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TS 15: Der Unheimliche

TS 15: Der Unheimliche

Titel: TS 15: Der Unheimliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilson Tucker
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Patriotismus, ich war unerfahren und wollte helfen. Peter Conklin warnte mich vor dem, was kommen würde, aber ich war zu naiv, um seine Warnung zu beachten. Vor langer Zeit sagte ich einmal, daß ich nicht herumkommandiert werden wollte, nachdem ich mich freiwillig zur Verfügung gestellt hatte. Ich wurde aber dennoch herumkommandiert, vielleicht ohne daß Sie es wußten. Slater jedoch tat es wissentlich und absichtlich, schon die ganze Zeit hindurch.“
    „Es tut mir leid. Wirklich.“
    Paul winkte ab. „Das weiß ich, Mr. Carnell. Was sagte der Bericht sonst noch?“
    „Dr. Roy meint“, fuhr Carnell verlegen fort, „daß Sie über gewisse telekinetische Fähigkeiten verfügen müßten. Er ist sich jedoch nicht sicher, bis zu welchem Grade und in welcher Form. Er sagt nur, daß diese Fähigkeit in irgendeiner Weise vorhanden sein müßte.“ Carnell schaute auf. „Würden Sie mir darüber Aufklärung geben?“
    „Darf ich zuvor eine Frage stellen? Eine ganz persönliche Frage.“
    „Nun, gewiß“, gab Carnell zögernd zur Antwort.
    „Müssen Sie unbedingt alles, was ich Ihnen sage, an Slater weiterberichten? Oder können Sie bestimmte Dinge auch für sich behalten?“
    Verblüfft gaffte ihn Carnell an. „Sie verlangen von mir, ich soll …“
    „Ich frage nur, ob Sie in einem Punkt Stillschweigen bewahren können.“
    Carnell knüllte das leere Zigarettenpäckchen zusammen und warf es in die Zimmerecke. Unsicher blickte er zu Paul hinüber und trat zwei Schritte auf ihn zu.
    „Es tut mir leid. Nein.“
    „Dann tut es mir ebenfalls leid“, sagte Paul unbewegt. „Glauben Sie mir, Mr. Carnell, ich habe Sie schätzen gelernt und vertraue Ihnen. Es gibt etwas, was ich mit Ihnen vertraulich besprechen möchte, aber es ist nicht für Slaters Ohren bestimmt. Da Sie es weiterberichten müssen, kann ich Ihnen leider nicht helfen. Über Telekinese werden Sie Dr. Roy selbst fragen müssen.“
    „Paul, Sie müssen meine Lage verstehen“, sagte Carnell zögernd. „Ich habe einen Diensteid geleistet. Slater ist mein Vorgesetzter. Ich darf ihm keinerlei Informationen vorenthalten.“
    „Wenn Sie wüßten, was er Ihnen alles vorenthält.“
    „Als mein Vorgesetzter hat er ein Recht dazu“, sägte Carnell steif. Er ging unruhig auf und ab und wartete, daß Paul noch etwas sagen würde. Der schwieg jedoch, und Carnell fragte: „Ist das alles?“
    „Ja – solange ich nicht mit Ihnen vertraulich sprechen kann“, sagte Paul.
    Ohne ein Wort zu verlieren, ging Carnell zur Tür hinaus.
     
    *
     
    Jemand klopfte leise an die Tür. Paul stand am Fenster und sah in den Garten hinunter. Ohne sich umzudrehen sagte er: „Komm rein, Peter.“
    „Woher wußtest du, daß ich es war?“ grinste Conklin. Er schloß hinter sich die Tür und sah Paul prüfend an. „Carnell ging eben leicht verstört an mir vorbei. Hast du ihn vor den Kopf gestoßen?“
    „Dich werde ich auch gleich vor den Kopf stoßen.“
    „Dann mal los.“
    „Bist du bereit, etwas für mich zu tun oder mit mir zu besprechen, ohne es nach oben zu melden?“
    Conklins Augen wurden groß und starr. „Kein Wunder, daß Carnell wie im Traum daherging. Das hat ihn mattgesetzt.“
    „Bist du dazu bereit?“ beharrte Paul.
    „Ich weiß nicht, Paul. Das ist eine sehr ernste Sache.“ Conklin schüttelte abwägend den Kopf. „Wenn es etwas Dienstliches ist, kaum. Darf ich es mir überlegen?“
    Paul ging zur Bar hinüber und nahm ein Flasche Kognak und zwei Gläser heraus. Schweigend verfolgte Conklin jede seiner Bewegungen. Paul sagte: „Ich möchte dich etwas fragen und um etwas bitten. Keines von beidem wird dich mit deinem Gewissen in Konflikt bringen. Das, worum ich dich bitten will, wird jedoch nicht ganz einfach sein. Du sollst jemand für mich ausfindig machen.“
    „Paul, ich muß erst darüber nachdenken.“
    „Nimm dir ruhig Zeit“, sagte Paul und goß die beiden Gläser ein. „Aber ich würde deine Antwort jedoch gern in den nächsten Tagen wissen.“
    „Liegt ein besonderer Grund zur Eile vor“, fragte Conklin.
    „Ja. Du fährst fort.“
    „Ich denke nicht daran.“
    „Du wirst dennoch fortfahren.“
    „Warum?“
    „Aus zwei Gründen. Slater ist zu der Ansicht gelangt, daß wir beide miteinander zu vertraut geworden sind. Er will uns auseinanderbringen. Weißt du über Roy und Grennell Bescheid?“
    „Ich habe von ihnen gehört“, antwortete Conklin vorsichtig.
    „Hast du ihren Bericht gelesen?“
    „Nein.“
    „Er ist der

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