Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 25: Die Reise des schlafenden Gottes

TS 25: Die Reise des schlafenden Gottes

Titel: TS 25: Die Reise des schlafenden Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jesco von Puttkamer
Vom Netzwerk:
veröffentlicht. Er tut so, als wäre das Einsetzen des Versuchsgehirns in den Kopf des Androiden für ihn ein Kinderspiel gewesen.“
    Der Mutant lachte. „Dabei habe ich ihm jeden Handgriff angeben müssen. Na, schön. Beim nächsten Mal wird er es allein versuchen müssen.“
    Er zögerte einen Moment und fuhr dann ernst fort: „In zwei Stunden wird das Schiff sein Ziel erreichen. Mach dich auf allerhand gefaßt. Weißt du, was ein Nichtraumkomplex ist?“
    „Nein“, gestand Matchett offen. „Keine Ahnung.“
    „Schade.“
    Matchett wurde unruhig. „Warum? Worauf willst du hinaus, Chester?“
    Aber Chester Clayton King hielt es anscheinend nicht für nötig, zu antworten. Stumm, reglos und leblos lag er in seinem Tank.
    Einer von Matchetts Assistenten steckte den Kopf durch die Tür des angrenzenden Raums.
    „Ein Anruf für Sie, Chef. Parkinson läßt fragen, ob Sie Lust hätten, sich mit ihm in der Sporthalle zu treffen.“
    Matchett starrte einen Moment lang verärgert auf den Tank. „Na, schön“, sagte er und zuckte die Achseln. „Ich komme.“
    Als er im Turnsaal eintraf, befand sich Parkinson bereits dort. Sie kleideten sich um und kreuzten während der nächsten halben Stunde die Klingen. Dann stellte sich bei beiden der Hunger ein, und sie suchten die Messe auf. Nach dem Essen ließ sich Matchett einen Drink kommen und zündete eine Zigarette an.
    Er war gerade im Begriff, sich in das Schachspiel zu vertiefen, zu dem ihn Parkinson aufgefordert hatte, als plötzlich das bereits zur Alltäglichkeit gewordene Glockensignal aus den Lautsprechern klang.
    „Na“, murmelte Parkinson verstimmt. „Es scheint, daß wieder einmal nichts aus unserem Spiel wind.“ Nichtsdestoweniger erhob er sich unverzüglich und suchte mit Matchett zusammen den nächsten Aufzug auf. Überall trafen sie auf eilende Wissenschaftler, die dem Ruf folgten.
    Das Auditorium füllte sich rasch.
    „Meine Herren“, begann Direktor Carlson ohne Umschweife und wies auf die gelbe Sonne, die den vorderen Bildschirm jetzt in riesenhafter Größe ausfüllte. „Wir sind am Ziel, wie Sie sehen. Wir befinden uns jetzt in jenem Raumsektor, aus dem die Schiffe des Gegners stammen. Es hat sich jedoch etwas sehr Eigenartiges gezeigt. Ich möchte Chase Tilden, den Chef der astronomischen Abteilung bitten, uns mitzuteilen, was er und sein Stab herausgefunden haben.“
    Der hagere, ungeheuer knochige Wissenschaftler erhob sich. Seine Stimme klang hohler denn je, als er ernst sagte:
    „Man kann wohl behaupten, daß eher das Gegenteil der Fall ist, meine Herren. Es handelt sich nicht darum, was wir herausgefunden haben, sondern was wir nicht herausgefunden haben. Diese Sonne, die Sie dort vor sich sehen, besitzt nämlich keine Planeten.“
    Das verdutzte Schweigen der Männer brachte ihre Verblüffung treffend zum Ausdruck.
    „Keine Planeten?“ fragte Armin von Haller, der Chef der metallurgischen Abteilung. „Demnach haben sich die Grooghs geirrt, oder?“
    Tildens Augen blickten unwirsch. „Ihre Beobachtungen haben sich über Jahrhunderte erstreckt, Mr. von Haller. Die Kugelraumschiffe sind stets aus diesem Raumsektor gekommen, daran ist nicht zu rütteln. Aber diese Sonne besitzt keine Planeten. Es ist demnach kein Sonnensystem und kann somit nicht die Heimat der Kugelschiffe sein. Und doch sind die sieben Expeditionen der Grooghs in diesem Sektor verschollen. Mehr habe ich nicht zu sagen.“ Er setzte sich wieder.
    Carlson nickte. „Sie haben es gehört, meine Herren. Ich habe Sie zusammengerufen, um Ihre Meinung zu hören. Darf ich um Vorschläge bitten?“
    Axel Trommsdorff meldete sich zum Wort. Er begann zögernd und vorsichtig.
    „Mir scheint, meine Herren, daß dies nur eine Möglichkeit nahelagt, wenn wir die Meinung eines meiner Assistenten, daß diese Sonne selbst irgendwie der Ursprung der feindlichen Schiffe ist, außer acht lassen.“
    Vereinzeltes Gelächter klang auf.
    Dr. Trommsdorff räusperte sich und fuhr fort: „Wir wollen von der Tatsache ausgehen, daß die Kugelschiffe stets aus diesem Raumsektor gekommen sind, ohne jedoch selbst aus diesem Sektor zu stammen. Damit eröffnet sich von seihst die Folgerung, daß sie irgendwo anders beheimatet sein müssen und diesen Punkt im Raum nur als Sprungbrett benutzen. Wir wissen über das Antriebssystem der Kugelschiffe überhaupt nichts, aber selbst die Tatsache, daß uns jenes Schiff damals im intergalaktischen Raum begegnet ist, schließt nicht die Möglichkeit aus,

Weitere Kostenlose Bücher