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TS 21: Die Überlebenden

TS 21: Die Überlebenden

Titel: TS 21: Die Überlebenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. T. McIntosh
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Treiben.
    Die Burg bereitete sich auf die Belagerung und den Kampf vor.

 
16. Kapitel
     
    In der Nacht nach dem Angriff der Ratten befand ich mich zusammen mit Eva auf Wache. Zwar beobachteten wir entgegengesetzte Gebiete, aber auf unseren Rundgängen begegneten wir uns regelmäßig in der Mitte und schwatzten ein wenig miteinander.
    Sie besaß eine freie Art zu sprechen, wenn niemand in der Nähe weilte. Jedenfalls verlor sie einen großen Teil ihrer sonst zur Schau getragenen Zurückhaltung.
    „Sie haben keine Angst vor den Paggets?“ fragte sie mich, und in ihrer Stimme schwang sowohl Bewunderung wie auch Neid.
    „Nicht besonders. Sie aber?“
    Das war eine nicht böse gemeinte Anspielung auf ihre Flucht, als die Ratten gestern nachmittag angriffen. Sie wandte sich ab.
    „Aber, Eva, das war doch halb so schlimm. Jeder würde das erste Mal davonlaufen in einem solchen Fall.“
    „Es wird niemals mehr vorkommen“, versicherte sie etwas kläglich.
    „Schließlich verstehen Sie, mit Ihrer Luftbüchse umzugehen. Warum also die Angst?“
    „Ich kann nichts dafür. Manchmal wünsche ich mir, ich wäre so tapfer wie Sie.“
    Ihre Bewunderung war ernst. Noch während ich nach einer Entgegnung suchte, gellte von Ferne her ein gräßlicher Schrei durch die Nacht. Irgendein Tier, das von Paggets in die Falle gelockt worden war.
    Eva preßte sich plötzlich angsterfüllt gegen mich. Beruhigend legte ich meinen Arm um sie. Vorsichtig küßte ich sie. Ihre Abwehr war nur schwach und verriet eigene Unentschlossenheit, doch nur für eine Sekunde. Dann erwiderte sie meinen Kuß, heiß und leidenschaftlich, mit der ganzen Inbrunst, der zurückhaltenden Mädchen oft zu eigen sein scheint.
    Ein Gedanke durchzuckte mich: sie war eine zweite Gloria! Alle Sorgen und Mühen, die ich einst mit Gloria gehabt hatte, würden sich mit Eva wiederholen.
    Fast hätte ich über diese Ironie laut gelacht. Sollte es mir so gehen wie jenen geschiedenen Ehemännern, die später wieder heiraten – und zwar genau den gleichen Typ, von dem sie sich zuvor hatten scheiden lassen?
    Behutsam machte ich mich von ihr frei.
    „Wir sind auf Wache“, sagte ich leise. „Es wäre grauenhaft, wenn durch unsere Unaufmerksamkeit ein Unglück geschähe.“
    „Du hast recht“, stimmte sie bei, wenn auch mit Widerstreben. Ich küßte sie noch einmal, bevor ich meine Runde begann.
    Ich würde sie heiraten müssen, da blieb kein Zweifel. Nicht, daß der Gedanke daran so schrecklich gewesen wäre, oh nein. Eva war ein liebreizendes Mädchen voller Charme und Leidenschaft. Aber ich dachte mit Schrecken an den Schmerz, den mir Glorias Tod bereitet hatte. Sollte sich auch das wiederholen?
    In Saxham bestanden größere Lebensaussichten als irgendwo anders in der Welt. Eva würde nie ohne Schutz bleiben, selbst dann nicht, wenn ich auswärts zu tun hatte.
    Warum sollte ich Eva nicht heiraten? Hier in Saxham kam niemand anders dafür in Frage, höchstens Mona. Doch woher sollte ich wissen, ob sie mich mochte?
    Immerhin wäre mir der Entschluß natürlich leichter gefallen, wenn Eva ein Mädchen gewesen wäre, das auf sich selbst aufpassen könnte. Wie zum Beispiel Ginette.
    Meine Gedanken wurden jäh unterbrochen, als ich den einsamen Mann bemerkte, der auf das Holztor zukam.
    Dieser eine konnte niemals ein Angreifer sein, denn er machte keine Anstalten, seine Annäherung geheimzuhalten.
    Schnell verständigte ich Eva, Dave und Edith zu wecken. Die beiden waren heute auf Reservewache. Währenddessen schritt ich zum Tor, um den Fremden unter die Lupe zu nehmen.
    Vielleicht einer jener Leute, die wir in Grantham angeworben hatten? Der Student oder das Mädchen?
    Es war ein fremder Mann. Er schien über meine Anwesenheit nicht überrascht.
    „Kann ich offen sprechen?“ fragte er.
    „Natürlich können Sie das!“ entgegnete ich überrascht. Das Tor ließ ich verschlossen, die kleine Klappe genügte zur Unterhaltung.
    „Ich heiße Jake Mooney und komme von Greetham.“
    „Mit einer Botschaft?“
    „Schon – aber nicht von Grimblo. Ich möchte zu euch. Sie sorgen für die Zukunft; von Grimblo kann man das nicht sagen. Ist mein Wunsch, mit euch für spätere Zeiten zu arbeiten, denn so unverständlich?“
    „Durchaus nicht“, gab ich zu. „Aber wir …“
    „Warten Sie!“ unterbrach er mich. „Ich weiß natürlich, daß Sie mir nicht zu trauen vermögen. Haben Sie jemals daran gedacht, daß Grimblo Sie angreifen könnte?“
    Ich nickte stumm.
    „Meine

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