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TS 08: Das Reich der fünfzig Sonnen

TS 08: Das Reich der fünfzig Sonnen

Titel: TS 08: Das Reich der fünfzig Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.E. van Vogt
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folgendes: Zwischen den Transmittern zweier Schiffe besteht keine Verbindung. Sie sind verschieden eingestellt, und es gibt kein Verfahren, um sie zu ändern, sobald sie vollendet sind. Sie aber müssen Gelegenheit gehabt haben, das Geheimnis ihrer Wirkungsweise zu erfahren. Reden Sie.«
    Reden Sie! Es war jetzt klar, daß er trotz des Antilichts angreifen mußte. Das hieß, nur Muskeln, was wiederum ein Überraschungsmoment notwendig machte. Wenn er anfing zu sprechen, mochte die List gelingen.
    Welche Ironie lag in der Tatsache, daß Hunston und seine technischen Experten die wahre Natur der Gefahr korrekt erkannt hatten. Und doch stand Hunston jetzt vor einem Mann, der einen Anzug trug, dessen Vorder- und Rückseite Transmitter waren. Und immer noch ahnte er nichts.
    Maltby begann: »Transmitter arbeiten weitgehend auf die gleiche Art, welche die Konstruktion der ersten dellischen Robots ermöglichte, nur daß sie die ursprünglichen Komponenten benutzen. Die Schöpfer der Robots nahmen das elektronische Abbild eines menschlichen Wesens und bauten daraus, was sie für ein genaues Duplikat aus organischer Materie hielten. Dabei hatten sie natürlich irgendetwas übersehen, denn die Dellier waren niemals Duplikate der ursprünglichen menschlichen Wesen, und es tauchten sogar physische Unterschiede auf. Aus dieser Verschiedenheit erwuchs der Haß, der schließlich vor fünfzehntausend Jahren zu den ›Robot‹-Massakern führte.
    Aber davon wollen wir jetzt absehen. Materietransmitter reduzieren den Körper auf einen elektronischen Strom und bauen ihn dann mit der Hilfe von Geweberestaurations-Prozessen wieder auf. Dieser Prozeß ist so einfach geworden wie das Einschalten einer Lampe, und …«
    An diesem Punkt warf sich Maltby nach vorn. Die schreckliche Furcht, Hunston würde auf seine Füße, Arme oder seinen Kopf zielen, endete. Denn in diesem letzten Augenblick zögerte der Mann und war – wie tausend Männer vor ihm – verloren. Der In-nostrahler blitzte auf, als Maltby das Handgelenk packte, das ihn hielt. Aber das Feuer sprühte unschädlich gegen den undurchdringlichen Boden. Und dann flog die Waffe aus dem Gefecht.
    »Du Schurke!« keuchte Hunston. »Du wußtest, daß ich nicht auf den erblichen Führer der Gemischten schießen würde. Du Verräter –«
    Maltby hatte nichts derartiges gewußt. Und er verschwendete seine Zeit auch nicht mit Betrachtungen darüber. Hunstons Stimme brach ab, denn Maltby hatte seinen Kopf in einem schraubstockähnlichen Griff und zog ihn gegen und in seine Brust. Die Überraschung mußte ungeheuer gewesen sein. Für einen entscheidenden Augenblick stellte Hunston sein Sträuben ein. In diesem Moment stopfte Maltby ihn durch den Transmitter, scheinbar direkt in seinen eigenen Körper.
    Sobald der letzte strampelnde Fuß verschwunden war, zog Maltby an den Verschlüssen des Anzugs. Er rollte den Anzug herunter, so daß die Oberflächen der Transmitter einander zugekehrt waren.
    In rasender Eile kletterte er aus dem Anzug, rannte hinüber zu der Kontrolltafel, adjustierte das Antilicht so, daß es für ihn arbeitete, und nahm ein Dutzend weitere Adjustierungen vor, von denen er wußte. Eine Minute später war das Schiff in seiner Hand.
    Was übrig blieb, war die Notwendigkeit, den drei Gruppen seine Entscheidung mitzuteilen. Und – Gloria.

 
23. Kapitel
     
    Die Verhandlung fand am zehnten Tage vor den beratenden Captains an Bord der Star Cluster statt. Es mußte ein Vorspiel stattgefunden haben, denn als Maltby eintrat, saß sie bereits mit unbeweglicher Miene da und starrte geradeaus. Maltby vermutete, daß sie einen letzten Versuch unternommen hatte, die Verhandlung zu verhindern, der jedoch fehlgeschlagen war.
    Maltby setzte sich auf den Platz, den ihm einer der Offiziere bedeutete, und wartete darauf, aufgerufen zu werden. Er war ein wenig gespannt, aber nicht unglücklich. Es stand zu erwarten, daß er ausgezeichnete Argumente ins Feld führen mußte, um zu gewinnen, aber der Preis war jede Anstrengung und jeden Gedanken wert, den er bereits auf den Kampf verwandt hatte und noch verwenden mußte.
    Aus den Augenwinkeln sah er zu dem Preis hinüber – und blickte hastig wieder fort, als ihr eigener Blick dem seinen durchbohrend begegnete, wobei Funken, vermischt mit eisigem Glitzern, fast aus ihren Augen zu den seinen herübersprangen. Sie stand auf und kam zu ihm herüber.
    »Captain Maltby«, begann sie mit gedämpfter Stimme, »ich bitte Sie darum, dieses Urteil

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