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TS 28: Alle Wege führen nach Trantor

TS 28: Alle Wege führen nach Trantor

Titel: TS 28: Alle Wege führen nach Trantor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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und meine Mutter hat ihn fünf Sekunden später niedergeschossen, weil nur so die Lage der Zweiten Stiftung vor dem Mutanten geheimgehalten werden konnte. Aber Sie müssen sich darüber klar sein, daß sie gleichzeitig damit jeden Beweis unmöglich gemacht hat, ob Ebling Mis wirklich die Zweite Stiftung gefunden hat. Immerhin war nach ihm niemand in der Lage, die Wahrheit aus den Aufzeichnungen in der Bibliothek herauszufinden.“
    „Sie erinnern sich aber sicherlich, daß Ebling Mis unter dem geistigen Druck des Mutanten stand.“
    „Ja, ich weiß, aber gerade dadurch war sein Geist in einem ganz abnormalen Zustand. Wissen Sie und ich etwas über das Verhalten eines Menschen, wenn er sich unter der emotionellen Kontrolle eines anderen befindet? Über seine Kräfte und Schwächen? Jedenfalls werde ich nicht nach Trantor reisen.“
    Anthor runzelte die Stirne. „Weshalb regen Sie sich so auf? Ich habe nur den Vorschlag gemacht – ewiger Weltraum, ich verstehe Sie nicht! Sie sorgen sich hier ab, und dabei wäre es die natürlichste Sache der Welt, jetzt nach Trantor zu fahren und das Mädchen zu holen.“
    „Genauso ist es. Genau das möchte ich auch tun. Und deshalb werde ich es nicht tun. Anthor, versuchen Sie doch einmal, meinenGedanken zu folgen und mach zu verstehen. Wir haben es hier nun einmal mit einer Macht zu tun, der wir unterlegen sind.
    Wir wissen jetzt seit fünfzig Jahren, daß die Zweite Stiftung der wahre Abkömmling und Schüler der Seldon’schen Mathematik ist. Was das bedeutet, und das wissen Sie ebensogut wie ich. ist, daß in der ganzen Galaxis nichts geschieht, was nicht irgendwie in ihren Plänen eine Rolle spielt. Für uns ist das ganze Leben eine Serie von Zufällen, denen wir durch Improvisationen begegnen, während für die Vertreter der Zweiten Stiftung alles nur eine Folge sinnvoller Vorgänge ist.
    Und da sie alles auf so strenger Vorausberechnung aufbauen, werde ich ihnen eine harte Nuß aufgeben, indem ich etwas tue, was unwahrscheinlich ist. Ich werde also hierbleiben, obgleich ich mit jeder Faser meines Körpers dorthin gezogen werde. Nein! Weil ich dorthin gezogen werde.
    Und dann noch eines, Anthor: Wir dürfen nicht vergessen, daß nicht alles den Stempel der Zweiten Stiftung trägt. Vielleicht haben sie mit Arcadias kleinem Ausflug gar nichts zu tun, und sie wird gesund und wohlbehalten in Trantor sein, wenn wir anderen schon alle längst tot sind.“
    „Nein“, sagte Anthor plötzlich. „Jetzt sind Sie auf der falschen Spur. Hören Sie mir zu. Ich habe nämlich im Gegensatz zu Ihnen von Leutnant Dirige einen vollständigen Bericht bekommen. Darüber hinaus sagte ich Ihnen schon, daß ich meine Verbindungsleute in Kalgan habe, und ihr Bericht deckt sich völlig mit dem des Leutnants. So wissen wir zum Beispiel, daß Homir Munn bei seiner ersten Audienz bei Lord Stettin die Erlaubnis zum Betreten des Palastes verweigert und daß diese Ablehnung plötzlich widerrufen wurde, nachdem Arcadia mit Callia, der Maitresse des Ersten Bürgers, gesprochen hatte.“
    Darell unterbrach ihn. „Woher wissen Sie das?“
    „Munn wurde von Dirige im Rahmen der Suchaktion nach Arcadia verhört.
    Und dann noch Lady Callia selbst. Es geht das Gerücht, daß Lord Stettins Interesse für sie nachgelassen hat, aber dieses Gerücht wird nicht durch Tatsachen erhärtet. Sie verteidigt nicht nur erfolgreich ihren Platz an seiner Seite, sondern vermochte sogar den Lord umzustimmen, Munn doch die Erlaubnis zum Betreten des Palastes zu geben. Im übrigen bezeugen ein Dutzend Soldaten, daß sie und Arcadia am letzten Abend zusammen gesehen wurden. Und doch bleibt sie unbestraft. Und das trotz der ausgedehnten Suchaktion, die man um Arcadias willen veranstaltet hat.“
    „Und was schließen Sie aus dieser Flut unzusammenhängender Tatsachen?“
    „Daß Arcadias Flucht arrangiert worden ist.“
    „Das habe ich ja auch gesagt.“
    „Mit einem Zusatz. Daß Arcadia gewußt haben muß, daß sie arrangiert war, daß Arcadia, das kluge kleine Mädchen, das überall eine Verschwörung witterte, auch diese gewittert hat und genauso gefolgert hat wie wir. Sie wollten, daß sie zur Stiftung zurückkehrte, folglich fuhr sie statt dessen nach Trantor. Aber warum gerade nach Trantor?“
    „Ja, warum?“
    „Weil ihr Idol, nämlich ihre Großmutter auch dorthin geflogen war. Arcadia hat das bewußt oder unbewußt nachgeahmt. Ich frage mich nur, ob sie vor dem gleichen Feind geflüchtet ist.“
    „Vor dem

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