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TS 01: Attentat auf Sol

TS 01: Attentat auf Sol

Titel: TS 01: Attentat auf Sol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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dem laufenden blieb, was geschah.
    Aber vorerst geschah noch nichts.
    Der Boden des Feldes war glatt und hart. Er bestand aus einer durchsichtigen Schicht von vielleicht drei Zentimeter Dicke, darunter lag eine schimmernde, porös scheinende Fläche. Die Oberfläche zeigte keinerlei Beschädigungen oder Verwitterungserscheinungen, ebensowenig wie die Mauern des ersten Gebäudes, das sie endlich erreichten. Auch diese bestanden aus dem durchsichtigen Stoff und der porösen Schicht.
    Die drei Männer blieben stehen und betrachteten das langgestreckte Gebäude mißtrauisch. Alles um sie herum war totenstill, und nichts rührte oder regte sich. Sie warteten darauf, daß ihnen irgend jemand entgegenkommen würde, aber sie warteten vergeblich. Harrel hatte ein kaum merkliches Lächeln auf den Lippen, als er seine Gefährten beobachtete, aber er sagte nichts. Erst Kattowitz brach das Schweigen.
    „Warum kommen sie uns nicht entgegen? – Ich verstehe bald nicht mehr, was das alles bedeuten soll. Erst holen sie uns herunter auf ihren verdammten Planeten, und nun lassen sie uns hier stehen wie ein paar dumme Jungen. Denen werde ich meine Meinung aber auch noch sagen.“
    „Hoffentlich kommen wir dazu“, entgegnete Harrel skeptisch.
    Sie schritten weiter und betraten das einstöckige Gebäude, sicher eine Art Sperre um das Flugfeld, denn es trennte die Stadt glatt von dem Flughafen ab. Sie begegneten keinem Menschen oder sonstigen Lebewesen. Die langen Hallen waren leer, als habe man sie hastig ausgeräumt. Hier und da lagen vereinzelte Gegenstände umher, zu deren Untersuchung jetzt keine Zeit blieb, denn Harrel drängte darauf, die Stadt zu besichtigen.
    Als sie auf der andern Seite das Gebäude verließen und die Stadt offen vor sich liegen sahen, erblickten sie die erste Bewegung.
    Die breite Fahrbahn führte vom Ausgang direkt zwischen die gewaltigen Schluchten der Häuser. Sie war in verschiedene Farben unterteilt und jedes Farbband bewegte sich mit einer andern Geschwindigkeit in dieser oder jener Richtung. Das alles geschah völlig lautlos und mit einer unheimlichen Regelmäßigkeit.
    Sie standen da und starrten auf das geräuschlose Spiel einer weit überlegenen Zivilisation. Aber immer noch war kein Lebewesen zu sehen. Verlassen und wie tot lag die breite Fahrbahn da, die an sich gar keine war, sondern ein gigantisches Fließ- oder Transportband. In mehreren Etagen spannten sich andere solcher Bänder von Haus zu Haus, und erst jetzt vermeinten die drei Menschen, ein leises und kaum vernehmliches Summen zu hören, das niemals abriß und ständig gleich blieb. Es war das erste Anzeichen von Leben – wenn auch mechanischen Lebens.
    „Dort – ein Auto!“ rief Fraud plötzlich und zeigte erregt auf die Hauptstraße zu ebener Erde.
    Kattowitz fuhr herum und folgte der Richtung des ausgestreckten Armes. Harrel hatte es damit nicht so eilig, denn er hatte diese Autos schon vorher in den anderen Städten beobachten können.
    Aus der Stadt heraus wurde auf einem gelben Transportband ein Gegenstand getragen, der eine entfernte Ähnlichkeit mit einem irdischen Auto besaß. Ruhig und abwartend stand es auf dem Band, von einem Insassen war nichts zu erkennen. Als er näher kam und vor dem Flughafen den Halbkreis der Transportbänder mitbeschrieb, ehe es wieder in der entgegengesetzten Richtung davongleiten konnte, erkannten die Männer deutlich, daß es keine vier Räder besaß, sondern auf einer Kugel ruhte. Trotzdem hielt es das Gleichgewicht.
    „Es muß ein Kreisel eingebaut sein – sonst kippte es um“, sagte Kattowitz verhalten und sah hinter dem entschwindenden Wunderwerk her. „Warum befand sich denn kein Fahrer in dem Ding?“
    Harrel seufzte auf, als er die Frage hörte.
    „Gehen wir und lassen uns mal durch die Stadt tragen“, sagte er schließlich. „Einmal muß ich es euch doch sagen, wenn ihr nicht von allein dahinter kommt. In dem Auto kann kein Fahrer sitzen, weil es auf dieser Welt keine Menschen mehr gibt. Die Technik ist langlebiger als der Mensch oder sein Äquivalent. Vor uns liegt eine ausgestorbene Zivilisation, die heute immer noch so funktioniert wie vielleicht vor tausend oder zehntausend Jahren. Sie wird niemals enden, denn wir wissen noch nicht, welche Energiequelle sie treibt.
    Alles ist automatisch, und nichts hat sich verändert. Es ist alles so, wie es damals war, als die Schöpfer dieser Zivilisation noch hier weilten. Nur sie selbst fehlen. Wir werden herausfinden müssen, wo sie

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