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TS 18: Der strahlende Phönix

TS 18: Der strahlende Phönix

Titel: TS 18: Der strahlende Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harold Mead
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verbracht hatte.
    Unter den Insulanern herrschte ein Mangel an Frauen. Dies war anscheinend seit der Großen Katastrophe der Fall. Es gab noch Bucklige und Zwerge, auch Monstren wurden noch häufig geboren, obwohl die barmherzige Natur allmählich wieder begann, die Dinge in ein normales Geleise zu führen. Aber der Mangel an Frauen war eine große Sorge, da die Insulaner bestrebt waren, ihre Zahl zu vermehren, um das fast leere Land zu bevölkern und sich gegen die Barbaren behaupten zu können. Und diese Barbaren waren ebenfalls knapp an Frauen, und dieser Mangel war einer der Hauptgründe für ihre Raubzüge. Sie waren, soweit ich herausfinden konnte, Überbleibsel der Bevölkerung des nördlichen Teiles der Insel, vermischt mit Elementen anderer Völker, die um die Zeit der Katastrophe von Osten jenseits des Meeres her zur Insel geflohen waren.
    Ich lernte auch die Religion der Insulaner kennen, wenn man so sagen kann. Die offizielle Religion war eine Art fragmentarisches Christentum, das der früheren Christentradition folgte, aber nicht die Hoffnung dieser früheren Christentradition in sich trug. Sie glaubten an Gott, und sie glaubten, daß Gott versucht hatte, die Welt durch Christus zu erlösen.
    Aber nach der Katastrophe konnte keiner mehr an die Existenz eines barmherzigen Gottes oder die Fortführung irgendeiner Barmherzigkeit, die Gott einst gezeigt haben müßte, glauben. Und doch gab es Insulaner, die an diesem Glauben festhielten. Anne und Sarah gehörten dazu. Auch in Hugh, und selbst in Harold – obwohl er es geleugnet haben würde – wuchs zweifellos Barmherzigkeit. Woher sie kam, konnte ich nicht sagen.

 
XVI
     
    Als ich meine Freunde verließ, um zu den Kolonisten zurückzukehren, die in Kürze eintreffen sollten, Heß ich meine Trägerinnen zurück. Die Insulaner forderten die Frauen als Geiseln, und ich wußte, daß es Schultz gleichgültig sein würde, was mit den Rekonditionierten passierte. Hier wurden sie als Mütter benötigt, und in der Tat lebten beide mit Männern von der Insel zusammen. Sie wurden, glaube ich, sogar durch Priester getraut. Sie waren tatsächlich glücklich. Den Sanitäter ließ ich ebenfalls zurück, weil seine medizinischen Kenntnisse für Hughs Volk von großem Wert waren. Ich versprach, wenn die Kolonisten eintrafen, zu versuchen, Medikamente zu schicken. Ich dachte, Schultz würde damit einverstanden sein, weil er damit die Verbesserung unserer Beziehungen zu den Insulanern beweisen konnte.
    Sie gaben mir eine kleine Eskorte von Bogenschützen mit auf den Weg, als ich zum Lager aufbrach. Viele Leute, und alle, die zu Hughs Haus gehörten, begleiteten mich. Ich verabschiedete mich von Sarah und Anne außerhalb des Dorfes. Harold schüttelte mir kräftig die Hand und ritt davon. Aber Hugh begleitete mich mehrere Meilen.
    Als wir stehenblieben, um uns zu trennen, betrachtete er mich eine Zeitlang schweigend. Dann sagte er: „Meine Tochter liebt dich, und ich glaube, auch du hast sie gern. Du bist ein Mann einer Rasse, die ich nicht kenne, doch ich wäre glücklich, wenn du Anne heiratetest.“ Er hielt inne. „Vielleicht, wenn die Kolonisten eingerichtet sind, werden sie dich ziehen lassen, damit du mit uns laben kannst.“
    Ich konnte für einige Augenblicke nicht sprechen. Ich wußte, daß ich Anne liebte, denn ein Mann kann mehr als eine Frau lieben. Auch sehnte ich mich danach, nicht mehr allein zu sein.
    Als ich die Sprache wiedergefunden hatte, sagte ich: „Ich habe dir von Jenny erzählt, daß sie tot ist und dennoch lebt. Ich kann sie nicht allein lassen.“
    „Sie ist als Rekonditionierte für dich verboten. Sie weiß nichts. Und du liebst meine Tochter.“
    „Ja.“
    „Und sie liebt dich.“ Er schaute auf den Boden. „Ich verstehe, mein Freund. Menschen können nicht das Leben dirigieren, es muß seinen Lauf nehmen. Du bist jedoch mein Freund, John, und du wirst es bleiben, was auch immer geschehen mag. Und ich kenne deine Zweifel und deine Gedanken, was zwischen deinem Volk und meinem geschehen könnte, vielleicht besser, als du denkst. Nun –“ Er zuckte die Schultern. „Laß uns hoffen, daß wir nicht gegeneinander kämpfen müssen. Komm zu uns zurück, wenn du kannst.“
    Damit verließ er mich, und ich setzte zögernd meinen Weg fort. Ich haßte jeden Schritt, der mich zu den Kolonisten zurückbrachte, und ich war versucht, umzudrehen und zu Hughs Volk zurückzukehren oder mich sogar irgendwo auf der Insel zu verstecken, wo Schultz und

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