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TS 26: Der Mutant

TS 26: Der Mutant

Titel: TS 26: Der Mutant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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beugte: „Wer sind Sie?“
    „Wollen Sie mich nicht lieber zuerst hereinlassen und mich dann erst fragen?“ klang es aus dem Lautsprecher.
    Toran öffnete die innere Tür und entsicherte seine Strahlpistole. Schritte näherten sich, die Tür schwang auf, und Magnifico rief: „Es ist nicht der Mutant. Es ist nur ein Mann.“
    Der ‚Mann’ verbeugte sich vor dem Clown. „Sehr richtig, ich bin nicht der Mutant.“ Er zeigte seine leeren Hände. „Ich bin nicht bewaffnet und komme in friedlicher Absicht. Sie können den Strahler also ruhig weglegen.“
    „Wer sind Sie?“ fragte Toran kurz.
    „Ich bin ein Bürger der Stiftung, und kann das im Gegensatz zu Ihnen auch beweisen. Ich habe bei der Meldestelle nämlich in Erfahrung gebracht, daß außer meiner Wenigkeit kein Besucher von der Stiftung eingetragen ist.“
    Ein langes Schweigen folgte, und dann sagte Bay ruhig: „Leg’ den Strahler weg, Toran. Ich denke, wir können ihm vertrauen.“
    „Danke“, sagte der Fremde.
    Toran legte die Waffe auf einen Stuhl. „Wie wäre es, wenn Sie mir jetzt sagten, was Sie hier wollen?“
    Der Fremde blieb stehen. Er war groß und hager. Sein Gesicht hatte dem Anschein nach bisher noch nie ein Lächeln hervorgebracht.
    Er sagte: „Gerüchte reisen schnell, besonders wenn das, was sie besagen, unglaublich erscheint. Ich glaube nicht, daß es auf ganz Kalgan einen Menschen gibt, der nicht wüßte, daß die Soldaten des Mutanten heute von zwei Leuten von der Stiftung blamiert worden sind. Ich wußte noch vor dem Abend alle wichtigen Einzelheiten, und wie ich schon sagte, bin ich der einzige Tourist von der Stiftung, der hier offiziell eingetragen ist. Wir wissen solche Dinge.“
    „Wer sind diese ,wir’?“
    „Wir sind – nun eben wir. Ich zum Beispiel. Ich wußte, daß Sie sich im Hangar aufhielten – man hatte gehört, wie Sie das sagten. Dann fand ich Mittel und Wege, um im Register nachzuforschen, und – nun, hier bin ich.“
    Er drehte sich plötzlich zu Bayta um. „Sie sind von der Stiftung – dort geboren, nicht?“
    „So?“
    „Sie sind Mitglied der demokratischen Opposition – man nennt sie ,die Untergrundbewegung’. Ich erinnere mich nicht an IhrenNamen, aber wohl an ihr Gesicht. Sie sind erst kürzlich ziemlich überstürzt abgereist.“
    Bayta zuckte die Achseln. „Sie wissen eine ganze Menge.“
    „Ja. Sie sind zusammen mit einem Mann abgereist. Mit dem hier?“
    „Macht es etwas aus, was ich darauf antworte?“
    „Nein. Ich möchte nur, daß wir uns richtig verstehen. Ich glaube, daß das Losungswort vor Ihrer Abreise ,Seldon, Hardin und Freiheit’ hieß. Ihr Sektionsleiter war Porfirat Hart.“
    „Woher wissen Sie das?“ Baytas Stimme klang plötzlich erregt. „Hat ihn die Polizei erwischt?“ Toran versuchte, sie zu halten, aber sie schüttelte seine Hand ab und trat einen Schritt auf den Fremden zu.
    Der sagte gelassen: „Niemand hat ihn erwischt. Ich will damit nur sagen, daß die ,Untergrundbewegung’ sehr weit verbreitet ist. Ich selbst bin Hauptmann Han Pritcher von der Informationsabteilung – und außerdem selbst Sektionsleiter, wenn auch unter anderem Namen. Darf ich mich jetzt setzen? Danke.“ Er knickte seinen langen Körper in der Mitte zusammen und legte ein Bein über das andere. „Zuerst möchte ich Ihnen sagen, daß ich nicht weiß, was das alles bedeuten soll – ich meine auch von Ihrer Seite aus gesehen. Sie beide kommen nicht von der Stiftung, aber es gehört nicht viel Phantasie dazu, um zu erraten, daß Sie von einer der unabhängigen Handelswelten kommen. Aber nur aus persönlicher Neugierde hätte ich gerne gewußt, warum Sie Ihr Leben aufs Spiel setzten, um diesen Clown bei sich zu behalten.“
    „Das kann ich Ihnen nicht sagen.“
    „Hm. So habe ich es mir auch vorgestellt. Aber wenn Sie glauben, daß der Mutant jetzt mit einer Parade von Pauken, Trompeten und Fanfaren anmarschiert kommt – nun, dann irren Sie sich ganz gewaltig. Der Mutant arbeitet ganz anders. Das weiß ich genau, denn ich versuche nun schon lange, mit ihm Kontakt aufzunehmen, und zwar auf viel gründlichere Weise als Sie es sich als blutige Laien überhaupt vorstellen können. Der Mann tritt grundsätzlich nicht in der Öffentlichkeit auf, läßt sich nicht fotografieren und ist nur seinen intimsten Ratgebern persönlich bekannt.“
    „Soll das Ihr seltsames Interesse für uns erklären, Herr Hauptmann?“ fragte Toran.
    „Nein. Der Clown ist die Schlüsselfigur. Er ist einer der

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