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TS 08: Das Reich der fünfzig Sonnen

TS 08: Das Reich der fünfzig Sonnen

Titel: TS 08: Das Reich der fünfzig Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.E. van Vogt
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Hunstons ab. Nach der Beschreibung, die ihm gefunkt worden war, erkannte er es und stoppte die Atmion direkt darüber.
    Er konzentrierte einen Energieschirm auf die Mitte der Straße. Rasch baute er andere Schirme auf, bis die Unterseite des Schiffes vollkommen abgeriegelt war. Wer durch den Schirm trat, bemerkte nicht, daß er in eine Falle lief, denn er konnte nicht zurück. Von außen unsichtbar, besaß der Schirm einen purpurnen Farbton, wenn man von innen daraufblickte. Er versetzte jedem, der ihn an der Innenseite berührte, einen starken elektrischen Schlag.
    Auf der Sichtplatte sah er, daß mehrere kleine Schiffe sich näherten. Er nahm über Funk mit ihnen Verbindung auf, identifizierte die Männer an Bord als die Führer, die auf seiner Seite standen und beobachtete, wie die von ihm kontrollierten Offiziere sie persönlich in die Luftschleuse ließen. Minuten später schüttelte er Männern die Hände, die er noch nie zuvor persönlich erblickt hatte.
    Taktische und strategische Diskussionen begannen fast augenblicklich. Mehrere der Männer, die an Bord gekommen waren, sprachen sich dafür aus, Hunston hinzurichten. Eine Majorität befürwortete, ihn einzukerkern. Maltby lauschte beiden Gruppen unbehaglich, wobei er sich bewußt war, daß in gewissem Sinne Augenzeugen die besten Richter waren. Andererseits hatte die Nähe der Gefahr sie entnervt. Es war sogar möglich, daß er, der diese Vorgänge aus der Ferne beobachtet hatte, eine objektivere und deshalb gesündere Einstellung besaß. Dies war jedoch nur eine Vermutung, und er maß ihr nicht viel Bedeutung bei.
    Kühl bemerkte er: »Ich möchte gern mit Hunston reden.«
    Collings, der älteste persönliche Freund von Maltbys Vater, studierte einige Sekunden lang Maltbys Gesicht und ging dann in den Funkraum, Als er zurückkam, war er bleich. »Er weigert sich, hierherzukommen, Wenn du ihn sprechen wolltest, könntest du ihn auch aufsuchen. Peter, das ist empörend.«
    »Teile ihm mit«, entgegnete Maltby unerschütterlich, »daß ich sofort unten sein werde.«
    Er lächelte über ihre starren Gesichter. »Meine Herren«, sagte er laut »der Mann spielt uns sich selbst in die Hände. Funken Sie, ich käme um der Freundschaft willen, in einer schweren Krise.« Sachlich endete er »Offensichtlich wird mir nichts geschehen, solange das Schiff allein durch seine Anwesenheit die Lage beherrscht. Sollte ich jedoch in anderthalb Stunden nicht zurück sein, so versuchen Sie, sich mit mir in Verbindung zu setzen. Beginnen Sie dann mit Drohungen und steuern Sie Schritt für Schritt auf den Punkt zu, auf den Sie das Feuer eröffnen werden.«
    Trotz seiner Zuversicht keimte ein seltsames Gefühl der Leere und Einsamkeit in ihm, als das Rettungsboot auf dem Dach von Hunstons Hauptquartier aufsetzte.
    Hunston erwies sich als hochgewachsener, sardonisch wirkender Mann um die Mitte der Dreißiger. Als Maltby sein Privatbüro betrat, erhob er sich, ging auf ihn zu und schüttelte ihm die Hand. Mit ruhiger, angenehmer Stimme begann er: »Ich wollte Sie lediglich von diesen ängstlichen Hühnern forthaben, die hier das Szepter schwingen. Eine Herabwürdigung war damit nicht beabsichtigt. Ich möchte mit Ihnen reden, und ich denke, ich werde Sie überzeugen können.«
    Er versuchte es mit leiser, kultivierter, aber äußerst lebhafter Stimme. Seine Beweisführung wärmte die abgestandenen Argumente der grundlegenden Superiorität der Gemischten wieder auf. Er glaubte offensichtlich an seine eigenen Prämissen, und Maltby vermochte sich am Ende nicht der Überzeugung zu erwehren, daß der Hauptfehler des Mannes im Mangel an allgemeinen wie detaillierten Informationen über die Außenwelt zu suchen war. Er hatte zu lange in der beengten Umgebung der Städte der Gemischten zugebracht, zu viele Jahre hindurch gesprochen und gedacht, ohne größere Realitäten in Betracht zu ziehen. Trotz seiner Begabung war Hunstons Gesichtskreis der eines Provinzlers.
    Der Rebellenführer vollendete seinen Monolog mit einer Frage: »Glauben Sie, daß es den Fünfzig Sonnen weiterhin gelingen wird, sich vor der Zivilisation der Erde zu verbergen?«
    »Nein«, entgegnete Maltby wahrheitsgemäß. »Ich bin der Ansicht, daß die Entdeckung früher oder später unvermeidlich ist.«
    »Dennoch verteidigen Sie den verfehlten Versuch, im Verborgenen zu bleiben?«
    »Ich trete für Einigkeit im Meistern der Situation ein. Ich halte es für vernünftig, bei der Zustimmung zu einer Kontaktaufnahme

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