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TS 21: Die Überlebenden

TS 21: Die Überlebenden

Titel: TS 21: Die Überlebenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. T. McIntosh
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Leute in Greetham wollen euer Vieh, eure Lebensmittel, sie wollen alles, was ihr besitzt. Grimblo plant also einen Angriff und bereitet ihn vor. Sie können auch nicht dauernd gewappnet sein, und er wird die günstigste Zeit herausfinden. Er hofft, Saxham in wenigen Minuten überwältigen zu können. Und dann – dann sollt ihr alle seine Sklaven werden. Das hat er vor!“
    „Wäre ihm zuzutrauen.“
    „Wollen Sie wissen, wann dieser Angriff geplant ist?“
    Ich zögerte. Konnte ich diesem Fremden vertrauen, nur weil er logisch und vernünftig sprach?
    Er wartete nicht, bis ich mich entschied.
    „Ich sage es Ihnen so oder so. In zehn Tagen ist Neumond. Grimblo hofft, euch dann überraschen zu können. Mehr kann ich Ihnen heute nicht sagen, denn die Einzelpläne liegen noch nicht fest. Doch immerhin: seien Sie bereit!“
    „Schön“, meinte ich vorsichtig. „Und Sie?“
    „Wenn ich Greetham verlassen und zu Ihnen kommen würde – schon heute –, würde man Verdacht schöpfen und die Pläne ändern. Bis zum Tage des Angriffes muß ich also mitmachen. Ich bin ein alter Jäger und daher zum Kundschafter bestimmt. Am Tage des Angriffs werde ich mit dem Spähtrupp eingesetzt. Wenn Sie mich also entdecken, was ich aber kaum annehme, erschießen Sie mich bitte nicht. Ich werde meinen Auftraggebern berichten, welche Wachen Sie ausgestellt haben – mehr nicht. Wenn der Kampf beginnt, werde ich nicht daran teilnehmen. Sagen Sie Ihren Leuten, sie sollen einen Mann gefangennehmen, der sich Jake nennt. Tun Sie das?“
    „Ja“, bestätigte ich ihm. Dieser Jake spielte ein gefährliches Spiel, und die Chancen standen 1:10, daß er während des zu erwartenden Kampfes entweder von der einen oder anderen Seite getötet wurde. Nun, das war seine Angelegenheit. Jedenfalls bestanden keine Bedenken, ihn nach dem abgeschlagenen Angriff bei uns aufzunehmen – wenn er dann noch lebte.
    „Noch etwas“, begann Jake und winkte mich näher an das Tor heran. „Sollte der Angriff nicht in zehn Tagen, sondern früher oder später stattfinden, versuche ich, Sie zu benachrichtigen. Erfolgt jedoch keine Meldung, startet der Angriff wie berichtet.“
    Er hob die Hand zum Abschied, drahte sich um und verschwand, als habe die Nacht ibn verschluckt.

 
17. Kapitel
     
    Wir sprachen so wenig wie möglich von den Messerwerfern und ihrem bevorstehenden Angriff. Wir blieben vorsichtig und auf unserer Hut, konzentrierten uns jedoch auf die Aufgabe, am zehnten Tag besonders aktionsfähig zu sein. Aber täglich änderte sich in Saxham so viel, daß die Situation in einer Woche ganz anders zu sein vermochte.
    Am Tage nach der Warnung beschwerten sich Dave und Mil, daß sie nun bis nach dem Angriff warten müßten, ehe sie nach Grantham gehen konnten, um zu heiraten. Es traf mich wie ein Schlag, obwohl ich es hatte kommen sehen. Jedoch nicht so plötzlich.
    „Mil ist ein bemerkenswertes Frauenzimmer“, erklärte mir Dave gedankenvoll, an seiner Pfeife saugend. „Ich glaube, es ist genau das Mädchen, das ich mein Leben lang suchte. Wäre es jemand anderes, würde ich gerne noch zwei Wochen warten. Aber bei Mil …“
    „Ich weiß“, sagte ich und nickte ihm zu. „Soweit ich sie kenne, denkt sie: wenn es schon passieren muß, dann möglichst schnell.“
    Er verneinte es nicht, wechselte aber das Gesprächsthema. Es war ihm sichtlich peinlich, daß ich ihn und Mil durchschaut hatte.
    Eva war anders als Mil. Wenn sie an Hochzeit dachte, sah sie weniger das Bett als den Schleier und den Pfarrer. Ich würde ihr das Herz brechen, würde sich die Hochzeit ohne diese Zeremonien vollziehen.
    Soviel wie möglich versuchte ich, mit Eva in den nächsten Tagen allein zu sein.
    Mit ihrem Wesen war eine Verwandlung vor sich gegangen. Ihre Zurückhaltung war einem offenen Ausbruch ihrer Leidenschaft gewichen, nachdem sie selbst ihre Liebe zu mir erkannt hatte.
    Erstaunlich schien mir auch die Tatsache, daß sie nicht einmal danach fragte, ob ich sie auch heiraten wolle, und gerade das hatte ich von ihr erwartet. Aber nein, sie spielte die Leichtfertige, weil sie annahm, das würde mir wesentlich mehr imponieren.
    An einem Vormittag fand ich sie auf dem flachen Dach des Hauses, nur mit einem knappen, zweiteiligen Badeanzug bekleidet. Es war nicht besonders warm und ich machte eine entsprechende Bemerkung.
    „Man muß jede Gelegenheit nutzen“, meinte sie, „um ein wenig braun zu werden.“
    Ich nickte.
    „Du hast Mädchen mit braungebranntem Körper

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