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TS 28: Alle Wege führen nach Trantor

TS 28: Alle Wege führen nach Trantor

Titel: TS 28: Alle Wege führen nach Trantor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Seldons Fußstapfen treten; sie haben den Mutanten aufgehalten, weil er zu früh gekommen war, aber jetzt unterstützen sie vielleicht Kalgan.“
    „Warum?“
    „Weil Kalgan vielleicht am besten dazu geeignet ist, eines Tages den Kern eines neuen Imperiums zu bilden.“
    Im Hintergrund ihres Bewußtseins schien Lady Callia das zu verstehen. „Du meinst, daß Schnucki das neue Imperium machen wird?“
    „Das kann man jetzt noch nicht mit Bestimmtheit sagen. Onkel Homir glaubt es, aber er muß die Aufzeichnungen des Mutanten sehen, um es genau zu wissen.“
    „Das klingt alles sehr kompliziert“, sagte Lady Callia.
    Arcadia gab es auf. Sie hatte ihr Bestes getan.
     
    *
     
    Lord Stettin war wütend. Die Unterhaltung mit dem Mann von der Stiftung war völlig ergebnislos verlaufen. Ja, schlimmer noch, er hatte sich über ihn geärgert. Man stelle sich vor, er, der absolute Herrscher über siebenundzwanzig Planeten, Herr der mächtigsten Militärmaschine der Galaxis und Besitzer des größten Ehrgeizes im ganzen Universum mußte sich mit einem Bücherwurm über unsinniges Zeug unterhalten! Verdammt!
    Er sollte also die Sitten Kalgans verletzen und zulassen, daß der Palast des Mutanten in seinem Frieden gestört wurde, nur damit der Narr wieder ein Buch schreiben konnte.
    „Was willst du?“ fuhr er auf, und Lady Callia zuckte unter der Tür zusammen.
    „Hast du zu tun?“
    „Ja, ich habe zu tun.“
    „Aber hier ist doch niemand, Schnucki? Hast du denn nicht wenigstens eine Minute für mich Zeit?“
    „Ewige Galaxis! Was willst du denn? Aber schnell, wenn ich bitten darf!“
    Ihre Worte überstürzten sich. „Das kleine Mädchen hat mir gesagt, daß sie in den Palast des Mutanten gehen würden. Ich dachte, wir könnten mitgehen. Es muß wunderbar drinnen sein.“
    „So, das hat sie also gesagt? Nun, sie wird nicht hineingehen, und wir auch nicht. Und jetzt geh’ und laß mich in Frieden.“
    „Aber Schnucki, warum denn nicht? Läßt du sie nicht? Das kleine Mädchen hat gesagt, du würdest ein Imperium gründen.“
    „Mir ist völlig egal, was sie gesagt hat – was war das?“ Er packte Callia grob am Arm. „Was hat sie gesagt?“
    „Du tust mir weh. Wenn du mich so ansiehst, kann ich mich an nichts erinnern.“
    Er ließ sie los, und sie strich sich über die roten Male an ihrem Arm. „Aber ich habe dem Mädchen versprechen müssen, nichts zu sagen.“
    „Das ist aber schade. Also los jetzt, rede schon!“
    „Nun, sie hat gesagt, der Seldon-Plan sei geändert, und es gäbe irgendwo noch eine Stiftung, die dafür sorge, daß du ein Imperium gründen kannst. Das ist alles. Sie sagte, Herr Munn sei ein sehr bedeutender Wissenschaftler, und er würde im Palast des Mutanten Beweise für seine Annahme finden. Das ist alles, was sie gesagt hat. Bist du mir böse?“
    Aber Stettin gab keine Antwort. Er stürzte hinaus, und Callias Kuhaugen blickten ihm traurig nach. Bevor eine Stunde vergangen war, verließen zwei Befehle mit dem offiziellen Siegel des Ersten Bürgers den Palast. Einer hatte zur Folge, daß fünfhundert Linienschiffe in den Raum stachen, um sich, wie es hieß, an Manövern zu beteiligen. Der andere Befehl ließ einen Mann verwirrt den Kopf schütteln.
     
    *
     
    Homir Munn unterbrach seine Reisevorbereitungen, als er den zweiten Befehl bekam. Es war die offizielle Erlaubnis, den Palast des Mutanten zu betreten. Er las ihn immer wieder, ohne sich besonders darüber zu freuen.
    Aber Arcadia war entzückt. Sie wußte, was geschehen war.
    Oder sie dachte jedenfalls, daß sie es wüßte.

 
9. Kapitel
     
    Poli stellte das Frühstück auf den Tisch und warf dabei einen Blick auf den Zeitungsdrucker, der die Tagesneuigkeiten in einem endlosen Band ausspuckte. Sie schnalzte erregt mit der Zunge, und Darell sah auf.
    „Die Menschen sind so schlecht“, sagte sie. Und dann nahm ihre Stimme eine Tonart an, in der sie immer sprach, wenn sie sich über die Schlechtigkeit der Welt beklagte. „Warum müssen diese schrecklichen Kalganesen das tun? Man sollte meinen, daß sie auch den Frieden wollen, aber nein!
    Jetzt sehen Sie sich diese Schlagzeile an. ,Unruhen vor dem Stiftungskonsulat’. Ach, daß diese Leute sich nicht an früher erinnern! Zum Beispiel an den letzten Krieg, nachdem der Mutant gestorben war. Ich war damals natürlich noch ein kleines Mädchen. Mein Onkel ist damals gefallen. Er war erst dreiundzwanzig Jahre alt, ein Jahr verheiratet, und jetzt hat sein kleines Töchterchen selbst

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