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TS 24: Der galaktische General

TS 24: Der galaktische General

Titel: TS 24: Der galaktische General Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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eine Zeitlang, dann sagte er: „Nein, das
brauchen Sie nicht. Was wollen Sie von mir?“
    Riose griff wieder nach seiner Tasse und sagte dann:
„Hören Sie mir gut zu, Barr. Wir leben in einer Zeit,
wo die erfolgreichsten Soldaten die sind, die die Umzüge
anführen, die durch den Kaiserpalast ziehen und die
glänzenden Schiffe begleiten, auf denen Seine Kaiserliche
Majestät mit seinem Gefolge zu den Sommerplaneten fliegt.
Ich … bin ein Versager. Ich bin jetzt vierunddreißig
Jahre alt und werde es zu nichts bringen. Denn, wissen Sie, ich
liebe den Kampf.
    Deshalb hat man mich hierhergesandt. Ich bin lästig bei
Hof. Ich füge mich der Hofetikette nicht. Die Dandies und
die Lords können mich nicht leiden, aber ich bin ein zu
guter Raumkommandeur, um einfach kaltgestellt zu werden. Also hat
man mir Siwenna gegeben. Siwenna ist eine Grenzwelt, eine
Provinz, die vor nicht allzulanger Zeit rebelliert hat. Und
Siwenna ist weit von Trantor, weit genug, um allen gerecht zu
werden.
    Und so versauere ich hier langsam. Es gibt keine Revolutionen,
die man niederschlagen muß, und die Könige der
Peripherie rebellieren in letzter Zeit auch nicht mehr,
wenigstens nicht, seit Seine Kaiserliche Majestät an Mouncel
von Paramya ein Exempel statuiert hat.“
    „Ein starker Kaiser“, murmelte Barr.
    „Ja, und wir brauchten mehr Kaiser von seinem Kaliber.
Er ist mein Herr, denken Sie daran. Und ich vertrete seine
Interessen.“
    Barr zuckte die Achseln. „Und was hat das alles mit den
Zauberern zu tun?“
    „Darauf komme ich sofort. Die Zauberer kommen von
draußen, jenseits der Grenzwachen, wo die Sterne dünn
gesät sind …“
    „Wo die Sterne dünn gesät sind“,
zitierte Barr, „und des Raumes Kälte
dräut.“
    „Ist das ein Gedicht?“ Riose runzelte
mißbilligend die Stirn. „Jedenfalls kommen sie von
der Peripherie – dem einzigen Gebiet, wo ich nach eigenem
Ermessen für den Ruhm des Kaisers kämpfen
darf.“
    „Um dadurch den Interessen seiner Majestät zu
dienen und zugleich den Kampf zu finden, den Sie selbst so
lieben.“
    „Sie haben es erfaßt. Aber ich muß wissen,
gegen was ich kämpfe.“
    „Woher wollen Sie das wissen?“
    Riose knabberte an einem Keks und sagte: „Weil ich nun
seit drei Jahren jedem Gerücht nachgehe, das die Zauberer
betrifft. In all diesen Äußerungen habe ich nur zwei
Dinge gefunden, bei denen alle Aussagen übereinstimmen, und
die folglich wahr sein müssen. Zum ersten kommen die
Zauberer aus der Peripherie gegenüber Siwenna, und zum
anderen ist Ihr Vater einmal einem Zauberer begegnet und hat sich
mit ihm unterhalten.“
    Der alte Siwennier hielt dem forschenden Blick stand, und
Riose fuhr fort: „Und jetzt sollen Sie mir sagen, was Sie
wissen.“
    Der Siwennier lehnte sich bequem in seinen Sessel zurück.
„Nehmen Sie sich noch eine Tasse Tee. Es wird eine lange
Rede werden. Mein Vater war Patrizier des Imperiums und
hieß Onum Barr …“
    Der alte Mann hatte seine Erzählung beendet, und Riose
meinte:
    „Das klingt recht schön, aber Ihre ganze Geschichte
ist trotz allem nur auf Vermutungen aufgebaut. Aber ich will der
Sache nachgehen. Ich werde diese Stiftung finden und sie mit
meinen eigenen Augen sehen.“

 
2
     
    Bel Riose unterbrach seinen Rundgang durch das Zimmer, als
sein Adjutant eintrat. „Neues von der STARLET?“
    „Nein. Die Suchgeschwader haben den Raum abgekämmt,
aber nichts gefunden. Kommander Yuma meldet, die Flotte sei zu
einem sofortigen Vergeltungsangriff bereit.“
    Der General schüttelte den Kopf. „Nein, nicht wegen
eines Patrouillenbootes. Wenigstens noch nicht. Sagen Sie
ihm, er soll seine Patrouillen verdoppeln und – oder warten
Sie! Ich schreibe den Befehl gleich aus. Lassen Sie ihn
verschlüsseln, und senden Sie ihn mit
Richtstrahl.“
    Er schrieb und reichte das Blatt dem wartenden Offizier.
„Ist der Siwennier schon gekommen?“
    „Nein, bis jetzt noch nicht.“
    „Veranlassen Sie, daß er gleich zu mir gebracht
wird, sobald er eintrifft.“
    Der Adjutant salutierte und ging. Riose nahm sein ruheloses
Auf- und Abschreiten wieder auf.
    Als die Tür sich wieder öffnete, stand Ducem Barr
auf der Schwelle. Er trat langsam hinter dem Adjutanten ein und
sah sich in dem luxuriös eingerichteten Raum um, dessen
Decke von einem stilisierten Stereomodell der Galaxis
geschmückt war.
    „Setzen Sie sich, Barr!“ Der General schob ihm mit
dam Fuß einen Stuhl zu und

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