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TS 12: Unternehmen Schwerkraft

TS 12: Unternehmen Schwerkraft

Titel: TS 12: Unternehmen Schwerkraft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hal Clement
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erinnerte er sich, daß neben ihm ein Radio lag und seine Entsetzensschreie über das Gerät auf seinem Schiff zu seiner Mannschaft dringen konnten.
    Aber die Furcht verging, und hier, nahezu sechs Körperlängen über dem Boden, fühlte er sogar ein gewisses Gefühl der Geborgenheit. Lackland verlud eben die übrigen Geräte. Gut, daß der Wind jetzt völlig eingeschlafen war, überlegte Barlennan im stillen. Er hätte ihn samt den Geräten davongefegt, auch wenn die glatte Metallfläche seinen Saugfüßen eine gute Haftfläche bot. Ja, er genoß geradezu den weiten Rundblick und war verblüfft, wieviel Land er gleichzeitig überblicken konnte; wie eine Karte lag es unter ihm.
    Ein nahezu berauschendes Gefühl erfüllte ihn, als der Schlepper zu der Rakete rollte und dort anhielt. Der Mesklinite winkte dem auftauchenden McLellan mit der Klaue zu, und der winkte tatsächlich zurück. Gleich darauf setzte sich der Tank erneut in Bewegung und hielt auf den Strand zu, an dem die Bree an Land gezogen war. Mack wartete mit Rücksicht auf den Meskliniten, bis der Schlepper eine gute Meile entfernt war. Dann erst startete er die Rakete. Erneut mußte Barlennan das erdrückende Gefühl der Angst niederkämpfen, als sich der silberglänzende Körper vom Boden abhob und im Glanz der untergehenden Sonne verschwand.
    Auch Lackland hatte den Start der Rakete verfolgt. Dann fuhr er ohne Aufenthalt zu der Stelle, an der die Bree lag. Hundert Meter vor dem Schiff hielt er an, doch war er damit nahe genug, daß die entsetzte Besatzung ihren sich auf dem Dach des Schleppers festklammernden Kapitän erkennen konnte. Die Verwirrung hätte nicht größer sein können, wenn er Barlennans aufgespießten Kopf vor sich hergetragen hätte.
    Selbst Dondragmer, der intelligenteste und besonnenste der Besatzung – seinen Kapitän nicht ausgenommen – war für einige Augenblicke wie gelähmt. Ein drohendes Murren erhob sich, als Lackland die Tür des Schleppers öffnete und seine gepanzerte Gestalt sichtbar wurde. Die Schwächlinge unter der Mannschaft waren längst zurückgeblieben. Die übrigen, nicht nur Kauffahrer, sondern auch Piraten, waren nur allzu bereit, sich bei dem ersten Zeichen der Bedrohung eines der Ihrigen in den Kampf zu stürzen. Wie ein rotschwarzer Wasserfall ergossen sie sich von den Flößen auf den Sand.
    Lackland sah sie kommen, verstand jedoch nicht im mindesten, was in ihnen vorging. In aller Ruhe langte er auf das Dach des Schleppers, ergriff Barlennan und setzte ihn auf den Boden. Dann holte er die versprochenen Radios aus dem Schlepper und legte sie neben dem Kapitän in den Sand. Und jetzt schien auch die Mannschaft gewahr zu werden, daß ihr Kapitän am Leben und unverletzt war. Verwirrt hielt die Lawine auf halbem Wege zwischen Schiff und Schlepper inne. Eine Kakophonie von den tiefsten bis zu den schrillsten Tönen klang aus den Hörern in Lacklands Raumanzug. Zum Glück verstand er kein Wort von dem, was die Mannschaft durcheinander schrie. Denn eines hatte er längst bemerkt: sein Panzer, der den acht Atmosphären Druck des Mesklin widerstand, stellte für die scharfen Klauen der Meskliniten kein Hindernis dar.
    Barlennan hingegen wußte genau, was in den Köpfen seiner Leute vorging. Mit einem schrillen Ruf unterbrach er das aufgeregte Geschrei: „Beruhigt euch!“ Ein Gefühl der Dankbarkeit über die Einsatzbereitschaft seiner Leute durchströmte ihn; dennoch fügte er hinzu: „Seitdem wir den Rand der Welt erreicht haben, habt ihr euch bereits närrisch genug benommen. Seht ihr denn nicht, daß mir keine Gefahr droht?“
    „Aber du hast verboten …“
    „Wir dachten …“
    „Du warst so hoch über dem Boden …“
    Ein Chor von Einwänden antwortete dem Kapitän. Mit einer einzigen Geste brachte er seine Leute zum Schweigen. „Ich habe solche Unternehmungen verboten, und ich habe euch auch erklärt warum. Wenn wir in die Gebiete der größeren Schwere und des normalen Lebens zurückkehren, dürfen wir uns nichts angewöhnt haben, was durch Gedankenlosigkeit zum Verhängnis führen kann, wie dieses …“ Er hob den Arm und deutete mit der Klaue auf das Dach des Schleppers. „Ihr alle wißt, was unsere normale Schwere anrichten kann; aber der Flieger weiß das nicht. Er hat mich dort hinaufgesetzt, genauso wie ihr saht, daß er mich herunternahm, und hat sich dabei nichts gedacht. Er kommt von einem Ort, wo es praktisch überhaupt kein Gewicht gibt; wo er, glaube ich, viele Male seine

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