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TS 08: Das Reich der fünfzig Sonnen

TS 08: Das Reich der fünfzig Sonnen

Titel: TS 08: Das Reich der fünfzig Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.E. van Vogt
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Raum, wichen einander mittels automatischer Schirme aus.
    Und immer noch waren trotz der unmenschlichen Geschwindigkeit die Gasmassen nicht überwunden; Lichtjahre der Dichte mußten noch zurückgelegt werden.
    Wieder einmal war der Rand menschlicher Kräfte erreicht. Der letzte Vorgang war chemischer Natur und wirkte direkt auf die dreißigtausend menschlichen Körper – jene Körper, für deren Wohlergehen einzig und allein die erstaunlichen Sicherheitsvorrichtungen erdacht und konstruiert worden waren, die armseligen, fragilen menschlichen Wesen, die Generationen hindurch unter normalen Bedingungen bei einem Druck von nicht einmal fünfzehn G zugrundegegangen waren.
    Die unverzügliche Reaktion der Automaten, welche alle Böden zurückrollten und jeden in die Andruckkammern der Sektionen stießen – diese Rettungsmaßnahme wurde ergänzt, als die Kammern mit einer speziellen Gasart geflutet wurden.
    Feucht war dieses Gas und sättigend. Es legte sich dicht auf die Kleider der Menschen, drang hindurch bis zur Haut und durch die Haut, in jeden Teil des Körpers.
    Schlaf stellte sich sanft ein und mit ihm die erlösende Entspannung. Das Blut wurde unempfindlich gegen Schock; Muskeln, die eine Minute zuvor qualvoll verkrampft gewesen waren, lösten sich; das Gehirn, durchtränkt mit lebenspendenden Chemikalien, wurde nicht einmal von Alpträumen gefoltert. Die Widerstandskraft des einzelnen gegen den Andruck der Schwerkraft erhöhte sich ungeheuer: einhundert – einhundertfünfzig G Andruck – und immer noch klammerte sich der Lebensfunke an die Körper.
    Das große Herz des Universums schlug weiter. Der Sturm toste seine unentrinnbare Ader entlang, schuf Strahlung des Lebens, reinigte die Dunkelheit von ihren Giften – und zuletzt durchbrachen die winzigen Schiffe auf ihren gesonderten Kursen seine Grenzen.
    Sie begannen, einander zu suchen, zusammenzukommen, als ob eine unwiderstehliche Leidenschaft sie erfüllte, welche ihre Vereinigung verlangte. Automatisch glitten sie in ihre alten Positionen zurück; das Schlachtschiff Star Cluster begann wieder Gestalt anzunehmen – aber es blieben Lücken. Teile wurden vermißt.
    Am dritten Tag berief Amtierender Grand Captain Rutgers die Captains, welche am Leben geblieben waren, auf die vordere Brücke, wo er vorübergehend sein Hauptquartier aufgeschlagen hatte. Nach der Konferenz wurde für die Mannschaft ein Kommuniqué herausgegeben:
    »Heute morgen um 08.00 Uhr wurde eine Botschaft vom Grand Captain, der Sehr Ehrenwerten Gloria Cecily, Lady Laurr der Edlen von Laurr, I.C. C.M. G.K.R. aufgefangen. Sie sah sich zur Landung auf dem Planeten einer gelbweißen Sonne gezwungen. Ihr Schiff stürzte ab und kann nicht wieder instandgesetzt werden. Da ihr Spruch über ungerichteten Subraumfunk lief und es völlig unmöglich sein wird, eine Sonne dieses häufigen Typs unter den vielen Millionen anderer Sterne aufzuspüren, bedauern die der Sitzung beiwohnenden Captains die Mitteilung, daß der Name unserer edlen Lady nunmehr der längsten aller Verlustlisten der Marine hinzugefügt werden muß: der Liste derer, die für immer bei der Erfüllung ihrer Pflicht blieben.
    Die Lichter der Admiralität brennen bis auf weiteres blau.«

 
13. Kapitel
     
    Ihr Rücken war ihm zugewandt, als er sich näherte. Maltby zögerte, spannte seine Gedanken und hielt sie neben der Sektion des Schiffes fest, das einst die Hauptbrücke der Star Cluster gewesen war.
    Er hatte der Sehr Ehrenwerten Gloria Cecily einen großen Teil seiner Gedanken während des Spazierganges gewidmet. Im Grunde war natürlich das Problem eines Mannes und einer Frau, deren Schicksal es war, den Rest ihres Lebens zusammen auf einem einsamen Planeten zu verbringen, sehr einfach. Besonders, wenn man die Tatsache in Betracht zog, daß einer der beiden dazu veranlaßt worden war, den anderen zu lieben.
    Er lächelte grimmig. Die Hypnosemaschine hatte ihn mitten ins Herz getroffen. Unglücklicherweise hatte sie sie nicht im geringsten beeinflußt; und zwei Tage des Zusammenseins mit ihr hatten eines gezeigt: Die Lady Laurr der Edlen von Laurr dachte nicht im entferntesten daran, sich den Erfordernissen der Situation anzupassen. Es war an der Zeit, daß sie darauf aufmerksam gemacht wurde, nicht weil eine rasche Lösung notwendig oder auch nur wünschenswert war, sondern weil sie erkennen mußte, daß das Problem existierte. Er schritt vorwärts und nahm sie in die Arme.
    Sie war eine schlanke, anmutige Frau; sie paßte

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