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TS 14: Das Erbe der Hölle

TS 14: Das Erbe der Hölle

Titel: TS 14: Das Erbe der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond F. Jones
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auf einen Sitz sinken – und wurde sich plötzlich des starren, toten Blicks der Augen von Commander Rennies bewußt, der auf dem Boden lag.
    Sein Name war Underwood verschwommen bekannt gewesen, und er wußte jetzt, warum. Rennies hatte auf dem Gebiet interstellarer Kriegsführung beachtlichen Ruhm erlangt. Er war ein fähiger Führer, intelligent, belesen – und doch ebenso verwundbar gegenüber Demarzule wie der unwissendste Jünger.
    Seine Gedanken wurden unterbrochen, als Terry mit den Chemikalienbehältern aus dem medizinischen Laboratorium kam.
    „Geschafft!“ keuchte er. Er bückte sich und befeuchtete einen Streifen seines Hemdes mit einer der Flüssigkeiten. Nachdem er ihn abgerissen hatte, hielt er ihn für einen Augenblick an seine Nase und gab ihn dann an Underwood weiter. Anschließend öffnete er die Lüftungsklappe und goß den Inhalt der anderen Flasche hinein. Die Flüssigkeit verdampfte schnell und gelangte über die Ventilatoren in jede Kammer des Schiffes. Nach zehn Minuten waren alle an Bord, außer den beiden, die das Gegenmittel eingeatmet hatten, ohnmächtig.
    Während sie warteten, starrte Underwood nachdenklich auf den toten Rennies. „Ich frage mich, wie Jandro tötet“, kleidete er seine Überlegungen in Worte. „Kann es eine Verteidigung gegen diese lautlose Kraft geben? Hast du schon daran gedacht, was das in Hinsicht auf Jandros Volk und die Gesellschaftsform, in der es lebt, bedeutet?“
    Terry nickte. „Eine Zivilisation, in der über dem Kopf eines jeden die heimliche Waffe seines Nachbarn schwebt. Es scheint unglaublich, daß sie überhaupt existiert.“
    „Sie setzt zweifellos eine Stabilität und ein individuelles Verantwortungsgefühl voraus, wie es bei uns niemals vorhanden war und wahrscheinlich auch nie sein wird.“
    „Vielleicht eines Tages.“
    „Und noch etwas anderes hängt damit zusammen“, wechselte Underwood das Thema. „Hier könnte sich uns ein Ausweg bieten.“
    „Was meinst du damit?“
    „Angenommen, einer von uns hätte die Kraft, die Jandro besitzt. Das wäre die Waffe gegen Demarzule, die wir brauchen.“
    Terry zögerte. „Wir werden sie kaum erlangen – und wenn, dann kämen wir niemals nahe genug an Demarzule heran, um sie einzusetzen.“
    „Nein? Wir könnten uns von der Flotte gefangennehmen und zurückschaffen lassen. Ich vermute, daß Demarzule uns lebend will. Es würde seinem Charakter entsprechen, sich persönlich an unserer Niederlage zu ergötzen. Dann brauchten wir ihn nur noch zu beseitigen, wie Jandro es mit Rennies tat.“
    „Du vergißt, daß Demarzule die gleichen Organe und die gleiche Kraft besitzt. Und außerdem haben wir doch keine Möglichkeit, sie zu erlangen.“
    Underwoods Gesicht rötete sich erregt. „Darüber bin ich mir noch nicht klar, aber es muß einen Weg geben. Es sieht so aus, als wäre das die einzige Hoffnung, die uns geblieben ist, um den Fremden zu vernichten. Wir müßten die gesamte Flotte überwinden, um unsere Suche nach der dragborischen Waffe fortzusetzen, und dabei haben wir keine Chance.“
    „Hoffentlich hast du recht. Inzwischen dürfte das Betäubungsmittel gewirkt haben. Erwecken wir also unsere Männer wieder zum Leben und gehen an die Arbeit.“
    Sie sahen ihre Waffen nach und verließen den Kontrollraum. Kein Laut erklang im ganzen Schiff außer ihren Fußtritten, die im Korridor widerhallten. Systematisch gingen sie von Kabine zu Kabine und hielten ihren Männern die angefeuchteten Tücher unter die Nase.
    Dreyer und Phyfe waren die ersten. Mason und seine Mannschaft fanden sie im anschließenden Raum. Illia wurde von Underwood behutsam ins Bewußtsein zurückgerufen.
    „Ich habe angenehm geträumt“, lachte sie, als sie auf ihrer Koje saß. „Ich wußte, daß ihr die Lavoisier zurückerobert hattet, sobald der erste Hauch Triptanat durchkam.“
    „Noch haben wir das Schiff nicht in der Hand. Die Hauptflotte wird in wenigen Stunden eintreffen und uns in die Enge treiben. Die meisten von uns sind jetzt wieder bei Bewußtsein, mit Ausnahme einer großen Gruppe bei den Schleusen. Würdest du dich Armstrongs annehmen? Er liegt schwerverletzt in B 05.“
    Illia nickte. „Ich werde mich um ihn kümmern.“
    Sie trennten sich im Korridor, und Underwood eilte mit Terry zu den Heckschleusen weiter. Sie stießen auf eine Gruppe von Männern. Die Männer wandten sich um, als sie ihre Schritte vernahmen, und gaben ihnen den Weg frei.
    Ein Bild des Todes erstreckte sich vor ihnen. Körper von

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