TS 19: Weltraumpest
mich in das Zimmer.
„Freundchen“, brüllte er. „Schauen Sie sich um, hier gibt es keine Frau!“
Er wirbelte mich herum.
Ich entschuldigte mich.
Mr. Westfield schob mich zur Tür, öffnete sie und stieß mich kraftvoll hinaus. Ich landete mit einem Krach auf der anderen Seite des Korridors.
Ich wollte systematisch jedes Zimmer mit der Nummer -13 durch gehen. So war ich bis Nummer 413 gekommen. Als ich gerade wieder meine Stirn gegen die Tür drückte, fragte jemand hinter mir mit unangenehmer Stimme: „Was machen Sie denn hier, Mister?“
Es war der Hausdetektiv. „Ich suche eine Bekannte“, sagte ich.
„Bitte kommen Sie mit“, befahl er mir. „Man hat sich schon über Sie beschwert.“
„Was Sie nicht sagen!“ schnaubte ich wütend. „Auch ich habe mich beschwert!“
„Wollen Sie Schwierigkeiten machen?“ näselte er.
Ich zuckte die Schultern, und er lächelte humorlos. Er führte mich zum Hauptbüro, und ich stand Henry Walton, dem stellvertretenden Direktor, gegenüber.
„Was ist los, Mr. Cornell?“ fragte er unhöflich.
Ich begann mit meiner Geschichte noch einmal von vorn.
„Können Sie den Beweis antreten, Mr. Cornell?“ fragte Walton mit schneidender Stimme.
„Ihre Leute, die Nachtdienst hatten –“
„Mr. Cornell“, unterbrach er mich, „ich habe mir bereits die Freiheit genommen, die zuständigen Leute für Sie herzubeordern.“ Er drückte auf einen Knopf. Unmittelbar darauf trat eine Gruppe von Leuten ein, die sich sofort in einer Reihe aufstellten. „Jungens“, sagte Walton ruhig, „berichtet uns jetzt einmal über Mr. Cornells Ankunft hier im Hotel vergangene Nacht.“
Sie nickten geschlossen.
„Einen Augenblick“, rief ich. „Ich verlange einen verlässigen Zeugen. Am liebsten wäre es mir, wenn die Leute unter Eid aussagten.“
„In Ordnung.“ Der Manager griff zum Telefon. Kurz darauf trat ein adrett gekleidetes junges Mädchen, mit einer kleinen Schreibmaschine unter dem Arm, ein. ihr folgte ein uniformierter Polizist.
„Miß Mason ist unsere Stenografin“, erklärte Walton. Dann wandte er sich an den Polizisten. „Und von Ihnen brauche ich zum Schluß die Unterschrift. Es handelt sich um eine reine Formsache, aber es soll alles zu Mr. Cornells Zufriedenheit rechtmäßig durchgeführt werden. Und nun, Jungens, beginnt zu berichten. Zuerst aber gebt Miß Mason eure Namen an.“
Ich stellte fest, daß die Leute sich in chronologischer Folge aufgestellt hatten. Der Älteste fing zuerst zu sprechen an. Er war der Nachtportier.
„George Comstock“, stellte er sich vor. „Portier. Als ich das Auto auf unser Hotel zukommen sah, drückte ich auf den Klingelknopf und rief damit nach einem Pagen. Peter Wright kam herbeigeeilt und stand schon bereit, als Mr. Cornells Wagen vor dem Hotel hielt. Johnny Olson kam als Nächster heraus; und nachdem Peter Mr. Cornells Gepäck genommen hatte, stieg Johnny in den Wagen und fuhr ihn zur Hotelgarage –“
Walton unterbrach ihn. „Laß jeden selbst erzählen, was er getan hat.“
„Nun, dann haben Sie alles von mir gehört.“
Der Nächste meldete sich zum Wort. „Ich bin Johnny Olson. Ich folgte Peter Wright hinaus vor die Tür, und nachdem Peter Mr. Cornells Gepäck in Empfang genommen hatte, stieg ich in Mr. Cornells Wagen und fuhr ihn zur Hotelgarage.“
Als dritter kam Peter Wright an die Reihe. „Ich trug sein Gepäck in die Empfangshalle und wartete, bis er sich eingetragen hatte. Dann fuhren wir hinauf zu Zimmer 1224. Ich öffnete die Tür, knipste das Licht an und öffnete das Fenster. Mr. Cornell steckte mir fünf Dollar zu, und ich ließ ihn allein.“
„Ich bin Thomas Boothe, Liftboy. Ich fuhr Mr. Cornell und Peter Wright zum zwölften Stock. Peter sagte, ich solle auf ihn warten, da es nicht lange dauern würde. Und so wartete ich im zwölften Stock, bis Peter wieder zurückkam. Das ist alles.“
„Ich bin Doris Caspary, Nachttelefonistin. Mr. Cornell rief mich ungefähr fünfzehn Minuten nach zwölf Uhr an und bat darum, heute morgen acht Uhr geweckt zu werden. Heute früh, einhalb acht Uhr, rief er an, daß er schon wach sei und nicht mehr geweckt zu werden brauchte.“
Henry Walton schaltete sich ein. „Das ist alles, Mr. Cornell.“
„Aber –“
Der Polizist blickte verständnislos drein. „Was soll das Ganze bedeuten? Wenn ich als Zeuge fungieren soll, muß ich auch wissen, worum es geht.“
Walton sah mich an. Ich konnte es mir nicht leisten, darauf keine Antwort zu geben.
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