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TS 24: Der galaktische General

TS 24: Der galaktische General

Titel: TS 24: Der galaktische General Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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sind,
sonst aber auch gar nichts. Ein paar der nettesten davon werde
ich dem Kaiser als Andenken senden. Natürlich ist eine ganze
Anzahl von Dingen an seinem Schiff, die ich nicht verstehe, aber
schließlich bin ich kein Techniker.“
    „Aber Sie haben doch welche unter Ihren Leuten“,
meinte Brodrig.
    „Das habe ich auch immer gemeint“, sagte der
General beißend. „Aber diese Hohlköpfe
müssen noch viel lernen, bis sie meinen Ansprüchen
genügen. Ich habe schon Leute angefordert, die sich mit den
seltsamen Atomanlagen auf dem Schiff auskennen, aber ich habe bis
heute noch keine Antwort bekommen.“
    „Leute dieser Art sind rar und unentbehrlich, die
bekommen Sie nie. Es wird doch in Ihrer Provinz irgend jemand
geben, der etwas von Atomen versteht.“
    „Wenn es dort jemand gäbe, hätte ich ihn schon
lange beauftragt, die lahmen Motoren an zweien meiner Schiffe zu
reparieren. Zwei Schiffe in meiner kleinen Flotte von zehn sind
einer größeren Schlacht nicht gewachsen, weil sie
nicht über ausreichende Kraftreserven verfügen. Ein
Fünftel meiner Streitkräfte ist also dazu verdammt,
hinter den Linien Patrouillendienste zu leisten und fällt
für den eigentlichen Kampf aus.“
    Der Sekretär fuchtelte nervös mit seiner schmalen
Hand herum. „Sie sind nicht der einzige General in dieser
Lage, mein Freund.“
    Riose warf seine Zigarette zur Seite und zündete sich
eine neue an. Er zuckte die Achseln. „Nun, daß es
keine erstklassigen Techniker gibt, gehört ja auch nicht zur
Sache. Höchstens, daß ich vielleicht aus meinem
Gefangenen mehr herausgebracht hätte, wenn meine Psychosonde
in Ordnung gewesen wäre.“
    Der Sekretär hob die Brauen. „Sie haben eine
Psychosonde?“
    „Eine uralte. Ein Apparat, der gleich, als ich ihn zum
erstenmal benützen wollte, streikte. Ich habe sie
eingeschaltet, als der Gefangene schlief und habe überhaupt
nichts herausbekommen. An meinen eigenen Leuten hat sie richtig
reagiert, aber nun gibt es wieder keinen einzigen unter meinen
Leuten vom technischen Stab, der mir sagen könnte, warum sie
an dem Gefangenen nicht funktioniert. Ducem Barr, der freilich
mehr Theoretiker als Praktiker ist, meint, es könne daran
liegen, daß der Gefangene seit früher Jugend in einer
völlig fremdartigen Umgebung und unter völlig fremden
Reizen aufgewachsen ist und deshalb nicht auf die Sonde reagiert.
Ich weiß es nicht. Aber vielleicht erweist sie sich
später einmal als nützlich. Ich hoffe es
wenigstens.“
    Brodrig lehnte sich auf seinen Stab. „Ich will nachsehen
lassen, ob in der Hauptstadt ein Spezialist aufzutreiben ist. In
der Zwischenzeit etwas anderes. Was ist das für ein anderer
Mann, von dem Sie sprachen, dieser Siwennier? Sie halten zu viele
Feinde in Ihrem Hauptquartier.“
    „Er kennt den Gegner. Ich spare ihn auch für
später auf, weil er mir vielleicht einmal nützen
kann.“
    „Aber er ist Siwennier und Sohn eines proskribierten
Rebellen.“
    „Er ist alt, und ich habe die Mitglieder seiner Familie
als Geiseln in der Hand.“
    „Aha. Nun, ich denke jedenfalls, daß ich selbst
einmal mit diesem Händler sprechen sollte.“
    „Selbstverständlich.“
    „Allein“, fügte der Sekretär kühl
hinzu.
    „Selbstverständlich“, wiederholte Riose
sanft. „Als getreuer Untertan Seiner Majestät des
Kaisers betrachte ich seinen persönlichen Vertreter als
meinen Vorgesetzten. Da sich der Händler allerdings, wie
schon erwähnt, im Hauptquartier befindet, werden Sie die
Front in einem sehr interessanten Augenblick verlassen
müssen.“
    „Ja. – Inwiefern interessant?“
    „Insofern interessant, als der Kessel sich heute
schließt. Und interessant auch insofern, als die zwanzigste
Grenzflotte innerhalb einerWoche auf die feindlichen Welten
vorrücken wird.“ Riose lächelte und wandte sich
um.
    Brodrig fühlte sich etwas gekränkt.

 
6
     
    Feldwebel Mori Luk war der Idealtyp eines niedrigen
Dienstranges. Er kam von den großen Weideplaneten der
Plejaden, wo die Armee die einzige Zuflucht der Bauernsöhne
ist, die ihrem mühseligen Leben entkommen wollen, und er war
ein typischer Vertreter seiner Art. Er war phantasielos genug, um
der Gefahr furchtlos entgegenzutreten und stark und wendig genug,
um in ihr zu bestehen. Er gehorchte gegebenen Befehlen aufs Wort
und schliff seine Leute bis auf die Knochen. Seinen General aber
verehrte er abgöttisch.
    Und doch hatte er ein sonniges Gemüt.

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