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TS 08: Das Reich der fünfzig Sonnen

TS 08: Das Reich der fünfzig Sonnen

Titel: TS 08: Das Reich der fünfzig Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.E. van Vogt
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ist.«
    Er kicherte; und die Frau erläuterte: »Captain Maltby wird Sie über alles unterrichten, was er in Erfahrung gebracht hat; dann können Sie ihm zweifellos irgendeinen Rat erteilen, Captain Planston. Weder er noch ich sind unglücklicherweise Astrophysiker.«
    »Kann nicht in jedem Fach Experte sein«, schnaufte Captain Planston. »Äh, Captain Maltby, was wissen Sie?«
    Maltby teilte ihm kurz seine Kenntnisse mit, wartete dann, während der andere seine Instruktionen gab. Es war nicht viel:
    »Stellen Sie die Länge der Jahreszeiten fest. Interessiert an diesem gelben Effekt des Sonnenlichts und dem tiefen Braun. Machen Sie Aufnahmen und benutzen Sie orthosensitiven Film – nehmen Sie drei Farbempfindlichkeiten: Rot, blau und gelb. Fertigen Sie eine Spektralanalyse an – was ich überprüfen möchte, ist die Möglichkeit, daß es sich um eine starke blaue Sonne handelt, deren Ultraviolett durch die schwere Atmosphäre am Eintritt gehindert wird, so daß Wärme und Licht den Planeten lediglich auf der gelben Spektrallinie erreichen. Ich mache Ihnen jedoch keine Hoffnung, denken Sie daran – die Große Wolke ist mit blauen Sternen übersät – fünfhunderttausend davon heller als Sirius.
    Und schließlich – ziehen Sie Erkundigungen über die Jahreszeiten bei den Eingeborenen ein. Kümmern Sie sich darum. Und leben Sie wohl!«

 
14. Kapitel
     
    Ein Geräusch weckte sie aus ihrer Versunkenheit. Während sie, plötzlich wachsamer geworden, Ausschau hielt, spähte ein katzenartiger Kopf vorsichtig aus einer Reihe von Büschen, die hundert Meter entfernt auf der anderen Seite der Lichtung standen. Es war ein fesselnder Kopf. Wildheit war nicht die geringste seiner faszinierenden Eigenschaften. Der gelbliche Körper war jetzt im Unterholz verborgen, aber sie hatte zuvor genug davon erblickt, um zu erkennen, daß er dem CC-Typ angehörte, der fast universalen Familie der Centauren. Der Körper ruhte ausbalanciert zwischen den Hinter- und Vorderbeinen.
    Das Geschöpf beobachtete sie, und seine großen, glänzenden schwarzen Augen waren geweitet vor Verwirrung. Sein Kopf fuhr nach allen Seiten, offensichtlich auf der Suche nach Maltby. Sie schwang ihre Waffe und schritt auf die Kreatur zu. Die verschwand augenblicklich. Mit ihren Helmsensitiven vernahm sie, wie sie davonlief. Abrupt wurde sie langsamer; dann war nichts mehr zu hören.
    »Erwischt«, fuhr es ihr durch den Kopf.
    Sie verspürte Beeindruckung. Diese Gemischten mit ihren doppelten Gehirnen waren kühn und fähig. Es wäre wirklich bedauerlich, wenn Ressentiments verhinderten, daß sie von der milchstraßenweiten Zivilisation des Irdischen Imperiums aufgesaugt würden. Einige Minuten später beobachtete sie, wie er sich mittels des Blocksystems mit dem Geschöpf verständigte. Maltby blickte hoch und sah sie. Er schüttelte den Kopf, als sei er verwundert.
    »Er sagt, es sei immer so warm gewesen wie jetzt, und er habe dreizehnhundert Monde gelebt. Und ein Mond zähle vierzig Sonnen – vierzig Tage. Er möchte, daß wir ihn ein Stück weiter ins Tal begleiten, aber das ist zu durchsichtig, um darauf einzugehen. Wir werden es bei einer freundlichen Geste bewenden lassen und …«
    Er brach ab. Ehe sie auch nur zu begreifen vermochte, daß etwas nicht stimmte, war ihr Verstand gepackt, ihre Muskeln galvanisiert. Sie wurde so schnell seitwärts und zu Boden geschleudert, daß der Aufprall auf den Boden sie schmerzhaft durchzuckte.
    Sie lag betäubt und sah aus den Augenwinkeln den Speer, der an der Stelle durch die Luft zuckte, wo sie gestanden hatte. Sie krümmte sich, überschlug sich – ihr eigener Wille war jetzt frei –, riß ihre Waffe hoch und zielte in die Richtung, aus der der Speer gekommen war. Ein zweiter Centaur raste dort an einem kahlen Abhang davon. Ihr Finger legte sich auf den Aktivator; und dann …
    »Nicht!« Maltbys Stimme klang gedämpft. »Es war ein Späher, den die anderen aussandten, um die Vorgänge zu beobachten. Er hat seine Aufgabe erfüllt. Es ist alles vorüber.«
    Sie senkte die Waffe und bemerkte ärgerlich, daß ihre Hand bebte, ihr ganzer Körper zitterte. Sie öffnete die Lippen, um zu sagen: ›Danke, daß Sie mir das Leben gerettet haben!‹ Dann schloß sie sie wieder. Weil die Worte geschwankt hätten. Und weil – ihr Leben gerettet! Der Gedanke traf sie mit vernichtender Wucht. Sie hatte sich noch nie in persönlicher Gefahr durch ein individuelles Geschöpf befunden. Da war der Augenblick, als ihr

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