TS 05: Die galaktische Föderation
hast.“
„Wegen der automatischen Fernkontrolle? Dagegen besitzen wir Mittel und werden sie anwenden.“
„Nicht nur deswegen! Wir besitzen eine Waffe, wie sie zuvor noch niemand besessen hat. Und ich bin gewillt, sie anzuwenden!“
„Eine Waffe? Auch wir besitzen Waffen!“
„Karelh ist mein Gefangener, ebenso die ganze Besatzung der CYRROS. Willst du ihr Leben opfern?“
„Was sind diese wenigen Männer gegen die Erfüllung unseres Seins? Natürlich opfere ich sie, um mein Ziel zu erreichen. Es kann zwischen uns keinen Frieden geben, ebensowenig wie ich den Nachkommen unserer beiden Rassen verzeihen kann, die sich damals vergaßen. Nein, mein Entschluß steht fest: ich werde euch angreifen.“
Rebak machte einen letzten Versuch:
„Du kannst Cyrros erreichen, ohne unser Gebiet zu berühren. Ich gebe dir die genaue Position und Route bekannt, wenn du mir das Versprechen gibst, keine Welt des Spiralarms 7 anzugreifen.“
„Danke!“ lehnte Darex das Angebot ab. „Ich liebe den Verrat nicht, sonst wäre ich auf dein Angebot eingegangen. Ich werde erst dann Frieden mit dir schließen, wenn Atlan vernichtet ist.“
„Wie sinnlos du handelst, Darex! Bedenke: du hast nur eine kleine Flotte, mit der du ein Reich angreifen willst. Wir sind bereit, Hunderte von Flotten gebührend zu empfangen, du aber hast nur eine!“
„Wir werden sehen!“ sagte Darex, und dann verstummte der Lautsprecher.
Rebak blieb eine Weile in schweigendes Nachdenken vertieft stehen, ehe er sich mit einem Ruck umwandte.
„Gehen wir!“ sagte er und schritt voran.
Karelh und Dor folgten ebenso schweigend.
*
Die CYRROS wurde beschlagnahmt und mit Hilfe der Fernkontrolle auf einen andern Raumhafen versetzt. Karelh und seine Leute erhielten eine ausreichende Unterkunft auf dem Gelände der Sicherheitsflotte und konnten sich frei bewegen. Behandlung und Verpflegung ließen nichts zu wünschen übrig.
Rebak blieb einige Tage unsichtbar, ehe Karelh und Dor endlich die Aufforderung erhielten, sich bei ihm zu melden. Sie folgten dem Roboter und gelangten wieder zu dem Gebäude, das scheinbar eine Art Zentrale sein mußte. Rebak erwartete sie in der weiten Halle und führte sie zu einem Lift, der die drei Männer in atemberaubendem Tempo in die Spitze des vordersten Turmes brachte. Ein kreisrunder Saal mit glasartigem Dach und ebensolchen Wänden schien das Ziel zu sein. Eine verwirrende Fülle unverständlicher Maschinerie füllte den Raum aus, aber Dor begriff sehr schnell, daß es sich um eine elektronische Einrichtung von unglaublicher Vollendung handelte.
Mächtige Generatoren summten leise ihr gleichmäßiges Lied, und armdicke Silberkabel verschwanden in den Wänden oder im Fußboden. Schalttafeln füllten fast die Hälfte der Saalmitte aus, und eine ganze Reihe ovaler Bildschirme vollendete den Eindruck einer fast utopischen Technik.
Rebak machte eine umfassende Handbewegung.
„Die Zentrale meiner Macht. Von hier aus lenke ich das Schicksal Tausender von Planeten und Hunderter verschiedener Rassen, die sich mit der unseren verbündeten. Von dieser Stelle aus …“ er zeigte auf einen Schalttisch, auf dem drei Bildschirme standen – „… wird sich das Schicksal der Cyrroten entscheiden, die einen Angriff versuchen. Noch einmal gebe ich Darex die Möglichkeit zur Umkehr; aber bevor ihr mit ihm sprecht, zeige ich euch meine Macht.“
Er nickte ihnen zu, und sie folgten ihm. Am Schalttisch ließ er sich nieder, und seine schlanken Finger glitten spielerisch über die Tasten und Druckknöpfe. Der mittlere Schirm flammte auf.
Karelh zuckte zusammen, als er Darex in der Zentrale seines Flaggschiffes stehen sah. Das Bild war so deutlich, daß er den Eindruck bekam, dicht neben seinem höchsten Vorgesetzten zu stehen. Aber in Wirklichkeit lagen Lichtjahre zwischen ihnen.
„Wir besitzen natürlich auch das Geheimnis der augenblicklichen Nachrichtenübermittlung, wandten es aber bisher nur in unserem eigenen Spiralsystem an, obwohl die Reichweite praktisch unbegrenzt ist. Ich könnte so jederzeit mit dem Präsidenten der Cyrroten auf Cyrros sprechen; aber wir unterließen jeden Kontakt mit dieser Rasse, die uns so ähnlich ist und doch ewig fremd bleibt. Dagegen stehen wir in regelmäßiger und freundschaftlicher Verbindung mit Spiralarm vier, dessen beherrschende Rasse ein Insekt ist. Seltsam, daß man mit einem sogenannten Tier eher in Freundschaft leben kann als mit den Menschen.“
Er drückte auf einen
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