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TS 28: Alle Wege führen nach Trantor

TS 28: Alle Wege führen nach Trantor

Titel: TS 28: Alle Wege führen nach Trantor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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können, und wenn ihr Leben davon abgehangen hätte.
    Damit konnte nur sie gemeint sein. Aber warum?
    Callia hatte ihre Flucht organisiert. Und Callia war eine Frau von der Zweiten Stiftung. Warum also jetzt die Suchaktion? War Callias Plan gescheitert? Oder war das alles nur eine Finte in einem viel komplizierteren Plan, den sie nicht begreifen konnte?
    Eine Sekunde lang wollte sie aufspringen und schreien, daß sie aufgab, daß sie mitkommen würde, daß … daß …
    Aber Mammis Hand hatte ihr Handgelenk umspannt. „Schnell! Schnell! Wir gehen zur Toilette, ehe die Suche losgeht.“
    Arcadia verstand zwar nicht, folgte aber blind.
    Das Gitter begann sich jetzt herabzusenken, und Pappi sah mit offenem Mund zu. Er hatte schon oft von dieser Einrichtung gelesen und gehört, aber das hier war das erste Mal, daß er sie am eigenen Leib verspürte. Es flimmerte in der Luft, ein Bündel kurzwelliger Strahlung, das als harmloser Nebeneffekt die Luft leicht zum Glühen brachte.
    Jetzt war es in Hüfthöhe angekommen. Die Quadrate hatten jeweils etwa drei Meter Kantenlänge. In seinem eigenen Quadrat fand sich Pappi allein, während einige benachbarte Quadrate überfüllt waren. Er kam sich isoliert vor, wagte es aber nicht, eine der Begrenzungslinien zu durchbrechen, weil er wußte, daß das einen Alarm auslösen würde, der ihn erstens sehr verdächtig machen würde und zweitens vielleicht dazu führen konnte, daß der Strahl einer Neuropistole sich ihn als Opfer suchte.
    So wartete er geduldig, bis ein Uniformierter zu ihm trat und mit barscher Stimme befahl: „Papiere!“
    Pappi händigte sie gehorsam aus, und der Beamte überflog sie schnell.
    „Sie sind Preem Palver, Herkunftsplanet Trantor, einmonatiger Aufenthalt in Kalgan, jetzt auf der Rückkehr nach Trantor begriffen, ja oder nein?“
    „Ja“
    „Was tun Sie in Kalgan?“
    „Ich bin Vertreter unseres Farmkooperativs. Ich hatte Verhandlungen mit dem Landwirtschaftsministerium in Kalgan-City.“
    „Hm. Ihre Frau reist mit Ihnen? Wo ist sie? Sie ist in Ihren Papieren erwähnt.“
    „Bitte. Meine Frau ist in der …“ Er deutete.
    „Hanto“, knurrte der Polizist, und ein weiterer Uniformierter gesellte sich zu ihnen.
    „Wieder eine auf der Toilette. Schreib’ ihren Namen auf.“ Dann wieder zu Palver.
    „Sonst noch jemand bei Ihnen?“
    „Meine Nichte.“
    „Sie ist in Ihren Papieren nicht erwähnt.“
    „Sie ist erst später zu uns gekommen.“
    „Wo ist sie? Ja, ja, schon gut, schreib’ sie auch auf, Hanto. Wie heißt Ihre Nichte? Schreib’ auf ,Arcadia Palver’. Sie bleiben hier, Palver, wir wollen uns gleich einmal die Damen ansehen, bevor wir weitermachen.“
    Pappi wartete geduldig. Nach langer Zeit kam Mammi auf ihn zumarschiert, Arcadias Hand fest in der ihren haltend und die beiden Polizisten dicht hinter ihnen.
    Der Polizist, der Palver zuerst verhört hatte, deutete auf Arcadia. „Ist das Ihre Nichte?“
    „Ja“
    „Ich möchte ihre Papiere sehen.“
    Mammi sah ihren Mann an und schüttelte leicht aber bestimmt den Kopf.
    Eine kurze Pause, dann sagte Pappi mit einem sanften Lächeln: „Ich fürchte, das werde ich nicht tun.“
    „Was heißt, Sie fürchten, Sie werden das nicht tun?“ Der Polizist streckte die Hand aus. „Geben Sie sie her!“
    „Diplomatische Immunität“, sagte Pappi ruhig.
    „Was soll das heißen?“
    „Ich habe gesagt, daß ich Vertreter meines Farmkooperativs bin. Ich bin bei der kalganischen Regierung als offizieller ausländischer Gesandter akkreditiert, wie Sie aus meinen Papieren ersehen können. Ich habe sie Ihnen gezeigt und möchte jetzt nicht weiter belästigt werden.“
    Einen Augenblick wußte der Polizist nicht mehr weiter. „Ich muß die Papiere sehen. Ich habe Befehl.“
    „Machen Sie, daß Sie wegkommen“, mischte Mammi sich plötzlich ein. „Wenn wir Sie hier haben wollen, dann rufen wir Sie, Sie … Landstreicher.“
    Der Polizist preßte die Lippen zusammen. „Paß gut auf sie auf, Hanto, ich hole den Leutnant.“
    Die Suche ging jetzt ihrem Ende zu. Die Menge wurde gefährlich ungeduldig. Fünfundvierzig Minuten waren inzwischen vergangen, seitdem das Gitter sich gesenkt hatte, und das war zu lange. So bahnte sich Leutnant Dirige hastig einen Weg durch die Menge.
    „Ist das das Mädchen?“ fragte er. Er sah sie an, und die Beschreibung paßte ganz offenbar auf sie. All diese Aufregung wegen einem kleinen Kind!
    „Bitte die Papiere des Mädchens“, sagte er.
    Pappi fing an:

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