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TS 28: Alle Wege führen nach Trantor

TS 28: Alle Wege führen nach Trantor

Titel: TS 28: Alle Wege führen nach Trantor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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hat ein kleines Mädchen bei sich, hast du gesagt. Erinnerst du dich? Könnte ich sie sehen, wenn sie kommt. Ich habe nie …“
    „Warum sollte er den Balg mitbringen? Soll denn mein Audienzraum ein Kindergarten werden? Laß doch den Unsinn, Callia!“
    „Aber ich werde mich doch um sie kümmern, Schnucki. Du brauchst dich gar nicht mit ihr abzugeben. Ich sehe so selten Kinder, und du weißt doch, wie gern ich Kinder habe.“
    Er sah sie abschätzend an. Sie wurde dieser Rede nie müde. Sie liebte Kinder, das heißt, seine Kinder, das heißt, seine legitimen Kinder, das heißt Heirat. Er lachte.
    „Dieses Kind ist ein Mädchen von vierzehn Jahren. Sie ist wahrscheinlich ebenso groß wie du.“
    Callia sah niedergeschlagen aus. „Könnte ich sie trotzdem sehen? Sie könnte mir von der Stiftung erzählen. Ich wollte immer schon einmal dorthin fahren. Mein Großvater ist dort zur Welt gekommen. Fahren wir einmal dorthin, Schnucki?“
    Stettin lächelte. „Meinetwegen. Aber ich will nichts von dem Mädchen hören, wenn sie bei dir ist, verstanden!“

 
8. Kapitel
     
    Arcadia triumphierte. Wie sehr hatte sich doch ihr Leben geändert, seit Pelleas Anthor sein dummes Gesicht an ihr Fenster gedrückt hatte – und all das nur, weil sie den Weitblick und den Mut besessen hatte, das zu tun, was zu tun war.
    Hier war sie nun in Kalgan. Sie war im Centra-Theater gewesen – dem größten der ganzen Galaxis – und hatte einige der großen Sänger persönlich gesehen, die selbst in der fernen Stiftung berühmt waren. Sie hatte in der Kaiserallee eingekauft, dem Modezentrum der teuersten Welt in der Milchstraße. Und sie hatte selbst eingekauft, weil Homir einfach nichts davon verstand. Die Verkäuferin hatte gar nichts gegen lange leuchtende Kleider einzuwenden gehabt, die sie so groß erscheinen ließen – und Geld von der Stiftung war hier eine Menge wert. Homir hatte ihr eine Zehnkreditnote gegeben, und als sie diese in Kalganiden umgewechselt hatte, hatte sie ein dickes Bündel Scheine dafür bekommen.
    Sie hatte sich auch eine andere Frisur zugelegt – kurz im Nacken mit zwei glänzenden Wellen über der Schläfe. Und ihr Haar glänzte jetzt wie nie zuvor.
    Aber das jetzt war das beste von allem. Freilich, der Palast von Lord Stettin war nicht so luxuriös und verschwenderisch eingerichtet wie die Theater oder so mysteriös wie der alte Palast des Mutanten – von dem sie bisher bei ihrem Flug über den Planeten nur die Türme gesehen hatte – aber man stelle sich vor, ein richtiger Lord, und sie hatte bei ihm Audienz.
    Und nicht nur das. Sie saß seiner ,Maitresse’ von Angesicht zu Angesicht gegenüber. In Gedanken setzte sie das Wort in Anführungszeichen, weil sie die Rolle kannte, die solche Frauen in der Geschichte gespielt hatten. Sie hatte selbst oft daran gedacht, wie es wäre, selbst ein mächtiges strahlendes Geschöpf wie die Frau ihr gegenüber zu sein, aber irgendwie waren Maitressen im Augenblick in der Stiftung nicht in Mode, und außerdem würde es ihr Vater wahrscheinlich sowieso nicht erlauben, wenn es darauf ankam.
    Freilich entsprach Lady Callia nicht ganz den Vorstellungen Arcadias. Sie war zunächst einmal ziemlich plump und sah auch gar nicht verschlagen oder gefährlich aus. Nur ziemlich verblichen und kurzsichtig. Ihre Stimme war hoch anstatt kehlig, und …
    Callia sagte: „Möchtest du noch etwas Tee, Kind?“
    „Ja, bitte noch eine Tasse, Euer Gnaden.“ Oder hätte es Hoheit heißen müssen? Sie beschloß, beim nächstenmal Mylady zu sagen, und dann wollte sie gleich ausprobieren, wie das klang.
    „Hübsche Perlen haben Sie da, Mylady“, sagte sie deshalb mit der Herablassung des wahren Kenners.
    „Ja? Gefallen sie dir? Du kannst sie haben, wenn du willst.“
    „Ach – Sie meinen.“ Plötzlich hielt sie die Kette in der Hand, gab sie aber dann mit einem entsagungsvollen Blick zurück. „Nein, das wäre Vater nicht recht.“
    „Die Perlen würden ihm wohl nicht gefallen? Aber sie sind doch hübsch.“
    „Nein, es wäre ihm nicht recht, daß ich sie genommen habe, meine ich. Man nimmt von fremden Leuten keine wertvollen Geschenke, sagt er.“
    „Nein? Aber ich habe sie ja auch von Schnu…. vom Ersten Bürger bekommen. War das falsch, meinst du?“
    Arcadia wurde rot. „Ich wollte nicht –“
    Aber Callia war des Gesprächs müde geworden. Sie ließ die Kette zu Boden gleiten und sagte: „Du wolltest mir von der Stiftung erzählen. Bitte tu es doch.“
    Arcadia wußte

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