich unglaublich gekränkt und schlug unkontrolliert um mich. Dabei hab auch ich Leute verletzt...das... das war gar nicht schön...“
    Ich stockte kurz. Michael sagte nichts. Dann drehte ich mich zu ihm um und sagte eindringlich:
    „Aber ich erkannte das Muster. Dass es immer wieder dasselbe Thema in grün, rot oder orange war, mit dem ich konfrontiert wurde. Es war mir einfach unbegreiflich, warum ich ‚komisch’ auf die Leute wirkte. Warum sie mich nicht wirklich mochten. Mich noch dazu schlecht machten! Manchmal, eine Zeit lang halfen Gedanken wie: Die Leute verstehen mich nicht... ich meine, was wollen sie denn? Ich hab doch nichts Schreckliches gemacht! Im Gegenteil: es gab kaum jemanden, der sich sozial, für Schule, Kindergarten und so weiter stärker engagiert hat, als ich!“
    Michael schluckte.
    „Ja, genau!“, rief ich. „Was hatten wir Gäste in unserem Haus! Ich hab sie bewirtet und bekocht... für nichts! Es hat NICHTS gebracht. Es gab nicht weniger Gerüchte, sondern mehr!“
    Michael wirkte fast erschrocken. Sein Körper war inzwischen leicht angespannt und er hatte die Füße auf die Erde gestellt. Verwirrt, etwas ahnend, schaute er mich an.
    „Es gab keinen Ausweg außer ehrlich mit sich selbst zu sein. Also fragte ich mich: Chirelle, was denkst du über dich? Und mir kamen all meine ‚guten Taten’ in den Sinn und ich antwortete mir: Ich bin doch nett. Aber meine innere Stimme gab sich mit der Antwort nicht zufrieden und fragte mich: Warum tust du all diese netten Dinge? Um dir selbst zu beweisen, dass du es bist? Wenn du es wüsstest, wenn du es tief innen wirklich wüsstest, hättest du das dann nötig? Ich war schockiert. Ich merkte, ich tat das alles aus der falschen Intention. Nicht, weil ich es wollte, sondern weil ich etwas damit bezweckte...und das zog die falschen Leute an.
    Das war eine Erkenntnis, die mir noch keine Lösung bot...aber dann…es heißt ja, dass Gott dich immer rettet, oft auf originelle Art und Weise, und ja, dann...rettete er mich: Ich kam in Kontakt mit einem Weisen.“
    „Einem Weisen!?“, wiederholte Michael. „Woher wusstest du,

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