Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 24: Der galaktische General

TS 24: Der galaktische General

Titel: TS 24: Der galaktische General Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
selbst.
Reißen Sie den Mund nicht so auf, Mann. Ich habe gesagt vom
Imperium! Das gibt es immer noch. Vielleicht spüren wir hier
in der Peripherie nicht mehr so viel davon, aber im Zentrum der
Galaxis ist es noch recht lebendig. Und wenn wir eine einzige
falsche Bewegung machen, dann haben wir es am Hals. Und deshalb
muß ich Bürgermeister und Hohepriester sein, wenn die
Krise kommt; denn ich bin der einzige, der weiß, wie wir
uns verhalten müssen.“
    „Und wie?“
    „Ganz einfach, indem wir nichts tun.“
    „Nichts?“
    „Ja, wenn ich Chef der Stiftung sein werde, dann werde
ich nichts unternehmen. Gar nichts, und das ist das Geheimnis
dieser Krise.“

 
13
     
    Der erste Offizier der DARK NEBULA blickte mit
schreckerfülltem Gesicht auf den Fernsehschirm.
    „Ewige Galaxis! Was hat das zu bedeuten?“
    Es war ein Schiff, aber es war fast zehnmal so groß wie
die DARK NEBULA, und an seinem Rumpf war das Raumschiff mit der
Sonne, das Emblem des Imperiums aufgemalt. Die Alarmsirenen des
Stiftungsschiffes heulten, und unten im Funkraum raste eine
Botschaft über den Ultrawellensender zur fernen
Stiftung.
    Hober Mallow gähnte, während er durch die Berichte
blätterte. Zwei Jahre war er nun Bürgermeister, und in
diesen zwei Jahren hatte er zwar gelernt, sich zu gedulden, hatte
aber noch nicht gelernt, Regierungsberichte und ihren
»bürokratischen Stil zu lieben.
    „Wieviel Schiffe haben sie denn erwischt?“ fragte
Jael.
    „Vier im Raum und drei in verschiedenen Häfen. Alle
anderen sind noch rechtzeitig entkommen.“
    „Und was wollen Sie unternehmen?“
    „Ich glaube, das habe ich Ihnen vor zwei Jahren schon
einmal gesagt: nichts! Bis jetzt hat man die Bedeutung des
Handels wesentlich unterschätzt und die allgemeine Ansicht
war, daß er nur in Verbindung mit einer Priesterschaft von
Nutzen sei. Das stimmt nicht, und diese Feststellung ist mein
Beitrag zur galaktischen Lage. Handel ohne Priester! Nur Handel,
und sonst nichts. Das beste Beispiel haben wir jetzt vor uns.
Korell hat uns den Krieg erklärt. Folglich hat unser Handel
mit diesem Staat aufgehört. Aber: das ist so einfach
wie das Einmaleins – in den letzten drei Jahren hat Korell
seine Wirtschaft mehr und mehr auf die Atomenergie umgestellt,
und nur wir können die dazu nötigen Maschinen liefern.
Was, glauben Sie, wird passieren, wenn die kleinen
Atomgeneratoren einer nach dem anderen ausfallen und eine
Maschine nach der anderen stillsteht?
    Zuerst kommen die Haushaltgeräte. Nach einem halben Jahr
wird der Atomofen nicht mehr funktionieren und die Waschmaschine,
und an einem heißen Sommertag wird die Klimaanlage
zusammenbrechen. Was passiert?“
    Er wartete auf eine Antwort, und schließlich meinte
Jael: „Gar nichts. Man kann noch ganz andere Dinge
ertragen. Noch dazu im Krieg.“
    „Ganz richtig. Sie werden ihre Söhne in den Raum
hinausschicken, damit sie dort zum Ruhme Korells kämpfen und
sterben. Sie werden auch das feindliche Bombardement ertragen und
tagelang in den Luftschutzkellern von trockenem Brot und
brackigem Wasser leben. Aber es ist sehr schwer, diese Dinge zu
ertragen, wenn keine Gefahr droht. Es wird keine Gefallenen
geben, keine vermißten Schiffe, kein Bombardement und keine
Schlachten.
    Aber die Öfen werden ausfallen und die Waschmaschinen.
Und das wird lästig sein, und die Leute werden murren. Und
dann werden andere Leute zu murren beginnen: Die Fabrikanten,
deren Maschinen ebenfalls nicht mehr funktionieren werden, und
bald wird der Kommdor sich nicht mehr halten
können.“
    „Und die Hilfe des Imperiums?“
    „Nein, Jael, jetzt machen Sie den gleichen Fehler wie
der Kommdor. Das Imperium ist nicht in der Lage, auch nur einen
einzigen defekten Atomgenerator zu reparieren, das habe ich auf
Siwenna selbst festgestellt. Dieser ganze Krieg ist mehr als eine
Auseinandersetzung zwischen Korell und der Stiftung. Er ist ein
Kampf zwischen zwei Systemen. Zwischen dem Imperium und der
Stiftung, zwischen den großen und den kleinen Dingen. Das
Imperium gibt Korell Schiffe, um es auf seine Seite zu bringen,
wir aber bestechen die Korellier.
    Ein König oder ein Kommdor, oder wie sich ein Herrscher
auch nennen mag, wird die Schiffe nehmen und vielleicht auch
Krieg führen. Absolute Herrscher waren in der ganzen
Geschichte der Menschheit so und werden immer das Wohl ihrer
Untertanen für Dinge, wie Ruhm, Ehre und Eroberung, aufs
Spiel setzen. Aber im

Weitere Kostenlose Bücher