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TS 24: Der galaktische General

TS 24: Der galaktische General

Titel: TS 24: Der galaktische General Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Wenn er im Kampf
einen Menschen tötete, ohne dabei auch nur einen Augenblick
nachzudenken, so tat er dies bestimmt auch ohne einen Funken
Haß.
    Daß Feldwebel Luk anklopfte, bevor er eintrat, war ein
Zeichen seines Taktgefühls, denn er wäre völlig im
Recht gewesen, wenn er es unterlassen hätte.
    Die beiden Männer im Raum sahen von ihrem Abendmahl auf,
und einer schaltete mit einer müden Handbewegung den kleinen
Taschenempfänger ab, aus dem eine heisere Stimme
ertönte.
    „Neue Filme?“ fragte Lathan Devers.
    Der Feldwebel zeigte ihm den eng gespulten Film und kratzte
sich nachdenklich hinter dem Ohr. „Er gehört Ingenieur
Orre, aber er will ihn zurückhaben. Wissen Sie, er
möchte ihn seinen Kindern zu Hause als Andenken
schicken.“
    Ducem Barr sah den Film interessiert an. „Und wo hat ihn
der Ingenieur herbekommen? Er hat doch sicherlich keinen
Projektor.“
    Der Feldwebel schüttelte nachdrücklich den Kopf. Er
deutete auf den alten Apparat am Fußende des Bettes.
„Das ist der einzige hier. Orre hat den Film von einer
dieser klugen Welten hier draußen, die wir besetzt haben.
Sie hatten ihn in einem eigenen großen Gebäude, und er
mußte ein paar Eingeborene töten, die ihn daran
hindern wollten, ihn mitzunehmen.“
    Er sah die Rolle abschätzend an. „Ein hübsches
Andenken – für die Kinder.“
    Er machte eine Pause und sagte dann verstohlen:
„Übrigens gehen Gerüchte um. Der General hat es
geschafft.“ Und er nickte, als wissenun jedermann, welche
Großtat sein vergötterter Herr wieder vollbracht
hatte.
    „So?“ meinte Devers. „Und was hat er
geschafft?“
    „Nun, der Kessel ist fertig.“ Der Feldwebel
kicherte. „Er ist wirklich auf Draht. Einer der Jungen hat
gesagt, alles sei so sicher und harmonisch abgelaufen wie
Sphärenmusik. Ich weiß zwar nicht, was das ist, aber
er wird sicherlich recht haben.“
    „Geht die große Offensive jetzt an?“ fragte
Barr.
    „Hoffentlich“, kam die Antwort. „Ich
möchte auf mein Schiff zurück, nachdem mein Arm jetzt
wieder zusammengewachsen ist. Ich habe es nun langsam satt, ewig
hier herumzuhocken.“
    „Ich auch“, murmelte Devers plötzlich und
kaute nachdenklich auf seiner Unterlippe herum.
    Der Feldwebel sah ihn zweifelnd an und sagte: „Ich
glaube, ich gehe jetzt besser wieder. Der Hauptmann wird gleich
seine Runde machen, und ich möchte nicht, daß er mich
hier erwischt.“
    Er blieb vor der Tür noch einmal stehen.
„Übrigens, Sir“, sagte er etwas unbeholfen zu
dem Händler. „Ich habe gestern einen Brief von meiner
Frau bekommen. Sie schreibt, daß der kleine
Kühlschrank, den Sie mir gegeben haben, fabelhaft
funktioniert. Er kostet sie gar nichts, und sie kann Lebensmittel
für mehr als einen Monat darin aufbewahren. Sie hat mir
geschrieben, daß ich mich noch einmal ganz besonders
dafür bedanken soll.“
    „Schon gut, schon gut.“
    Die große Tür schloß sich dumpf hinter
ihm.
    Ducem Barr erhob sich. „Nun, er hat den kleinen
Kühlschrank gut bezahlt. Sehen wir uns doch einmal dieses
neue Buch an. Ah, schade, der Titel ist abgerissen.“
    Er rollte etwa einen Meter Film ab und sah ihn gegen das Licht
an. „Der Raumteufel soll mich holen, wie der Feldwebel zu
sagen pflegt. Das ist der Garten von Sunna, Devers.“
    „So“, sagte der Händler ohne Interesse. Er
schob die Reste seines Abendessens beiseite. „Setzen Sie
sich mal hin, Barr. Sie haben doch gehört, was der Feldwebel
sagte?“
    „Ja, das habe ich. Und?“
    „Die Offensive beginnt. Und wir sitzen hier!“
    „Wo wollen Sie denn sonst sitzen?“
    „Sie wissen genau, was ich meine. Es hat keinen Sinn,
nur zu warten.“
    „Wirklich nicht?“ Barr nahm sorgfältig den
alten Film aus dem Wiedergabegerät und fädelte den
neuen vorsichtig ein. „Sie haben mir im Laufe des letzten
Monats eine ganze Menge aus der Geschichte der Stiftung
erzählt, und ich habe daraus den Eindruck gewonnen,
daß die großen Männer Ihrer Nation in den
bisherigen Krisen nicht recht viel mehr getan haben als
gewartet.“
    „Ja, Barr, aber sie wußten, was ihnen
bevorstand.“
    „Wirklich? Ich glaube, das haben sie immer nachher
gesagt, aber es kann natürlich auch sein, daß es
stimmt. Jedenfalls gibt es keinen Beweis dafür, daß
die Dinge sich nicht ebenso günstig oder sogar noch
günstiger entwickelt hätten, wenn sie es nicht
gewußt hätten. Die mehr in der Tiefe liegenden
wirtschaftlichen und

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