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TS 15: Der Unheimliche

TS 15: Der Unheimliche

Titel: TS 15: Der Unheimliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilson Tucker
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Breen“, schnauzte Slater.
    „Jawohl, Sir.“
    „Und haben die Befehle Ihrer Vorgesetzten auszuführen.“
    „Jawohl“, sagte Paul und ließ absichtlich das Sir weg.
    „Na, also!“ Slater lehnte sich zurück. „Was wollen Sie dann?“
    „Ich kenne die Dienstvorschriften. Aber die Army ist dafür berüchtigt, daß sie das Denken abtötet. Sie hingegen wollen, daß ich denke …“ Paul zögerte und fügte dann hinzu, „falls ich hier in Washington bleiben und für Sie arbeiten soll.“ Er wartete, ob Slater den Wink verstanden hatte, und beugte sich vor. „Haben Sie Kopfschmerzen, Mr. Slater?“
    Slater starrte ihn wütend an, sprang auf und stapfte aus dem Zimmer. Kaum war die Tür ins Schloß gefallen, als sie wieder geöffnet wurde. Conklin trat ein. In seinem Gesicht war die Überraschung zu lesen.
    „Was ist mit ihm?“ fragte er.
    „Mr. Slater hat rasende Kopfschmerzen“, sagte Paul.
    Carnell nickte bedächtig. „Genau das hat er.“
     
    *
     
    In neuen Zivilsachen, die von Conklin bezahlt worden waren, besuchte Paul die Sehenswürdigkeiten Washingtons und unterschiedsich in nichts von den zahlreichen Touristen. Er hatte sich für einen luftigen, hellblauen Popelinanzug, ein weißes Sporthemd und weiße Halbschuhe entschieden. Als er erfuhr, was die Sachen kosteten, war er ein wenig verlegen gewesen, aber Conklin hatte seine Bedenken lächelnd beiseite geschoben. Die Kleider und die Besichtigung der Stadt, seine beiden ersten Bitten, waren anstandslos genehmigt worden. Niemand erwähnte die beiden Leibwachen, die außerdem noch hinzugefügt worden waren, und die ihn und Conklin auf Schritt und Tritt begleiteten.
    Zu viert fuhren sie in dem alten, quietschenden Fahrstuhl zur Spitze des Washingtondenkmals hinauf und hatten von dort einen herrlichen Rundblick.
    Schließlich landeten sie im Potomac Park und schlenderten durch die Anlagen, dicht gefolgt von den beiden Leibwachen, die sehnlich wünschten, daß das ,sinnlose Herumrennen’ endlich ein Ende nähme.
    „Der Sergeant, der nach New York wollte“, erklärte Paul unvermittelt, als ob sie die ganze Zeit über ihn gesprochen hätten, „er ist doch nicht hingefahren. Ihre Leute haben ihn nicht finden können.“
    „Das macht die Sache nur noch schwieriger.“
    „Und das, woran er dachte … In etwa einem Monat werden Sie es in den Zeitungen lesen können.“
    Conklin nickte nur.
    Zwei Mädchen in bunten Sommerkleidern kamen ihnen entgegen. Als sie vorbeigegangen waren, drehte sich Paul nach ihnen um.
    „Na, wie wär’s?“ sagte Conklin.
    Paul starrte ihn an. Er wußte, was der CIC-Agent dachte. „Mr. Conklin, ich bin Ihnen für all das, was Sie für mich getan haben, aufrichtig dankbar. Aber mein Mädchen suche ich mir selbst.“
    „Verzeihen Sie; es war nicht so gemeint.“
    „Jawohl, Sir.“
    „Und hören Sie endlich mit dem Jawohl und dem Sir auf. Es ist absolut überflüssig.“
    „Gewohnheit“, lächelte Paul. „Ich werde mich bemühen, es zu lassen.“
    „Übrigens, bezüglich Mädchen haben Sie hier eine reiche Auswahl“, grinste Conklin. „Washington wimmelt nur so von Frauen aller Altersklassen.“
    Paul grinste zurück. „Hoffentlich halten Sie mich nicht zurück, wenn ich auf Abenteuer ausgehen will.“
    Conklin seufzte, und das Grinsen verschwand. „Wie üblich werde ich um Erlaubnis fragen müssen. Ich hoffe aber, ich werde Ihnen nicht im Wege stehen.“
    Sie kamen zum Wagen zurück. Paul und Conklin kletterten auf den Rücksitz. Vor ihnen ließen sich ihre beiden Beschützer aufatmend in die Polster sinken.
    „Zurück zum Hotel?“ fragte der Agent. Carnell hatte ein kurzes Telefongespräch geführt, und wie von Zauberhand hatte sich für Paul und sein Gefolge im Mayflower Hotel eine ganze Zimmerflucht geöffnet. Dort würden sie jedoch nur so lange bleiben, bis für sie ein anderer, weit besser gesicherter Wohnsitz vorbereitet worden war.
    Paul nickte. „Das viele Herumlaufen hat mich müde gemacht.“
    Vom Vordersitz kam ein befriedigtes Grunzen. Der Wagen fuhr an und schleuste sich in den Verkehr ein.
    „In Ihrem Gebäude, unten in der Vermittlung, sitzt ein Mädchen“, sagte Paul ein wenig verschämt. „Kennen Sie es?“
    „In welcher Schicht arbeitet sie?“
    „Sie war heute morgen da, als wir losfuhren.“
    „Oh, ja. Martha Merrill.“
    „Martha …“ Paul schien der Name zu gefallen. „Ist sie verheiratet?“
    „Wissen Sie das nicht selbst?“ fragte Conklin ein wenig

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