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TS 28: Alle Wege führen nach Trantor

TS 28: Alle Wege führen nach Trantor

Titel: TS 28: Alle Wege führen nach Trantor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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plötzlich nicht mehr, was sie sagen sollte. Was konnte man schon von einer so langweiligen Welt erzählen? Für sie war die Stiftung ihre Wohnung in der Vorstadt, ein bequemes Haus, eine lästige Schule. Und so sagte sie: „So wie man immer in den Buchfilmen liest, denke ich.“
    „Oh, du magst also Buchfilme. Ich bekomme immer Kopfschmerzen davon. Aber weißt du, ich mag die Fernsehspiele über eure Händler – solch große wilde Männer. Es ist immer so aufregend. Ist dein Freund, Herr Munn, auch einer, von ihnen? Er sieht allerdings nicht wild genug aus. Die meisten Händler haben Bärte und sind kräftig. Sie verstehen es auch, mit Frauen umzugehen.“
    Arcadia lächelte. „Das ist alles Geschichte, Mylady. Als die Stiftung jung war, da waren die Händler die Pioniere, die unsere Grenzen immer weiter ausbreiteten und dem Rest der Galaxis die Zivilisation zurückbrachten. Wir haben das alles in der Schule gelernt, aber diese Zeiten sind vorüber. Wir haben heute keine Händler mehr, nur Aktiengesellschaften und solche Dinge.“
    „Wirklich? Das ist schade. Aber, was tut Herr Munn nun eigentlich? Ich meine, wenn er kein Händler ist, was hat er dann für einen Beruf?“
    „Onkel Homir ist Bibliothekar.“
    Callia gähnte. „Ach, soll das eine Arbeit für einen erwachsenen Mann sein?“
    „Er ist sehr tüchtig. Er hat einen Beruf, der in der Stiftung in hohem Ansehen steht.“ Sie setzte ihre Tasse ab.
    Ihre Gastgeberin war besorgt. „Aber Kind, ich wollte dich bestimmt nicht beleidigen. Er muß sehr intelligent sein. Das konnte ich an seinen Augen erkennen. Sie waren so … so klug. Und er muß auch tapfer sein, wenn er den Palast des Mutanten sehen will.“
    „Tapfer?“ Das war das Stichwort, worauf Arcadia gewartet hatte. „Warum muß man tapfer sein, um den Palast des Mutanten zu besichtigen?“
    „Weißt du das nicht?“ Callias Augen waren rund, und ihre Stimme senkte sich zu einem geheimnisvollen Flüstern. „Es ruht ein Fluch auf ihm. Bei seinem Tode sagte der Mutant, daß niemand ihn betreten dürfe, bevor nicht das neue Galaktische Imperium gegründet sei. Niemand in ganz Kalgan würde es wagen, auch nur das Palastgelände zu betreten.“
    Arcadia überlegte. „Aber das ist Aberglauben …“
    „Sag’ das nicht.“ Callia war besorgt. „Schnucki sagt das auch immer. Er sagt, dieser Aberglaube helfe ihm, seine Herrschaft über das Volk zu festigen. Aber ich weiß, daß er ihn selbst nie betreten hat, und Thallos, sein Vorgänger, hat ihn auch nie betreten.“ Dann kam ihr ein neuer Gedanke. „Aber warum will Herr Munn den Palast sehen?“
    Damit gab sie Arcadia Gelegenheit, mit ihrem sorgfältig durchdachten Plan herauszurücken. Sie wußte aus den Büchern, die sie gelesen hatte, daß die Geliebte eines Herrschers die wirkliche Macht hinter dem Thron war. Wenn also Onkel Munn bei Stettin keinen Erfolg hatte, und davon war sie überzeugt, dann war es an ihr, diesen Mißerfolg bei Lady Callia wieder wettzumachen. Freilich, Lady Callia war ihr ein Rätsel, sie schien nicht sehr klug zu sein. Aber immerhin, die Geschichte bewies …
    So sagte sie: „Er hat einen Grund dafür, Mylady – aber bitte, sagen Sie es nicht weiter, Mylady.“
    „Drei Finger aufs Herz“, sagte Callia und legte ernsthaft ihre Rechte auf den wogenden Busen.
    Arcadias Gedanken waren ihren Worten um mindestens einen Satz voraus. „Onkel Homir ist eine Autorität, was den Mutanten angeht, wissen Sie. Er hat viele Bücher über ihn geschrieben, und er glaubt, daß die ganze galaktische Geschichte durch den Sieg des Mutanten über die Stiftung in völlig andere Bahnen gelenkt worden sei.“
    „Oh!“
    „Er glaubt, daß der Seldon-Plan –“
    Callia klatschte in die Hände. „Ich weiß, was der Seldon-Plan ist. Die Fernsehfilme über die Händler erwähnen immer den Seldon-Plan. Durch ihn hat die Stiftung immer gewonnen. Es hing irgendwie mit der Wissenschaft zusammen, aber ich weiß nicht wie. Aber sprich nur weiter, meine Liebe.“
    Arcadia fuhr fort: „Nun, als die Stiftung vom Mutanten besiegt wurde, hat der Seldon-Plan nicht mehr funktioniert, und seitdem überhaupt nicht mehr. Wer wird also das Zweite Imperium gründen?“
    „Das Zweite Imperium?“
    „Ja, eines Tages muß es wieder eines geben, aber wie? Das ist das Problem, wissen Sie. Und dann kommt noch die Zweite Stiftung.“
    „Die Zweite Stiftung?“ Jetzt war Lady Callia mit ihrem Wissen am Ende.
    „Ja, sie sind die Planer der Geschichte, die in

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