Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 19: Weltraumpest

TS 19: Weltraumpest

Titel: TS 19: Weltraumpest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
Vom Netzwerk:
einen Zeugen, Miß Farrow.“
    „Wofür?“ Sie blickte mich neugierig an. „Ich glaube, daß Sie gut daran täten, mir sofort die Angelegenheit zu erklären.“
    „Und werden Sie bis zum bitteren Ende zuhören?“
    „Bis zum Start des nächsten Flugzeuges bleiben mir noch zwei Stunden. Sie haben also Zeit, mich bis dahin zu überzeugen oder nicht. In Ordnung?“
    „Einverstanden.“ Und ich begann zu berichten.
    Einem Telepathen Informationen zu erteilen, war das leichteste Ding auf der Welt. Obwohl meine Gedanken ein wenig sprunghaft waren, ordnete Miß Farrow sie in chronologischer Folge. Als ich geendet hatte, nickte sie interessiert.
    Ich stellte die unausgesprochene Frage: ,Bin ich verrückt?’
    „Nein, Steve“, antwortete sie ernst. „Kein Verrückter könnte so komplizierte Dinge denken. Aber was wollen Sie denn jetzt unternehmen?“
    Ich schüttelte unglücklich den Kopf. „Als ich Sie anrief, hatte ich einen völlig klaren Plan fertig. Ich wollte Ihnen den Beweis für meine Behauptungen liefern und Sie somit von deren Richtigkeit überzeugen. Dann wollte ich mit Ihnen zum Medizinischen Forschungszentrum gehen und den dortigen Ärzten die vollendeten Tatsachen darlegen. Aber nach dem Telefongespräch mit Ihnen erlitt ich einen Schock. Scholar Phelps vom Medizinischen Forschungszentrum ist ein Mekstrom! Das bedeutet, daß der Mann weiß, was es mit der Mekstromschen Krankheit auf sich hat; und trotzdem leitet er ein Institut, das vorgibt, dieser Krankheit hilflos gegenüberzustehen. Vielleicht ist Phelps sogar der Führer der Untergrundbewegung!“
    „Sind Sie ganz sicher, daß Phelps ein Mekstrom ist?“
    „Nicht hundertprozentig. Aber keiner mit normalem Fleisch könnte jemals ein solch hartes Geräusch verursachen, wenn er mit dem Finger auf Holz pocht! – Miß Farrow, gleich werden wir abfahren und der Straße bis zu einer der Wegstationen folgen. Sie werden dann selbst sehen, daß da etwas nicht stimmt. Und ich glaube sicher, daß Sie dann von meinen Worten überzeugt sein werden.“
    Sie nickte.
    „Ich will mir gern Ihre geheimnisvollen Zeichen ansehen“, sagte sie ruhig. Fast ein wenig zu ruhig, und ich wunderte mich darüber.
     
    *
     
    Kurz nach zehn Uhr am folgenden Tag stießen wir auf ein Straßenzeichen, das den Weg zu einem Farmerhaus wies. Hübsch anzusehen stand es auf einem kleinen Hügel, einige hundert Yards von der Hauptstraße entfernt. Kurz vor dem Feldweg, der zu diesem Haus führte, hielt ich an und fragte Miß Farrow:
    „Wie groß ist Ihre telepathische Reichweite? Sie haben nie darüber gesprochen.“
    Sie antwortete sofort: „Bei konzentriert an mich gerichteten Gedanken beträgt meine telepathische Reichweite ungefähr eine halbe Meile; bei oberflächlichen Gedanken, die jedoch mir gelten, etwa fünfhundert Yards. Bei nicht an mich gerichteten Gedanken nicht mehr als ein paar hundert Fuß; bei Gedanken aber, die mir verborgen bleiben sollen, nur vierzig bis fünfzig Fuß.“
    Das war die Durchschnittsleistung eines Menschen mit Psi-Ausbildung, ganz gleich, ob es sich dabei um einen Telepathen oder Esper handelte.
    „Nun gut“, sagte ich. „Wir werden jetzt nahe genug heranfahren, damit Sie einen telepathischen Rundblick machen können. Wenn Sie irgendeine Gefahr wittern, schreien Sie. Ich werde inzwischen meine Esperfähigkeit anwenden, so weit ich kann. Und wenn ich plötzlich wie ein besseres Raumschiff abbrausen sollte, dann deshalb, weil ich etwas Unangenehmes entdeckt habe. Aber schenken Sie Ihre Aufmerksamkeit der Umgebung, nicht mir!“
    Miß Farrow nickte.
    Ich lenkte den Wagen dem Feldweg zu. Um einen etwaigen telepathischen Lauscher irrezuführen dachte ich: ,Hoffentlich können uns diese Leute hier den besten Weg nach Colorado Springs zeigen. Wir haben uns verirrt!’
    Plötzlich sagte Miß Farrow an meiner Seite: „Hier ist eine tote Zone, Steve.“
    Sie hatte recht. Meine Perzeption stieß gegen eine Schranke, die sie nur einige wenige Fuß weit durchdringen konnte.
    Als wir uns dem Farmerhaus bis auf etwa 40 Fuß genähert hatten, schrie Miß Farrow auf.
    „Sie kreisen uns ein, Steve!“
    Mein Fuß drückte blitzschnell auf den Gashebel. Das Auto wurde hin- und hergeschüttelt. Laut heulte der Motor auf. Dann rasten wir vorwärts.
    Ein Mann sprang aus den Büschen und stellte sich wie eine Statue mit weit ausgestrecktem Arm vor den heranrasenden Wagen. Miß Farrow schrie etwas Unverständliches und griff nach meinem Arm. Ich stieß ihre Hand mit

Weitere Kostenlose Bücher