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TS 12: Unternehmen Schwerkraft

TS 12: Unternehmen Schwerkraft

Titel: TS 12: Unternehmen Schwerkraft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hal Clement
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bemerken. Wir können uns ja einmal das Maul anschauen und das feststellen.“ Er startete den Schlepper und fuhr zu dem Ende des Fleischberges, das der Kopf zu sein schien.
    Es hatte ein Maul und auch etwas, das der Schädel gewesen war. Nur hatte sich beides durch das Eigengewicht zerdrückt. Doch war immerhin noch zu erkennen, daß Lackland sich geirrt hatte. Mit derartigen Zähnen konnte das Ungeheuer nur ein Fleischfresser gewesen sein.
    „Du brauchst vor den Dingern keine Angst zu haben, Bari“, sagte Lackland schließlich. „Sie würden nicht im Traum daran denken, euch anzugreifen. Ein einzelnes eurer Schiffe würde die Anstrengung nicht lohnen, was deren Appetit anbetrifft.“
    „Eine Menge Fleisch muß dort unten am Grunde des Meeres herumschwimmen“, bemerkte der Mesklinite nachdenklich, „und ist für niemand nütze.“
    „Bari, ich steige aus dieser Blechkiste aus. Nachdem wir herausgefunden hatten, daß es in deiner Welt tierisches Leben gibt, habe ich schon immer Proben davon einsammeln wollen. Dürfte sich das Fleisch in der Zeit, in der es hier tot herumliegt, wesentlich verändert haben?“
    „Es dürfte für uns durchaus noch eßbar sein. Wenn du willst, werde ich ein wenig davon probieren.“ Ohne eine Antwort abzuwarten, schwang sich Barlennan vom Dach des Schleppers zu dem Fleischberg hinüber. Er hatte sich jedoch in der Entfernung verschätzt und rutschte über ihn hinweg. Für einen Sekundenbruchteil fühlte er die alte Panik aufsteigen, hatte sich aber sofort wieder gefaßt und kroch an der Fleischwand empor.
    Lackland stieß die Tür des Schleppers auf und stieg aus. Das Fahrzeug besaß keine Luftschleuse; der Flieger trug immer noch seinen gepanzerten Raumanzug. Dennoch folgte ihm ein feiner Regen aus Eis und Kohlendioxyd von irdischer Zusammensetzung, als die Luft in der eisigen Atmosphäre des Mesklin sofort gefror.
    Lackland hatte an der Außenseite seines Druckanzugs eine Tasche mit verschiedenen Werkzeugen. Während er mit seinem Panzerhandschuh darin herumsuchte, nahm Barlennan die erste Probe. Vier Klauenpaare kniffen ein Stück Haut mit dem darunterliegenden Gewebe heraus und führten es zum Mund. Einige Sekunden lang kaute er nachdenklich darauf herum.
    „Nicht einmal schlecht“, bemerkte er schließlich. „Sofern du nicht alles von diesem Ding für deine Tests benötigst, würde ich vorschlagen, die Jagdabteilungen hierher zu rufen. Sie finden hier mehr Fleisch, als sie auf irgendeine andere Art beschaffen können.“
    „Ein guter Gedanke“, brummte Lackland vor sich hin. Er hatte kaum zugehört, da er seine ganze Aufmerksamkeit darauf richtete, die Spitze eines Skalpells in die vor ihm liegende Fleischmasse zu stoßen.
    Selbstverständlich wußte Lackland, daß lebendes Gewebe auf diesem Planeten äußerst zäh und widerstandsfähig sein mußte. So klein Barlennans Artgenossen auch sein mochten, sie wären durch die siebenhundertfache Erdenschwere an den Polen ganz einfach plattgedrückt worden, wenn ihre Körper aus irdischem Fleisch bestanden hätten. Deshalb hatte Lackland auch damit gerechnet, mit dem Messer nur schwer durch die Haut stechen zu können, doch glaubte er, keine weiteren Schwierigkeiten zu haben, sobald er sie durchtrennt hatte. Jetzt mußte er seinen Irrtum einsehen; das darunterliegende Fleisch hatte die Härte von Teakholz. Das Skalpell bestand aus einem gehärteten Spezialstahl und ließ sich an nichts stumpf machen, solange es nur mit Muskelkraft gehandhabt wurde. Aber er brachte es einfach nicht hinein und versuchte es schließlich mit Schaben. Das wenige, das er abkratzen konnte, füllte er in Laborgläser und versiegelte sie.
    „Hat dieses Ding irgendwelche weicheren Stellen?“ fragte er den interessiert zuschauenden Meskliniten. „Ich brauche maschinelle Werkzeuge, um soviel herunterzubekommen, daß die Laborleute auf Toorey zufriedengestellt sind.“
    „Einige Teile im Inneren des Maules dürften leichter schneidbar sein“, erwiderte Barlennan. „Aber warum soll nicht ich ein paar Stücke für dich herauskneifen. Du brauchst mir lediglich zu sagen, von welcher Stelle und in welcher Größe. Oder müssen die Proben mit einem Messer geschnitten sein?“
    „Davon ist mir nichts bekannt. Vielen Dank auch für dein Angebot. Wenn es den Laborleuten nicht genügt, sollen sie herunterkommen und sich selber abschneiden, was sie brauchen“, entgegnete Lackland. „Also mache dich ‘ran. Aber auch deinen anderen Vorschlag wollen wir nicht

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