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TS 15: Der Unheimliche

TS 15: Der Unheimliche

Titel: TS 15: Der Unheimliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilson Tucker
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Auftrag, noch mehr Kaffee zu bringen. Als er ging, sah Conklin ihm nach.
    „Ich auch nicht“, sagte er, als er sich wieder zurückgewandt hatte. „Was macht er im Augenblick?“
    „Er beäugt das hübsche Mädchen an dem Tisch dort drüben.“
    „Hat sich an seinem Verdacht nichts geändert?“
    „Nein, Sir.“
    Conklin beschäftigte sich wieder mit seinem Essen. „Merkwürdig.“
    „Er macht den Eindruck, daß ihm Ihre Leute schon einmal in die Quere gekommen sind“, sagte Paul.
    „Schon möglich.“
    Vier Regierungsangestellte betraten den Speisewagen und redeten alle gleichzeitig, und der ehemalige Sergeant beobachtete sie.
    Paul sagte: „Was ist …“ und unterbrach sich dann.
    Conklin wandte den Kopf. „Ja?“
    „Nicht jetzt, Sir. Hier sind zu viele Leute.“
    „Gut. Ich bin fertig. Wollen wir gehen?“
    „Jawohl, Sir.“ Paul stand auf und merkte, daß sich verschiedene Augenpaare auf ihn und seine Uniform richteten. Auch der untersetzte Mann am Ende des Wagens beobachtete ihn wieder. Ohne sich umzusehen, ging Paul hinaus.
    Im Schlafwagenabteil setzte er sich auf die Bettkante und sah zu, wie Conklin die Tür abschloß.
    Palmer zog seine Jacke aus und hing sie auf. Darunter kam ein Schulterhalfter zum Vorschein, das er in eine bequemere Lage rückte. Paul schaute flüchtig hin, sagte aber nichts. Der FBI-Agent traute ihm nicht. Während der Nacht hatte die Pistole unter seinem Kopfkissen gelegen. Conklin hingegen hatte sein Halfter an die Wand gehängt.
    „Wollten Sie etwas?“ fragte der CIC-Agent.
    „Nein, Sir“, sagte Paul und schaute zum Fenster hinaus auf die vorbeiziehende Landschaft. Dann fiel ihm aber doch etwas ein, und er wandte sich zu dem Agenten um. „Sir, glauben Sie, daß ich mir Zivilsachen anziehen darf, wenn wir in Washington sind?“
    „Ich kann es Ihnen nicht versprechen, sehe aber keinen Grund, warum man es Ihnen nicht erlauben sollte. Ich werde fragen.“
    „Danke. Ich bleibe aber wohl weiterhin Soldat?“
    „Ich denke schon. Sie wollten übrigens vorhin im Speisesaal noch etwas sagen; etwas, worüber Sie vor den Leuten dort nicht sprechen wollten.“
    Paul nickte. „Was ist eine Atombombe?“
    Die Antwort erhielt Paul im gleichen Augenblick; er wartete jedoch, bis der CIC-Agent sie aussprach.
    „Ich habe keine blasse Ahnung. Wo haben Sie das aufgeschnappt?“
    „Von dem Sergeanten.“
    „Eine Atombombe?“
    „Jawohl, Sir.“
    „Ich kann mich beim besten Willen nicht erinnern, jemals davon gehört zu haben. Klingt ziemlich gefährlich. Ich vermute, daß es irgendeine neue Waffe ist, die in den Laboratorien hergestellt wird.“ Conklin zuckte mit den Achseln. „Und dieser Mann wußte davon? Wußte er auch, was es war?“
    „Nein, Sir. Genaueres schien er nicht zu wissen. Ich dachte, Sie würden es wissen; deshalb fragte ich.“
    „Leider nicht“, sagte Conklin und schüttelte verwundert den Kopf. „Ich mache mir nur Gedanken, woher dieser Ex-Sergeant davon wußte.“
    „Er sagte es Ihnen ja“, schaltete sich Palmer ein. „Der Bursche hat schon früher einmal mit Ihren Leuten zu tun gehabt.“
    In Harper’s Ferry hatte der Zug nur kurz Aufenthalt. Conklin gab dem Schaffner ein Telegramm, das er für ihn aufgeben sollte. Unter den wenigen Leuten, die ausstiegen, gewahrte Paul den älteren Herrn und das hübsche Mädchen.
    Ohne weitere Ereignisse verlief der letzte Teil der Reise.

 
6. Kapitel
     
    Conklin hatte durchaus nicht übertrieben, als er sagte, daß es in Washington im Juli unerträglich heiß wäre. Paul Breen wischte sich den Schweiß von der Stirn. Er stand am Fenster eines Vorzimmers im Gebäude des CIC und schaute über die Stadt hinweg. Mit ihm wartete ein Fremder, der nachlässig eine Zigarette nach der anderen rauchte. Der Mann wußte nichts über ihn und sollte lediglich bei ihm bleiben, während Conklin zwei Räume weiter Bericht erstattete.
    Paul las in den Gedanken des Agenten, wie skeptisch der Bericht aufgenommen wurde, und mußte unwillkürlich lächeln. Conklin erhielt von seinem Vorgesetzten den Rat, einen Psychiater aufzusuchen. Er ließ sich jedoch nicht beirren und berichtete in allen Einzelheiten, wie er sich in Saint Louis mit Ray Palmer vom FBI in Verbindung gesetzt hatte und von ihm über den Fall Breen unterrichtet worden war, der Palmer vor mehr als elf Jahren übertragen worden war. Da Breen Rekrut war und somit das CIC für ihn zuständig war, hatten sie sich mit seinem Kompaniechef in Verbindung gesetzt und waren

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