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TS 24: Der galaktische General

TS 24: Der galaktische General

Titel: TS 24: Der galaktische General Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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heiseres Flüstern.
„Sie kennen die Geschichten nicht, die die Leute über
ihn erzählen. Er hat seine Seele dem Raumteufel verkauft.
Nein, lachen Sie nicht! Es geben furchtbare Geschichten über
ihn um. Man sagt, daß ihn Leute mitAtomstrahlern
überallhin begleiten, die auf seinen leisesten Wink jeden
Menschen niederschießen, der ihnen über den Weg
läuft. Man sagt, daß sogar der Kaiser selbst ihn
fürchtet, und daß er den Kaiser zwingt, die Steuern zu
erhöhen und ihn davon abhält, die Klagen der Leute
anzuhören.
    Und er haßt den General. Sie sagen, daß er ihn
umbringen möchte, weil der General so groß und
mächtig ist. Aber das kann er nicht, weil unser General
mächtiger ist als irgend ein anderer und weil er weiß,
daß Lord Brodrig sich dem Raumteufel verschrieben
hat.“
    Der Feldwebel blinzelte und lächelte plötzlich
verschämt über seinen eigenen Ausbruch. Er wandte sich
zur Tür und nickte. „Denken Sie daran. Nehmen Sie sich
in acht.“
    Und er war verschwunden.
    Devers sah auf. „Das würde schön zu unserem
Plan passen, was, Barr?“
    „Es kommt aber doch auf Brodrig an, nicht?“ meinte
Barr trocken.
    Aber Devers hörte nicht mehr, was Barr sagte. Er war in
tiefes Nachdenken versunken.
     
    *
     
    Lord Brodrig mußte sich ducken, als er in die enge
Kabine des Handelsschiffes eintrat. Zwei bewaffnete Wächter
folgten ihm mit den Pistolen in der Hand.
    Man sah dem Sekretär nichts davon an, daß seine
Seele sich im Besitz des Raumteufels befand. Man konnte in ihm
eher einen Abglanz der Hofmode sehen, der die harte und freudlose
Umgebung eines Heereslagers etwas beleben wollte.
    Die Rüschen an seinen Handgelenken flatterten, als er
seinen Elfenbeinstab vor sich auf den Boden setzte und sich
leicht darauflehnte.
    „Nein“, sagte er mit einer kleinen Geste.
„Lassen Sie Ihre Spielsachen, die interessieren mich
nicht.“
    Er nahm sich einen Stuhl und staubte ihn sorgfältig mit
dem strahlend weißen Tuch ab, das an seinem Stock hing, und
setzte sich dann. Devers blickte auf den anderen Stuhl, aber
Brodrig meinte gelangweilt: „Sie werden in Gegenwart eines
Peers des Imperiums stehen.“
    Er lächelte.
    Devers zuckte die Achseln. „Wann Sie meine Ware nicht
interessiert, was soll ich dann hier?“
    Der Sekretär wartete ruhig, und Devers fügte
„Sir“ hinzu.
    „Ich will Sie sprechen“, sagte der Sekretär
„und hier sind wir allein. Glauben Sie denn, daß ich
eine Raumreise von zweihundert Parsec unternehme, um mir Ihr
Spielzeug anzusehen? Sie wollte ich sehen.“ Er hob
hochmütig die Brauen.
    „Zum Beispiel“, sagte er, „wer sind Sie?
Sind Sie wirklich ein Bürger jener barbarischen Welt, die an
diesem ganzen militärischen Zauber hier schuld
ist?“
    Devers nickte bedächtig.
    „Und hat er Sie wirklich nach dem Beginn dieses
Scharmützels, das er einen Krieg nennt, gefangengenommen?
Ich meine unseren jungen General.“
    Devers nickte wieder.
    „So? Sehr wohl, mein verehrter Herr Ausländer. Sie
sind anscheinend recht wortkarg. Ich will es Ihnen leicht machen.
Allem Anschein nach kämpft unser General hier mit immensem
Materialaufwand einen offenbar sinnlosen Krieg und das alles um
eine winzig kleine Welt, die für einen logisch denkenden
Mann keinen einzigen Schuß wert ist. Und doch handelt der
General nicht unlogisch. Im Gegenteil, ich möchte sagen,
daß er sehr intelligent ist. Können Sie mir
folgen?“
    „Nicht ganz, Sir.“
    Der Sekretär betrachtete interessiert seine gepflegten
Nägel und meinte dann: „Nun, dann hören Sie
weiter. Der General würde seine Männer und seine
Schiffe nicht nur wegen einer Ruhmestat aufs Spiel setzen. Ich
weiß, daß er vom Ruhm und der Ehre des Reiches
spricht, aber das ist ganz offensichtlich nicht der eigentliche
Grund seines Handelns. Es geht hier um mehr als bloßen Ruhm
– und er macht sich außerdem rechte Mühe um Sie.
Wenn Sie mein Gefangener wären und mir so wenig
erzählten wie unserem General, dann würde ich Ihnen den
Bauch aufschneiden und Sie mit Ihren eigenen Gedärmen
erdrosseln.“
    Devers verzog keine Miene. Nur seine Augen wanderten von einem
der Leibwächter des Sekretärs zum anderen. Sie waren
bereit. Sie warteten nur auf eine falsche Bewegung, die er
machte.
    Der Sekretär lächelte. „Nun, Sie sind immer
noch recht schweigsam, mein Freund. Der General behauptet,
daß nicht einmal eine Psychosonde etwas aus Ihnen
herausholen konnte,

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