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TS 12: Unternehmen Schwerkraft

TS 12: Unternehmen Schwerkraft

Titel: TS 12: Unternehmen Schwerkraft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hal Clement
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noch andauern wird. Wenn ich recht verstehe, können ihn deine Leute von oben sehen und müßten wissen, wie groß er ist.“
    „Bist du schon in Schwierigkeiten? Der Winter hat doch gerade erst begonnen. Es wird noch einige Tausend Tage dauern, ehe du hier herauskommst.“
    „Darüber bin ich mir im klaren. Der Menge nach haben wir ausreichend Vorräte. Nur hätten wir ab und zu gern etwas frisches Fleisch, und ich würde allzu gern wissen, wann wir eine oder zwei Abteilungen auf die Jagd schicken können.“
    „Ich verstehe. Ich fürchte jedoch, das bedarf sehr sorgfältiger Zeitplanung. Zwar war ich letzten Winter nicht hier, aber wie ich hörte, dauern hier in dieser Jahreszeit die Stürme fast ununterbrochen an. Bist du schon früher einmal so dicht am Äquator gewesen?“
    „An dem was?“
    „Am … Ach so, ich vermute, das ist das, was du meinst, wenn du von dem Rand sprichst.“
    „Nein, so dicht daran bin ich noch nie gewesen, und ich kann mir auch nicht vorstellen, daß man noch näher herankommen könnte. Wahrscheinlich würde ich den letzten Rest Gewicht verlieren und ins Nichts hinausfallen, wenn ich noch weiter auf See hinausfahren würde.“
    „Zu deinem Trost möchte ich dir sagen, daß du dich damit irrst. Wenn du weiterfährst, wird die Schwere wieder zunehmen. Du befindest dich jetzt genau am Äquator, an der Stelle, wo die Schwerkraft am geringsten ist. Darum halte ich mich hier auf. Ich beginne jetzt jedoch langsam zu verstehen, warum du nicht glauben willst, daß sehr viel weiter nördlich auch noch Land liegt. Ich dachte zunächst, das läge nur an den Sprachschwierigkeiten, wenn wir früher davon redeten. Vielleicht hast du jetzt gerade Zeit, mir einmal über deine Vorstellungen vom Bau der Welt zu berichten. Vielleicht hast du sogar Karten.“
    „Selbstverständlich haben wir hier auf dem Heckfloß eine Schale. Du wirst sie nur nicht sehen können, weil die Sonne eben untergegangen ist und das schwache Licht des Esstes nicht durch die Wolken dringt Wenn sie wieder aufgeht, werde ich dir die Schale zeigen. Meine flachen Karten würden nichts nützen; sie geben kein gutes Bild.“
    „Das möchte ich nicht so ohne weiteres sagen. Während wir auf den Sonnenaufgang warten, kannst du mir ja schon eine mündliche Beschreibung geben, oder?“
    „Ich weiß nicht, ob ich dafür deine Sprache genug verstehe, aber ich will es versuchen.
    In der Schule wurde uns gelehrt, daß der Mesklin eine große flache Schale ist. Die meisten von uns leben auf dem Boden, wo ein annehmbares Gewicht herrscht. Die Philosophen nehmen an, das Gewicht wird durch die Kraft einer großen flachen Platte verursacht, auf der der Mesklin ruht. Je weiter man zu dem Rand hinausfährt, desto geringer wird das Gewicht, da man weiter von der Platte entfernt ist. Niemand weiß, worauf diese Platte ruht. Einige der weniger zivilisierten Rassen scheinen darüber ganz merkwürdige Vorstellungen zu haben.“
    „Wenn eure Philosophen recht hätten, dann müßtet ihr doch stets aufwärts fahren, sobald ihr euch vom Zentrum entfernt“, wandte Lackland ein. „Und alle Ozeane müßten am tiefsten Punkt zusammenfließen. Hast du die Philosophen schon jemals danach gefragt?“
    „Als ich noch ein Schuljunge war, sah ich einmal eine Abbildung des Ganzen. Das Diagramm unseres Lehrers bestand aus einer Anzahl gebogener Linien, die von der Platte aufstiegen und sich einwärts bogen, so daß sie über der Mitte des Mesklin zusammentrafen. Sie trafen an allen Stellen senkrecht und nicht etwa schräg auf die Oberfläche des Mesklin auf, und der Lehrer sagte, daß die Schwerkraft entlang diesen gebogenen Linien wirke und nicht etwa senkrecht auf die Platte. Ich habe nicht alles verstanden, aber es schien zu stimmen. Sie sagten, die Theorie sei bewiesen, weil die Verhältnisse und Entfernungen in den Gebieten, die kartographisch erfaßt und vermessen sind, mit ihren Berechnungen übereinstimmen. Das zumindest habe ich verstanden, und es sprach sehr für die Richtigkeit der Theorie. Wenn die Welt eine andere Form hätte, als sie behaupteten, würden alle Entfernungen durcheinander gehen, sobald man sich vom Ausgangspunkt fortbewegt.“
    „Ganz recht. Mir scheint, eure Philosophen sind in Geometrie recht auf der Höhe. Sie sind sich nur anscheinend nicht im klaren, daß es zwei Formen des Planeten gibt, bei denen die Entfernungen übereinstimmen können. Siehst du denn nicht, daß sich die Oberfläche des Mesklin nach unten krümmt? Wenn

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