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TS 24: Der galaktische General

TS 24: Der galaktische General

Titel: TS 24: Der galaktische General Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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als Gegenargument die
‚Ehre’ und die ‚Würde’ der Stiftung
gebracht, die um jeden Preis aufrechterhalten werden müssen,
um unser Prestige zu wahren.
    Aus irgend einem Grund hat die Anklage sich jedoch nicht mit
der Person Jord Parmas befaßt. Sie hat das nicht getan,
weil sie nicht dazu in der Lage ist. Es hat nie einen Jord
Parma gegeben! Die Aufnahme, die Sie gerade gesehen haben, war
ein Schwindel, weil Jord Parma ein Schwindler war. Es hat nie
einen Jord Parma gegeben. Diese ganze Gerichtsverhandlung ist
nichts als eine lächerliche Farce.“
    Wieder mußte er warten, bis sich die Erregung im Saal
gelegt hatte. Dann fuhr er langsam fort:
    „Jetzt werde ich Ihnen eine
Ausschnittvergrößerung aus einem Bild der gerade
vorgeführten Aufnahme zeigen. Bitte, Jael.“
    Es wurde wieder dunkel, und wieder standen Figuren im Raum,
die aber in ihrer Bewegung erstarrt waren. Die Offiziere der FAR
STAR standen in verzerrter Haltung da, Mallows Strahler hing in
seiner Hand, und zu seiner Linken streckte Jord Parma mit weit
aufgerissenem Mund die Hände hoch, und die weiten Ärmel
waren ihm bis zu den Ellbogen gerutscht.
    An der Hand des Missionars glitzerte etwas, was man zuvor nur
als kurzes Blitzen gesehen hatte.
    „Seihen Sie dieses Licht an seiner Hand an“, rief
Mallow. „Bitte vergrößern, Jael!“
    Das Bild dehnte sich aus. Der Missionar rückte mehr in
die Mitte, dann war nurmehr sein Kopf und sein Arm zu sehen und
schließlich nurmehr seine Hand. Und aus dem unbestimmten
Lichtschein war eine Gruppe von Buchstaben geworden: K G P.
    „Das, meine Herren“, dröhnte Mallows Stimme,
„ist eine Tätowierung. Bai gewöhnlichem Licht
bleibt sie unsichtbar, aber unter UV Beleuchtung wird sie ganz
deutlich sichtbar. Übrigens eine ziemlich naive Methode der
Kennzeichnung, und es war auch nur reiner Zufall, daß ich
daraufgekommen bin und deshalb diese Szene mit UV aufgenommen
habe.
    Vielleicht haben einige von Ihnen schon erraten, was KGP
bedeutet. Für die, die es noch nicht wissen: KGP heißt
korellische Geheimpolizei!“
    Mallow mußte schreien, um sich in dem allgemeinen Tumult
Gehör zu verschaffen. „Wo bleibt nun die Anklage? Man
hat gesagt, ich hätte für den Missionar kämpfen
sollen, wenn es auch gegen das Gesetz war, und ich hätte
meine Mission, mein Schiff, meine Mannschaft und mich selbst
für die ‚Ehre’ der Stiftung aufs Spiel setzen
sollen.
    Aber hätte ich das auch für einen Betrüger
tun sollen?
    Hätte ich es für einen Geheimagenten von Korell tun
sollen? Hätte ich Jorane Sutt und Publis Manlio den Gefallen
tun sollen, in eine so dumme und einfältige Falle zu gehen
und …“
    Seine Stimme reichte nicht mehr aus, um das Brüllen der
Menge zu übertönen. Sie hoben ihn auf ihre Schultern
und trugen ihn zum Stuhl des Bürgermeisters. Er sah von
seinem erhöhten Standpunkt aus, wie draußen das Volk
zusammenströmte. Er wollte Ankor Jael zurufen, aber es war
ihm unmöglich, sein Gesicht aus der Menge herauszufinden.
Und dann wurde ihm bewußt, was das rhythmische Schreien zu
bedeuten hatte, das aus tausend Kehlen erklang:
    „Lang lebe Mallow – lang lebe Mallow – lang
lebe Mallow!“

 
12
     
    Ankor Jael blickte Mallow aus tiefliegenden Augen an. Die
letzten beiden Tage waren nicht leicht gewesen, und er hatte
keine Stunde Schlaf gehabt.
    „Mallow, Sie haben eine großartige Schau
aufgezogen, aber verderben Sie sie jetzt nicht wieder. Es kann
doch nicht Ihr Ernst sein, daß Sie bei den
Bürgermeisterwahlen kandidieren wollen. Die Begeisterung der
Masse ist zwar eine recht wertvolle Waffe, aber sie ist nur von
kurzer Dauer.“
    „Genau das!“ sagte Mallow. „Deshalb
müssen wir sie auch hegen und pflegen, und das geschieht am
leichtesten dadurch, daß wir die einmal begonnene Schau
fortsetzen.“
    „Wie denn?“
    „Sie müssen Publis Manilo und Jorane Sutt
einsperren lassen …“
    „Was?!“
    „Ja, Sie haben richtig gehört. Ich muß
Bürgermeister und Hohepriester sein, wenn die Seldon-Krise
kommt.“
    Jael runzelte die Stirn. „Und was wird es sein? Doch
Korell?“
    Mallow nickte. „Natürlich. Schließlich und
endlich werden sie uns den Krieg erklären, wenn das auch
noch einige Zeit dauern wird.“
    „Mit Atomschiffen?“
    „Was glauben Sie denn? Die drei Handelsschiffe, die wir
in Korell verloren haben, sind nicht Luftdruckpistolen zum Opfer
gefallen. Jael, die kriegen Schiffe vom Imperium

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