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TS 26: Der Mutant

TS 26: Der Mutant

Titel: TS 26: Der Mutant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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weiteres Wort und Mangin folgte ihm schweigend.
    Randu blieb noch eine Weile sitzen und brütete, dann ging er auch. In der Sitzung am Abend sagte er kein Wort.
    Aber am nächsten Tag stürzte Ovall Gri in sein Zimmer. Er war nur notdürftig bekleidet und weder rasiert noch gekämmt. Randu sah ihn überrascht über den Resten seines Frühstücks an.
    Ovall rief: „Mnemon ist vom Raum aus bombardiert worden!“
    Randus Augen zogen sich zusammen. „Von der Stiftung?“
    „Vom Mutanten!“ schrie Ovall. „Vom Mutanten.“ Seine Stimme überschlug sich. „Es war gemein. Das Gros unserer Streitkräfte hatte sich der internationalen Flotte angeschlossen. Die wenigen Schiffe, die zurückgeblieben waren, reichten nicht aus, um den Angriff abzustoppen und wurden vernichtet. Bis jetzt sind noch keine Landungen erfolgt, und vielleicht wird es auch keine geben, denn wie man mir meldet, wurde die Hälfte der Angreifer vernichtet. Aber jedenfalls haben wir Krieg – und ich bin gekommen, um Sie zu fragen, wie Haven sich verhalten wird.“
    „Haven wird nach dem Geist der Charta der Liga handeln. Aber sehen Sie es jetzt? Er greift auch uns an.“
    „Der Mutant ist größenwahnsinnig. Kann er das ganze Universum besiegen?“ Ovall setzte sich und packte Randus Arm. „Die wenigen Überlebenden haben berichtet, daß der Mutant … daß der Feind eine neue Waffe besitzt. Einen Atomfelddepressor.“
    „Einen was?“
    „Die meisten unserer Schiffe wurden aus dem Grund vernichtet, weil ihre Atomwaffen nicht funktionierten. Es kann weder auf einen Zufall noch auf Sabotage zurückzuführen sein. Es muß eine Waffe des Mutanten sein, eine andere Erklärung gibt es nicht. Sie hat nicht hundertprozentig funktioniert, hin und wieder setzte die Wirkung aus, und unsere Leute haben auch Mittel und Wege gefunden, um ihre Wirkung teilweise zu neutralisieren – wie das geht, weiß ich nicht, meine Berichte sind ziemlich kurz und unvollständig. Aber auf alle Fälle ist Ihnen doch sicher klar, daß eine solche Waffe das Gesicht des Krieges völlig ändern kann und vielleicht unsere ganze Flotte zum alten Eisen stempelt.“
    Randu sah plötzlich sehr alt aus. „Ich fürchte, daß hier ein Ungeheuer erstanden ist, das uns alle verschlingen wird. Aber wir müssen uns wehren.“

 
6. Kapitel
     
    Der Psychologe Ebling Mis war der bedeutendste Wissenschaftler der Stiftung. Das brachte ihm gewisse Vorteile ein, die sich auch darauf erstreckten, daß er unter der autoritären Herrschaft Indburs einige Freiheiten genoß, die den gewöhnlichen Sterblichen versagt waren.
    Sein Haus war ein beliebter Sammelpunkt der geistigen Oberschicht von Terminus City. Seine Einrichtung bestand hauptsächlich aus Büchern, die sich an allen passenden und unpassenden Orten zu riesigen Stapeln häuften. Für Bayta freilich, die sich jetzt seit etwa einer halben Stunde dort aufhielt, erschien alles das einfach schlampig.
    Mit Ausnahme der ersten paar Tage war ihre Haft leicht zu ertragen gewesen. Leichter als dieses Warten in der Wohnung des Psychologen – dieses Warten, bei dem sie vielleicht sogar unterBeobachtung stand. Aber damals war sie auch nicht von Toran getrennt gewesen.
    Magnifico, der sie begleitete, litt unter der gleichen Spannung. Seine dünnen Beine zitterten, und seine braunen Augen blickten sie kläglich an. Baytas Hand fuhr ihm sanft über die Stirn, so wie man einen treuen Hund liebkost. Der Clown zuckte unter der unerwarteten Berührung zusammen.
    „Du brauchst keine Angst zu haben, Magnifico. Ich bin bei dir, und niemand wird dir etwas zuleide tum“, lächelte Bayta gütig.
    „Haben Sie den Mann schon einmal gesehen, auf den wir hier warten?“ fragte der Clown.
    „Nein. Aber er ist ein berühmter Mann, und ich habe ihn schon im Fernsehen gesehen und auch eine Menge über ihn gehört. Ich glaube, daß er es gut mit uns meint.“
    „Wirklich?“ Der Clown duckte sich verängstigt. „Das mag sein, Mylady, aber er hat mich schon einmal verhört, und seine Art zu fragen macht mich unsicher. Manchmal habe ich vor Angst kein Wort über die Lippen gebracht.“
    „Aber jetzt ist es doch ganz anders. Wir sind jetzt zu zweit, und uns beiden wird er doch keine Angst einjagen können, nicht?“
    Die Haustür schlug, dann näherten sich schwere Schritte. Vor der Tür brüllte eine tiefe Baßstimme: „Ewige Galaxis! Macht, daß ihr hier wegkommt!“ Als die Tür sich öffnete, sah man zwei uniformierte Gestalten verängstigt das Weite

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