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TS 08: Das Reich der fünfzig Sonnen

TS 08: Das Reich der fünfzig Sonnen

Titel: TS 08: Das Reich der fünfzig Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.E. van Vogt
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Begriff, zu erläutern, daß die Beantwortung auch nur einer einzigen Frage die Fesseln dellischer mentaler Beherrschung zersprengen und mit der Enthüllung wertvoller Informationen enden würde, als ihm klar wurde, daß dieses Bekenntnis gleichfalls einer – wenn auch andersgearteten – Niederlage gleichkäme. So unterdrückte er es und schüttelte nur erneut den Kopf.
    Die junge Frau runzelte die Stirn. »Sie wollen eine derart harmlose Frage nicht beantworten?« vergewisserte sie sich. »Es kann Ihnen doch nicht schaden, wenn wir Ihren Namen kennen.«
    Sein Name, dachte Watcher; dann, von welchem Planeten er stammte, welche Stellung dieser Wandelstern zu der Sonne Gisser einnahm, wie es sich mit dazwischenliegenden Stürmen verhielt. Und so fort, ohne Ende. Jeder Tag, an dem er den Ankömmlingen die gewünschte Auskunft versagte, gab den Fünfzig Sonnen mehr Zeit, sich gegen die größte Macht zu organisieren, die je in diesen Teil des Weltraums eingedrungen war.
    Sein Gedankengang brach ab. Die Frau hatte sich vorgebeugt und blickte ihn mit stählernen Augen an. Ihre Stimme klang metallisch, als sie sagte: »Wer Sie auch sein mögen, Sie sollen wissen, daß Sie sich an Bord des Kaiserlichen Schlachtschiffes Star Cluster befinden, Grand Captain Laurr zu Ihren Diensten. Sie sollten sich außerdem klarmachen, daß es unser unabänderlicher Wille ist, Sie dazu zu bringen, uns einen Kurs anzugeben, der unser Schiff sicher zu Ihrem Hauptplaneten führt.«
    Mit vibrierendem Tonfall fuhr sie fort: »Meiner persönlichen Ansicht nach ist Ihnen bereits bekannt, daß die Erde keine separaten Regierungen anerkennt. Der Weltraum ist unteilbar, und das Universum soll nicht zu einem Spielball ungezählter souveräner Mächte werden, die sich um die Vorherrschaft streiten. So lautet das Gesetz, und wer sich dagegenstellt, ist geächtet und jeder Strafe unterworfen, auf die in seinem Fall erkannt wird. Lassen Sie sich warnen.«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, wandte sie den Kopf. »Lieutenant Neslor«, sagte sie zu der Wand hin, auf die Watcher blickte. »Haben Sie irgendeinen Fortschritt erzielt?«
    Die Stimme einer Frau erwiderte: »Ja, edle Lady. Ich habe ein Integral aufgestellt, das auf den Studien von Muir und Grayson über Kolonialvölker, welche vom Hauptstamm galaktischen Lebens abgeschnitten worden sind, basiert. Es gibt jedoch keinen historischen Präzedenzfall für eine derart lange Isolierung, wie sie hier vorzuliegen scheint, und ich habe mich deshalb zu der Voraussetzung entschlossen, daß sie die statische Periode überwunden und sich weiterentwickelt haben. Dennoch würde ich vorschlagen, daß wir sehr einfach beginnen. Einige erzwungene Antworten werden sein Gehirn weiterem Druck öffnen; außerdem können wir aus der Schnelligkeit, mit der er seinen Widerstand dem Mechanismus anpaßt, wertvolle Rückschlüsse ziehen. Soll ich beginnen?«
    Die Frau im Sessel nickte. Ein Licht blitzte in der Wand auf, der Watcher gegenüberlag. Er versuchte, sich umzudrehen und stellte jetzt erst fest, daß ihn etwas an das Bett gefesselt hielt. Weder eine Kette noch ein Tau oder überhaupt etwas Sichtbares, sondern irgendetwas, das ebenso spürbar war wie gummiüberzogener Stahl.
    Ehe er weiter zu denken vermochte, stach das Licht in seine Augen, in sein Gehirn – blendend, flackernd, erbarmungslos. Stimmen schienen darin zu drängen, Stimmen, die tanzten und sangen und in seinem Hirn flüsterten, Stimmen, die sagten:
    »Eine einfache Frage wie diese – natürlich werde ich antworten … natürlich, natürlich, natürlich – mein Name ist Gisser Watcher. Ich wurde auf dem Planeten Kaider III geboren. Meine Eltern sind dellischer Abstammung. Es gibt siebzig bewohnte Planeten, fünfzig Sonnen, dreißig Milliarden Menschen, vierhundert nennenswerte Stürme, der größte auf Breite 473. Der glorreiche Planet Cassidor VII beherbergt die Zentralregierung …«
    Nacktes Entsetzen packte Watcher, als er begriff, was er tat. Er fing seine wirbelnden Gedanken in einem dellischen Knoten und schnitt den verderbenbringenden Ausbruch ab. Er wußte, daß er sich auf diese Weise nie mehr überrumpeln lassen würde, aber – zu spät, dachte er, viel zu spät.
    Gloria Laurr war sich dessen nicht so sicher. Sie verließ den Raum und suchte sofort Lieutenant Neslor auf, eine Frau von mittlerem Alter, die gerade ihre Ergebnisse auf Rezeptorspulen einstufte.
    Die Psychologin sah von ihrer Arbeit hoch und bemerkte höchst erstaunt: »Edle Lady,

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