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TS 26: Der Mutant

TS 26: Der Mutant

Titel: TS 26: Der Mutant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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ich Oberbefehlshaber über die Streitkräfte dar Stiftung bin? Habe ich also das Recht, militärische Befehle zu erteilen oder nicht?“
    „Exzellenz, das haben Sie, aber einige Dinge sind unzweckmäßig.“
    „Ich wüßte nicht, was hier unzweckmäßig wäre. Wir müssen uns in jeder Beziehung einigen, Herr Gesandter, in militärischer ebenso wie in politischer.“
    Randu fühlte, wie sich seine Kehle zusammenkrampfte. „Sie fühlen sich jetzt sicher, weil Seldon sprechen wird. Vor einem Monat haben Sie noch anders gedacht, als unsere Schiffe den Mutanten bei Terel besiegten und Ihre eigene Flotte bei Horleggor die Waffen streckte. Vielleicht darf ich Sie daran erinnern, Exzellenz, daß die Flotte der Stiftung bisher fünfmal in offener Raumschlacht besiegt worden ist, und daß es bisher die Schiffe der Unabhängigen Handelswelten waren, die Ihre Siege errungen haben.“
    Indburs Lippen kräuselten sich. „Herr Gesandter, Sie sind auf Terminus nicht mehr willkommen. Ich werde noch heute abend veranlassen, daß Sie zurückgerufen werden.“
    „Wenn ich gehe, dann gehen auch unsere Schiffe mit mir“, erklärte Randu. Er wandte dem Herrscher von Terminus den Rücken und ging.
    Es war zehn Minuten vor zwölf.
    Bayta und Toran waren schon angekommen. Sie standen von ihren Stühlen am hinteren Ende der Gruft auf und winkten Randu zu, als er an ihnen vorüberging.
    Randu lächelte ihnen zu. „Ihr seid also doch da. Wie habt ihr das angestellt?“
    „Magnifico war unser Fürsprecher“, grinste Toran. „Indbur bestand darauf, daß Magnificos Visi-Sonor-Komposition über die Zeitgruft heute aufgeführt werden sollte, aber der Clown weigerte sich zu spielen, wenn wir nicht anwesend seien. Er war durch nichts davon abzubringen. Ebling Mis ist auch mit uns gekommen. Er muß irgendwo hier in der Nähe sein.“ Er unterbrach sich und musterte Randu besorgt. „Aber Onkel, was ist denn mit dir los? Du siehst schlecht aus.“
    Randu nickte. „Das kann ich mir vorstellen. Wir gehen schlechten Zeiten entgegen, Toran. Ich fürchte, wenn der Mutant erledigt ist, wird es uns an den Kragen gehen.“
    Eine hochgewachsene Gestalt in Weiß näherte sich und grüßte sie mit einer eckigen Verbeugung.
    Baytas dunkle Augen lächelten, als sie ihm die Hand hinstreckte. „Hauptmann Pritcher! Sie sind also wieder im Raumdienst?“
    Der Hauptmann ergriff ihre Hand und verbeugte sich noch einmal. „Keine Rede. Wie ich erfahren habe, habe ich es Dr. Mis zu verdanken, daß ich heute hier bin. Aber das gilt nur für heute, morgen muß ich meinen Dienst in der Miliz wieder antreten. Wie spät ist esdenn?“
    Es war drei Minuten vor zwölf!
    Magnifico war die fleischgewordene Angst. Seine lange Nase zitterte erregt, und seine großen braunen Augen huschten unruhig im Kreise.
    Seine Hand packte Baytas Arm, und er flüsterte ihr ins Ohr: „Glauben Sie, Mylady, daß all diese großen Leute zugehört haben, als ich den Sono-Visor spielte?“
    Sie nickte lächelnd.
    Es war zwölf Uhr – und der Glaswürfel war nicht mehr leer.
    Wahrscheinlich hatte niemand bemerkt, wie die Gestalt plötzlich erschienen war, wo vorher nichts gewesen war. Sie war einfach da.
    In dem Würfel saß ein Mann in einem Rollstuhl. Alt und gebrechlich war er, aber in seinem runzeligen Gesicht blinkten helle Augen.
    „Ich bin Hari Seldon!“
    Seine Stimme reichte bis in die hinterste Ecke des von ehrfürchtigem Schweigen erfüllten Raumes.
    „Ich bin Hari Seldon. Ich weiß nicht, ob hier überhaupt jemand ist, aber das tut nichts zur Sache. Ich habe wenig Sorge, daß dem Plan jetzt schon ernsthafte Gefahr droht. In den ersten drei Jahrhunderten ist die Wahrscheinlichkeit einer Abweichung nur fünf-komma-acht Prozent.“
    Er lächelte und fuhr dann fort: „Übrigens, falls Sie stehen sollten, bitte, setzen Sie sich. Ich bin ja nicht persönlich anwesend, Sie brauchen also keine Rücksicht auf mich zu nehmen.
    Wir wollen uns doch einmal das augenblickliche Problem vor Augen halten. Zum ersten Mal droht der Stiftung Bürgerkrieg. Bis jetzt ist es Ihnen gelungen, die Angriffe von außerhalb erfolgreich abzuwehren, wie es auch nach den Grundregeln der Psychohistorik unvermeidbar war. Im Augenblick erfolgt ein Angriff einer zu undisziplinierten äußeren Gruppe der Stiftung auf eine zu autoritäre zentrale Regierung.“
    Bayta beugte sich besorgt vor. Wovon redete der große Seldon? Sie hatte ein paar Worte nicht verstanden.
    „– daß der so erzielte Kompromiß aus zwei

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