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TS 08: Das Reich der fünfzig Sonnen

TS 08: Das Reich der fünfzig Sonnen

Titel: TS 08: Das Reich der fünfzig Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.E. van Vogt
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durch ein Meer durchscheinender, gewellter Stahllegierung.
    Das irdische Schlachtschiff lag etwa vier Meilen vom westlichen Eingang entfernt. Die Entfernung schien keinen verringernden Einfluß auf seine Größe zu haben. Es zeichnete sich gewaltig gegen den Horizont ab, überschattete die kleineren Schiffe, beherrschte den Himmel, den Planeten und die Stadtteile, welche sich dahinter erstreckten. Nichts in Cassidor, nichts im System der Fünfzig Sonnen kam auch nur annähernd diesem mächtigen Schiff an Größe, an reiner Ausstrahlung metallener Macht gleich.
    Selbst jetzt erschien es Maltby unglaublich, daß eine so vernichtende Waffe, eine Maschine, die ganze Planeten zu zerstören vermochte, unversehrt in die Hände der Gemischten gefallen, durch eine List überrumpelt worden war. Und doch bewies die gleiche Methode, die er benutzt hatte, um die Atmion zu befreien, daß es möglich war. Gewaltsam riß Maltby seine Gedanken von diesen nutzlosen Betrachtungen los und ging weiter. Er war kalt, ruhig und entschlossen. Der Offizier am Tor war ein Non-Dellier mit freundlicher Miene, der ihn durchließ, wobei er sagte: »Drüben befindet sich ein elektronischer Materietransmitter, der aus dem Schiff in den Eingang dieses Gebäudes gerichtet ist.« Er deutete hundert Meter seitwärts nach vorn und fuhr fort: »Damit werden Sie ins Innere des Schiffes gelangen. Stecken Sie jetzt diese Alarmvorrichtung in Ihre Tasche.«
    Maltby nahm das winzige Instrument neugierig. Es war eine gewöhnliche kombinierte Sende- und Empfangsröhre mit einem Druckknopf, um das Signal zu aktivieren.
    »Was soll ich damit?« fragte er.
    »Sie wollen zur Brücke des Grand Captain, nicht wahr?«
    Maltby nickte, denn ein Gedanke begann in seinem Gehirn Gestalt anzunehmen, und er wagte nicht zu sprechen. Er wartete. Der Mann fuhr fort: »Unternehmen Sie sobald wie möglich jede Anstrengung, um zur Kontrolltafel zu gelangen und die Energieströme auszuschalten. Verbindungen, automatische Schirme und so weiter unterbrechen. Drücken Sie dann den Knopf.«
    Maltby empfand plötzlich Leere in seinem Hirn. Er hatte das abrupte Gefühl, am Rande eines Abgrunds entlangzugehen. »Aber was soll das bedeuten?« erkundigte er sich verdutzt.
    Die Antwort kam gelassen, fast kühl. »Es ist beschlossen worden«, sagte der junge Offizier, »zu versuchen, das Schlachtschiff einzunehmen. Wir haben mehrere Reservetransmitter aufgebaut und sind bereit, binnen einer Stunde von den verschiedenen Zentren aus hunderttausend Mann an Bord zu werfen. Wie das Resultat auch aussehen mag, in der Verwirrung des Angriffs werden Ihre Chancen, mit Ihrer Frau zu entkommen, lediglich vergrößert.«
    Er brach steif ab: »Sie verstehen Ihre Instruktionen?«
    Instruktionen! Darauf lief es also hinaus. Er gehörte zur Marine der Fünfzig Sonnen, und man sah es als selbstverständlich an, daß er sich Befehlen unterwarf, ohne zu fragen. Natürlich würde er das nicht tun. Als erblicher Führer der Gemischten, der den Fünfzig Sonnen Treue geschworen und die Repräsentantin des Irdischen Imperiums geheiratet hatte, war seine Loyalität eine Frage der Ethik.
    Verzerrt dachte Maltby, daß jetzt nur noch ein Angriff der Überlebenden der Star Cluster fehlte. Geführt von Lieutnant Neslor, würde ihre Ankunft in etwa die vollkommene Situation für einen Mann hervorrufen, dessen Hirn sich in Kreisen drehte – in jeder Minute schneller und schneller. Er brauchte Zeit, um nachzudenken, sich zu entscheiden. Und glücklicherweise würde die Zeit verfügbar sein. Dieser Entschluß brauchte nicht hier und jetzt getroffen zu werden. Er würde die Alarmvorrichtung mit sich nehmen – und sie ertönen lassen oder nicht, wie es ihm der Augenblick eingab. Er ließ das Instrument in die Tasche gleiten und gab ruhig zur Antwort: »Jawohl, ich verstehe meine Instruktionen.«
    Zwei Minuten später war er in dem Schlachtschiff.

 
21. Kapitel
     
    Der Vorratsraum, in dem Maltby sich wiederfand, war verlassen. Der angenehme Schock ließ ihn taumeln. Es schien fast zu schön, um wahr zu sein. Sein Blick überflog den Raum. Er konnte sich nicht erinnern, jemals hier gewesen zu sein, als er sich an Bord der Star Cluster befunden hatte. Aber schließlich hatte er nie irgendeinen Grund dazu gehabt, das ganze mächtige Schiff zu durchwandern.
    Er ging rasch zu dem Zwischenschiffstransmitter hinüber und streckte die Hand aus, um den Kopf zu drücken, der ihm ermöglichen würde, aus dem Raum auf die Brücke des

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