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TS 14: Das Erbe der Hölle

TS 14: Das Erbe der Hölle

Titel: TS 14: Das Erbe der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond F. Jones
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willst, tust du es am besten gleich.“
    Underwood eilte ohne Zögern zur Tür. „Wir handeln nach Ihrem Plan, Mason. Übernehmen Sie den Befehl. Dreyer, Phyfe – kommen Sie bitte mit.“
    Sie hasteten zu dem Raum, der an den Operationssaal stieß. Jandro lag bewegungslos im Bett, ohne etwas von seiner Umgebung wahrzunehmen. Nur Illia und Akers befanden sich bei ihm.
    Beim Anblick der starren Gestalt überwältigten Mitleid und Schmerz Underwood und schalteten für einen Augenblick alle anderen Gedanken aus. Er fühlte, daß er allein von allen Erdenmenschen die innere Rebellion, die Träume und die Hoffnungen verstehen konnte, welche die Triebkraft in Jandros Leben gewesen waren. Und dies war ein armseliges Ende für solche hochgespannten Träume – Tod von den Händen wahnwitziger Fanatiker auf der Himmelswelt, die sich als alles andere erwiesen hatte.
    Underwood dachte an den grünen, leuchtenden Mond, auf dem die Dragbora in Frieden miteinander lebten. Der Mond, den Jandro niemals wiedersehen würde.
    Jandros Augen öffneten sich langsam, und allmählich trat Erkennen in sie. Dreyer sagte leise: „Es tut uns leid. Wenn es in unserer Macht stünde, dich zurück zu deiner eigenen Welt und deinem eigenen Volk zu bringen, würden wir es tun. Ich hoffe, du weißt das.“
    „Natürlich“, antwortete Jandro langsam. „Ich würde gern meine seea-abasa mit denen meiner Ahnen vereinigt sehen, bis zu dem Tag, an dem das Leben wiederkehrt. Aber vielleicht wird dieser Tag niemals eintreten. Er ist nur ein leerer Wahn, wie der Traum von unseren Göttern. Was den Tod angeht, so ist er jedem Menschen sicher. Wie oder wann er kommt, ist unwichtig. Es ist seltsam für mich, den Kummer von Tieren über einen Menschen zu beobachten. Seltsam …“
    „Wir wissen nicht viel voneinander“, schaltete sich Underwood ein, „aber vielleicht verstehst du uns mittlerweile gut genug, um zu wissen, daß wir deine Hilfe gegen unsere – und eure Gegner benötigen.
    Vor vielen Jahrhunderttausenden lebte eine Rasse, Sirenier genannt, welche der Todfeind deiner eigenen Rasse, der Dragbora, war. Wie ihr besaßen sie die abasa, aber anstatt in Frieden zu leben, gingen sie daran, andere Welten und Galaxen zu erobern. Zuletzt wurden sie von deinem Volk vernichtet, das irgendeine geheimnisvolle Waffe sein eigen nannte, die jede Schutzvorrichtung der Sirenier durchdrang. Wir kamen zu eurem Planeten, um einen Anhaltspunkt für diese Waffe zu finden, weil einer der Sirenier überlebte und jetzt auf unserer eigenen Welt wütet. Er hat sich der Herrschaft über unser Volk bemächtigt und steht im Begriff, die Galaxen mit Tod und Zerstörung zu überschwemmen. Mit der Zeit wird er auch eure kleine Welt entdecken. Die Zivilisationen vieler Milchstraßen werden um Jahrhunderte zurückgeworfen werden.
    Wir haben die Waffe nicht gefunden, deretwegen wir kamen, und unsere letzte Chance ist dahin, denn die Flotte Demarzules, des Sireniers, wird binnen kurzem über uns sein. Wir haben nur noch eine Hoffnung.
    Wir nehmen an, daß seine Männer Befehl haben, uns gefangenzunehmen und vor ihn zu bringen. Könnten wir mit der Zerstörungskraft, die in den abasa liegt, in seine Nähe gelangen, so wären wir vielleicht imstande, ihn zu töten.
    Kannst du – willst du – es uns möglich machen, diese Kraft dadurch zu erlangen, daß auf deiner eigenen Welt die abasa in einige von uns verpflanzt werden?“
    Dreyer übersetzte so schnell wie möglich die rasch gesprochenen Worte Underwoods, während Jandro mit geschlossenen Augen dalag. Erst nach langer Zeit schlug er sie langsam wieder auf.
    Seine Stimme war so leise, daß Dreyer sich vorbeugen mußte, um seine Worte zu verstehen.
    „Es ist eine sonderbare Geschichte, die du erzählst“, flüsterte er, „aber ich habe den Eindruck, daß sie der Wahrheit entspricht. Was deine Bitte betrifft – nein. Es wäre vollkommen unmöglich, euch frische abasa zu geben, wie es mit den Kindern unserer Rasse geschieht. Nicht, daß ich es nicht einigen wenigen von euch ermöglichen würde, sie zu empfangen, wenn ich könnte, aber der Gebrauch der abasa ähnelt dem der Geh- oder Sprechwerkzeuge. Die Organe müssen lange Jahre hindurch aus ihren rudimentären Anfängen entwickelt werden, und ihre völlige Beherrschung stellt sich langsamer als jede andere Fertigkeit ein. Obgleich sie uns im Kindheitsstadium eingesetzt werden, sind die meisten von uns völlig erwachsen, bevor sie bedeutende Geschicklichkeit in ihrem Gebrauch

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