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TS 12: Unternehmen Schwerkraft

TS 12: Unternehmen Schwerkraft

Titel: TS 12: Unternehmen Schwerkraft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hal Clement
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die Mannschaft die Grundleinen verwenden mußte, um zum Schiff zurückzugelangen.
    Lackland aß zunächst einmal, bevor er den offiziellen Bericht über die Explosion des Schleppers durchgab. Er wünschte, er hätte genauereEinzelheiten berichten können, und gerade, als er den Rufknopf drückte und Doktor Röstens Gesicht auf dem Schirm des Bildsprechgerätes erschien, fiel ihm mit einem Schlag die Lösung ein.
    „Doktor, ich habe Ärger mit dem Schlepper gehabt.“
    „Mechanischer oder elektrischer Art?“
    „Grundsätzlich mechanischer Art, die elektrische Anlage ist jedoch mitbeteiligt. Ich fürchte, es ist ein Totalverlust. Was übriggeblieben ist, liegt achtzehn Meilen westlich von hier in der Nähe des Strandes.“
    „Das ist ja sehr unerfreulich. Wie sind Sie überhaupt zurückgekommen? Sicherlich sind Sie doch nicht in Ihrem Panzer die achtzehn Meilen gelaufen.“
    „Allerdings nicht. Barlennan und seine Besatzung haben mich zurückgeschleppt. Den Unfall mit dem Tank kann ich mir nur so erklären, daß die Bodenplatten zwischen dem Führerraum und dem Motorraum nicht luftdicht abschlossen. Dadurch muß aus dem Führerraum Sauerstoff in die Motorenkammer gelangt sein und sich dort mit dem unter Druck stehenden Wasserstoff der mesklinischen Atmosphäre vermischt haben. Wie der Sauerstoff entgegen dem Druck dorthin gelangt ist, bleibt mir zwar ein Rätsel. Jedenfalls hat dort dann ein Funke genügt, um die Explosion auszulösen. Glücklicherweise war ich gerade vorher ausgestiegen, um eine Untersuchung vorzunehmen.“
    „Ich verstehe. Wie kam es zu dem Funken? Hatten Sie die Motoren laufen lassen, als Sie ausstiegen?“
    „Gewiß. Die Servomotoren und auch die Dynamomotoren, und ich bin froh darüber. Wenn ich das nicht getan hätte, wäre die Explosion wahrscheinlich erfolgt, sobald ich beim Einsteigen die Motoren wieder eingeschaltet hätte.“
    „Hmm!“ Der Direktor der Bergungsabteilung schaute mißmutig drein. „Hätten Sie denn überhaupt aussteigen müssen?“
    Lackland dankte seinem Glücksstern, daß Rosten Biochemiker war. „An sich wäre es nicht unbedingt erforderlich gewesen. Ich holte mir Gewebsproben von einem zweihundert Meter langen Wal, der dort auf den Strand gespült worden ist. Ich dachte, daß jemand …“
    „Haben Sie die Proben mitgebracht?“ fuhr Rosten dazwischen, ohne Lackland ausreden zu lassen.
    „Gewiß. Kommen Sie sie holen, wenn Sie wollen. Und nebenbei, haben wir einen weiteren Schlepper zur Verfügung?“
    „Den haben wir. Ich werde mir überlegen, ob ich ihn Ihnen überlasse, aber nicht, bevor der Winter vorbei ist. Bis dahin sollten Sie lieber im Schutz der Kuppel bleiben. Womit haben Sie die Proben konserviert?“
    „Mit Wasserstoff, der örtlichen Luft hier unten. Unsere üblichen Konservierungsmittel hätten sie von Ihrem Standpunkt aus wahrscheinlich nur verdorben. Es wäre jedoch angebracht, wenn Sie sie möglichst bald abholen lassen. Barlennan sagt, daß das Fleisch nach ein paar hundert Tagen giftig wird. Demnach muß es hier auch so etwas wie Mikroorganismen geben.“
    „Wäre auch merkwürdig, wenn es die nicht gäbe. Halten Sie sich bereit. Ich bin in ein paar Stunden unten.“ Rosten brach die Verbindung ohne eine weitere Bemerkung über den ruinierten Tank ab, und Lackland war ihm dafür dankbar. Er legte sich nieder, da er fast vierundzwanzig Stunden nicht geschlafen hatte.
    Durch die Ankunft der Rakete wurde er geweckt. Rosten war selbst gekommen. Er legte gar nicht erst seinen Druckanzug ab. Er nahm die Flaschen, die Lackland vorsichtshalber in der Luftschleuse gelassen hatte, damit die Proben keinesfalls mit Sauerstoff in Berührung kamen, überzeugte sich von Lacklands Verfassung und befahl ihm, sofort wieder zu Bett zu gehen.
    „Möglicherweise macht dieses Zeug den Verlust des Tanks wett“, bemerkte er kurz. „Schlafen Sie sich erst einmal aus. Was ich Ihnen sonst noch zu sagen habe, erfahren Sie, wenn mehr Aussicht besteht, daß Sie es auch begreifen und behalten.“
    Tatsächlich konnte sich Lackland später kaum noch erinnern, was Rosten zum Schluß gesagt hatte, als er viele Stunden später endlich ausgeschlafen und noch einmal gegessen hatte. Durch den zweiten Direktor wurde er über das Bildsprechgerät daran erinnert.
    „Dieser Winter, während dem Barlennan sowieso nicht reisen kann, dauert noch dreieinhalb Monate“, begann er ohne Umschweife. „Wir haben hier oben verschiedene Reihen von Luftbildern, die wir noch nicht zu

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