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TS 28: Alle Wege führen nach Trantor

TS 28: Alle Wege führen nach Trantor

Titel: TS 28: Alle Wege führen nach Trantor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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können?“
    „Ja. Das habe ich doch schon gesagt, aber da haben Sie wohl nicht zugehört?“
    „Entschuldigung, Elvett. Die Sache ist die, daß das, was wir hier tun, für jeden Menschen in der ganzen Galaxis wichtiger sein kann als die Frage, ob Arcadia in Sicherheit ist. Wenigstens für jeden Menschen außer Arcadia und mir, und ich muß mich in diesem Falle dem Wohl der Mehrheit unterordnen. Wie groß würde der Resonator sein?“
    Semic schürzte die Lippen. „Ich weiß nicht genau. Etwa so groß.“ Er deutete auf sein vorderstes Daumenglied.
    „Schön. Können Sie so etwas bauen?“ Darell skizzierte schnell etwas auf einen Block, den er in der Hand hielt, und reichte das Blatt dann dem alten Physiker hin, der die Zeichnung prüfend ansah und dann leise kicherte.
    „Wissen Sie, mein Gehirn verkalkt langsam, je älter ich werde. Was wollen Sie damit anfangen?“
    Darell zögerte. Er deckte dem anderen seine Pläne nicht gerne auf, aber nach Lage der Dinge ließ sich das jetzt wohl nicht vermeiden.
    Semic schüttelte den Kopf. „Dazu brauchen Sie Hyperrelais, alle anderen sind zu langsam. Und zwar eine ganz hübsche Menge.“
    „Aber es läßt sich bauen?“
    „Sicher.“
    „Können Sie alle Teile beschaffen – ohne Aufsehen zu erregen?“
    Semic hob die Oberlippe. „Ich würde mein ganzes Leben lang nicht so viele brauchen, wie hier benötigt werden.“
    „Nun, das ist ein Regierungsprojekt. Können Sie sich nichts Harmloses ausdenken, wofür man sie brauchen könnte? Geld haben wir genug.“
    „Hm-m-m. Wird mir schon irgend etwas einfallen.“
    „Wie klein können Sie den ganzen Apparat bauen?“
    „Hyperrelais gibt’s in Mikroausführung. Transistoren … Verdrahtung – das heißt, wir nehmen eine gedruckte Schaltung. Na ja, etwa so groß –“ Er zeigte es mit beiden Händen.
    „Das ist zu groß“, sagte Darell, „ich muß es unauffällig am Gürtel tragen können.“
    Er knüllte seine Skizze zu einem kleinen Ball zusammen und warf ihn in den Aschenbecher, wo er sich mit dem charakteristischen Blitz der molekularen Disruption auflöste.
    Ein leises Schnarren auf dem Schreibtisch seines Gegenüber ließ ihn fragend aufblicken. „Wer ist an Ihrer Tür?“
    Semic sah auf den kleinen Fernsehschirm und sagte: „Der junge Anthor und noch ein anderer Mann.“
    Darell schob seinen Stuhl zurück. „Kein Wort zu den anderen, Semic, von dem, was wir gesprochen haben. Es ist ein tödliches Wissen, wenn der Feind davon erfährt, und zwei Leben, die wir riskieren, sind genug.“
     
    *
     
    Pelleas Anthors sommerliche Kleidung schlug sich mit der würdigen Ruhe von Semics Arbeitszimmer.
    Er stellte vor. „Dr. Darell, Dr. Semic – Orum Dirige.“
    Sein Begleiter war groß. Dr. Darell streckte ihm die Hand hin. „Polizeileutnant Dirige“, fügte Anthor hinzu. Und dann bedeutungsvoll: „Von Kalgan.“
    Darall sah den jungen Mann plötzlich mit ganz anderen Augen an. „Polizeileutnant Dirige von Kalgan“, wiederholte er. „Und Sie bringen ihn hierher. Warum?“
    „Weil er der letzte Mann in Kalgan war, der Ihre Tochter gesehen hat – sachte, sachte!“
    Anthors triumphierender Blick wurde plötzlich besorgt, als er zwischen die beiden Männer trat und Darell mit sanfter Gewalt von dem anderen löste.
    „Was wollen Sie denn, ich dachte, ich bringe Ihnen eine gute Nachricht?“
    Darell redete den Polizisten direkt an. „Was meint er, wenn er Sie den letzten Mann nennt, der meine Tochter gesehen hat? Ist meine Tochter tot? Bitte machen Sie keine Umschweife.“ Sein Gesicht war weiß wie die Wand.
    Leutnant Dinge sagte ausdruckslos: „Der letzte Mann in Kalgan, hieß es. Sie ist jetzt nicht mehr in Kalgan. Mehr weiß ich nicht.“
    „Augenblick mal“, schaltete sich Anthor ein. „Lassen Sie mich das erklären. Tut mir leid, Doktor, wenn ich es zu dramatisch gemacht habe. Sie nehmen alles mit so unmenschlicher Fassung auf, daß ich mir manchmal gar nicht vorstellen kann, daß es bei Ihnen so etwas wie Gefühl überhaupt gibt. Zuerst einmal eines: Leutnant Dirige ist einer von uns. Er ist zwar in Kalgan geboren, sein Vater war aber ein Mann von der Stiftung, der in den Diensten des Mutanten nach Kalgan gebracht wurde. Ich verbürge mich für die Loyalität des Leutnants gegenüber der Stiftung.“
    „Ich stand mit ihm seit dem Tag in Verbindung, an dem die täglichen Berichte Munns abbrachen –“
    „Was?“ unterbrach ihn Darell wütend. „Ich dachte, wir hätten uns geeinigt, daß wir

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