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TS 20: Legion der Zeitlosen

TS 20: Legion der Zeitlosen

Titel: TS 20: Legion der Zeitlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles L. Fontenay
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wieder, weshalb er Raumscout geworden war: „Um einen Teil seiner selbst für die Menschheit zu geben“, hatte jener Lehrer gesagt, der schon lange tot war, „solange bis man den Ort für sein eigenes Glück findet, um dann beiseite zu treten und in einer Welt alt zu werden, an deren Aufbau man selbst mitgeholfen hat.“
    In seiner Verblendung hatte er geglaubt, den für ihn geeigneten Platz auf Volksweld und sein Glück in Hildi gefunden zu haben. Aber dieses Heim und dieses Glück konnten nicht vollständig sein, solange Marl rücksichtslos seine Eroberungspläne verfolgte.
    Marls Vergleich zwischen seinen eigenen Plänen und dem Verwaltungsauftrag des Sonnenrates über alle von den Menschen bewohnten Welten traf nicht zu. Der Sonnenrat herrschte nicht. Jeder Planet konnte sich nach Belieben selbst regieren – ob in einer Diktatur, Monarchie, Theokratie, Demokratie oder auch Anarchie, das spielte keine Rolle. Der Sonnenrat suchte lediglich zu verhindern, daß ein Planet Selbstmord beging oder andere Welten bedrohte.
    Chaan wußte jetzt, daß er Marl bei seinen Plänen nicht unterstützen würde.
    Er war ein Raumscout, ein Mann, der ausgebildet war, Verrat und Gefahr zu ertragen, ein Mann mit Nerven und Sinnen, die ihm ermöglichten, was andern unmöglich war. Vielleicht konnte er den Lichtstrahlsender finden, dessen Verbindung Marl unterbrochen hatte, und eine Nachricht nach Lalande durchgehen.
    Er trat in dem Augenblick auf die Lichtung hinaus, als ein anderer Hubschrauber von Regn her ankam und neben seinem eigenen landete. Chaan machte vorsichtig halt. Die Hand lag am Schaft seiner Strahlpistole, und er war bereit, sofort in die schützenden Büsche zurückzuspringen.
    Aber die beiden Personen, die aus dem Hubschrauber stiegen, waren Jahr und Hildi.

 
19. Kapitel
     
    Chaan ging auf sie zu.
    „Wie habt ihr mich denn gefunden?“ fragte er.
    „Nun, Marl hat deine Wünsche nicht ganz befolgt“, antwortete Jahr. „Er hat zwar keine Flugzeuge auf deine Verfolgung geschickt, aber er hat deinen Hubschrauber mit Radar verfolgen lassen. Als Volksweldoffizier habe ich eine gewisse Autorität, und die habe ich eingesetzt, um mir die Radarmeldungen ansehen zu können.“
    Er sah auf Chaans Hand hinab.
    „Was ist das?“ fragte er.
    Chaan merkte, daß er noch immer den Dodekaeder in der linken Hand hielt.
    „Eine Murmel“, erwiderte Chaan und steckte den Dodekaeder in seine Tasche. „Aber weshalb bist du mit Hildi hierhergekommen?“
    „Um dein Leben zu retten“, antwortete Jahr grimmig. „Um dir zu sagen, daß du dich nicht mit Marl verbinden und dich der Überprüfung in der Hypnose unterwerfen darfst.“
    „Heutzutage sind alle Verräter“, bemerkte Chaan. „Es muß wohl die große Mode sein.“
    Jahr grinste.
    „Ich sehe es nicht ganz so an“, erwiderte er. „Als du auf Volksweld ankamst, hat Marl mich beauftragt, dich zu beschützen. Ich erfülle diese Pflicht, obwohl er die Art, wie ich das tue, nicht gerade gutheißen wird. Außerdem mag ich dich, Chaan. Wir sind gute Freunde geworden, und ich habe Marl nie besonders gemocht.“
    „Nun, dann wird es dich freuen, zu erfahren, daß ich mich entschlossen habe, nicht mit Marl zusammenzuarbeiten. Aber ich möchte doch gerne wissen, weshalb du glaubst, daß ich das nicht tun sollte.“
    „Ich habe dir einmal gesagt, daß ich Adarl, Marls Vater, kannte“, erklärte Jahr mit leiser Stimme. „Adarl war ein Mann, der mir lag. Er war ein Kämpfer. Er nahm die Risiken des Spiels auf sich. Hätte Adarl dir das Geheimnis des Sternantriebs entrissen, so hätte er sich sofort deiner entledigt und einen Doppelgänger von dir nach Lalande geschickt.
    Marl aber ist ein Perfektionist. Er möchte auch nicht das geringste Risiko eingehen, daß etwas schiefgehen könnte. Er möchte das letzte, noch so geringfügige Geheimnis aus dir pressen und dich dann in der Hypnose töten. Er fürchtet, daß er dir selbst dann nicht trauen könnte, wenn du dich freiwillig der Hypnose unterwirfst. Du würdest also Marl nur die Pistole in die Hand geben, mit der er dich dann niederschießt.“
    „Wobei er sorgfältig vermeiden würde, meine Brust zu verstümmeln“, bemerkte Chaan trocken.
    „Gewiß“, antwortete Jahr grimmig. „Er beabsichtigt, das Erkennungszeichen aus deiner Haut zu schneiden und es auf den Körper eines deiner Doppelgänger zu transplantieren.“
    „Netter Bursche. Aber wie ich dir bereits sagte, werde ich nicht mit Marl zusammenarbeiten. Ich werde ihn

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