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TS 08: Das Reich der fünfzig Sonnen

TS 08: Das Reich der fünfzig Sonnen

Titel: TS 08: Das Reich der fünfzig Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.E. van Vogt
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würde ihn wahrscheinlich jetzt erwarten. Sie würde nicht enttäuscht sein.

 
16. Kapitel
     
    Die Kugel war von knapp einem Meter Durchmesser und leuchtete schwach. Sie hing mitten im Raum in der Luft. Stirnrunzelnd, sein doppeltes Gehirn angespannt, kletterte Maltby aus dem Bett und ging langsam um die Lichtkugel herum. Als er hinter sie schritt, verschwand sie.
    Er trat hastig einen Schritt vor – und da war sie wieder. Maltby erlaubte sich ein grimmiges Lächeln. Wie er vermutet hatte, stand er vor einer Projektion, die aus dem Subraum auf sein Bett zeigte und in diesem Raum materiell nicht existierte. Deshalb war sie von der Rückseite nicht sichtbar.
    Er setzte sich auf sein Bett, zog dem Ding eine Grimasse und meinte: »Ich werde versuchen, Ihre Identität zu erraten. Was wollen Sie?«
    Eine Stimme, eine äußerst energische, zuversichtliche Stimme sprach durch die Kugel. »Glauben Sie trotz der ungewöhnlichen Methode zu wissen, wer sie ruft?«
    Maltby erkannte die Stimme. Seine Augen verengten sich, er schluckte hart; dann hatte er sich wieder in der Gewalt. Er erinnerte sich daran, daß es noch andere Zuhörer geben konnte, die ihre Schlüsse daraus ziehen würden, daß er eine Stimme augenblicklich einzuordnen wußte. Für sie versetzte er: »Der Schluß ist verhältnismäßig leicht. Ich bin ein Gemischter an Bord des irdischen Schlachtschiffes Star Cluster, welches die Region der Fünfzig Sonnen in der Großen Magellanschen Wolke durchkreuzt. Wer anders sollte versuchen, mit mir in Verbindung zu treten, als die Verborgenen meiner eigenen Rasse?«
    »Obwohl Sie das wissen«, spöttelte die Stimme, »haben Sie keinen Versuch unternommen, uns zu verraten?«
    Maltby schwieg. Er erkannte, daß diese Worte wie seine eigenen an mögliche Lauscher gerichtet waren. Dann fragte er kurz: »Wer sind Sie?«
    »Hunston.«
    »Oh«, stieß Maltby überrascht hervor.
    Hunston war freigelassen worden, nachdem die Star Cluster die Fünfzig Sonnen gefunden hatte. Seit jener Zeit hatte Maltbys eigene Situation ihm buchstäblich jedwede Verbindung mit der Außenwelt verwehrt. Leise wiederholte Maltby seine frühere Frage: »Was wollen Sie?«
    »Ihre diplomatische Unterstützung.«
    »Meine was?«
    Die Stimme wurde hallend und stolz. »In Übereinstimmung mit unserem Glauben, den Sie sicherlich teilen müssen, daß den Gemischten eine Beteiligung an der Regierung der Fünfzig Sonnen auf gleicher Basis zusteht, ungeachtet ihrer geringen Anzahl, habe ich heute angeordnet, daß die Herrschaft über jeden Planeten des Systems ergriffen werden soll. In diesem Augenblick führen die Armeen der Gemischten, unterstützt durch die größte Zahl von Superwaffen im bekannten Universum, Landungsoperationen durch und werden binnen kurzem die Kontrolle erlangen. 5ie« – die Stimme machte eine Pause; dann ruhig: »Sie folgen mir doch, Captain Maltby?«
    Langsam erholte sich Maltby von dem harten Schlag, den diese Neuigkeiten ihm versetzt hatten.
    Ärger überflutete ihn mit glühender Heftigkeit. Wild schnappte er: »Sie gaben diesen Befehl …« Er fing sich und begann die Tragweite der Information zu überdenken. Zum Schluß, in dem Bewußtsein, daß in seiner Lage jedes Argumentieren zwecklos war, sagte er: »Sie sind abhängig von der Annahme eines Fait accompli. Was ich von der unwandelbaren Politik des Irdischen Imperiums weiß, überzeugt mich, daß Ihre Hoffnung vergeblich ist.«
    »Im Gegenteil«, kam die schnelle Antwort. »Lediglich der Grand Captain, Lady Laurr, muß überredet werden. Sie besitzt Vollmacht, so zu handeln, wie sie es für richtig hält. Und sie ist Ihre Frau.«
    Ruhiger geworden, zögerte Maltby. Es war interessant, daß Hunston, nachdem er auf eigene Faust gehandelt hatte, nach seiner Unterstützung trachtete. Er würde das Schiff auf irgendeine Art verlassen und feststellen müssen, was vorging. Im Moment jedoch hieß es Vorsicht üben.
    Maltby versetzte: »Ich bin nicht abgeneigt, Ihre Argumente meiner Frau vorzutragen. Einige Ihrer Behauptungen beeindrucken mich jedoch nicht im geringsten. Sie sprechen von der ›größten Zahl von Superwaffen im bekannten Universum‹. Ich gebe zu, daß diese Methode, sich des Subraumfunks zu bedienen, mir neu ist, aber aufs Ganze gesehen muß Ihre Feststellung unsinnig sein. Sie können nichts von den Waffen wissen, die auch nur dieses eine Schlachtschiff besitzt, weil – trotz aller meiner Möglichkeiten – ich selbst es nicht weiß. Weiterhin darf mit Sicherheit

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