Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 28: Alle Wege führen nach Trantor

TS 28: Alle Wege führen nach Trantor

Titel: TS 28: Alle Wege führen nach Trantor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
nichts unternehmen wollten? Sie haben damit Ihr Leben und das unsere aufs Spiel gesetzt, Anthor.“
    „Weil“, kam die ebenso wütende Antwort, „ich dieses Spiel schon wesentlich länger mitmache als Sie. Weil ich in Kalgan gewisse Verbindungsleute habe, von denen Sie keine Ahnung haben. Verstehen Sie mich?“
    „Ich halte Sie für vollkommen verrückt.“
    „Wollen Sie jetzt zuhören? Sagen Sie es ihm, Dirige.“
    Dirige sprach gelassen, als hätte er von dem ganzen Wortwechsel nichts gehört. „Soweit mir bekannt ist, Dr. Darell, hält sich Ihre Tochter jetzt in Trantor auf. Wenigstens befand sie sich auf dem Ost-Raumhafen im Besitze einer Fahrkarte dorthin. Sie war in Gesellschaft eines Vertreters von Trantor, der sie als seine Nichte bezeichnete. Ihre Tochter scheint eine seltsame Sammlung von Verwandten zu besitzen. Das war der zweite Onkel im Laufe von zwei Wochen, wie? Der Trantorianer versuchte sogar, mich zu bestechen – wahrscheinlich denkt er, daß ich sie deswegen habe laufen lassen.“ Er lächelte.
    „In welchem Zustand befand sie sich?“
    „Soviel ich sehen konnte, fehlte ihr nichts. Natürlich hatte sie Angst, aber das kann man ihr nicht verdenken. Meine ganzen Leute waren hinter ihr her, ich weiß heute noch nicht, weshalb.“
    Darell atmete auf. Er merkte, wie seine Hände zitterten, und es bedurfte einer bewußten Willensanstrengung, um sie zur Ruhe zu bringen. „Dann geht es ihr also gut. Dieser Vertreter, wer war er? Welche Rolle spielt er in der ganzen Sache?“
    „Das weiß ich nicht. Was wissen Sie eigentlich von Trantor?“
    „Nicht viel“, gab Dr. Darell zu, „obwohl ich einmal dort gewohnt habe.“
    „Es ist heute eine Ackerbauwelt. Exportiert Viehfutter und Getreide. Hohe Qualität, übrigens. Wird in der ganzen Galaxis gelobt. Es gibt ein paar Farmkooperative auf dem Planeten, von denen jedes seine Vertreter in anderen Systemen hat. Dieser eine Vertreter war schon früher in Kalgan gewesen, meist mit seiner Frau. Grundehrliche Leute, und ziemlich harmlos obendrein.“
    „Hm“, sagte Anthor. „Arcadia ist in Trantor geboren, nicht, Doc?“
    Darell nickte.
    „Also paßt, wie Sie sehen, alles zusammen. Sie wollte schnell wegkommen, und möglichst weit weg obendrein – also bot sich Trantor ganz von selbst an. Meinen Sie nicht auch?“
    „Warum ist sie nicht hierher zurückgekehrt?“ fragte Darell.
    „Vielleicht wurde sie verfolgt und war der Ansicht, daß sie ihren Verfolgern die Suche erschweren könnte, wenn sie in eine andere Richtung ging, als man von ihr annehmen mußte.“
    Dr. Darell hatte nicht das Herz dazu, weiterzufragen. Nun, dann mochte sie in Trantor in Sicherheit sein, oder wenigstens so sicher, wie man irgendwo in dieser furchtbaren Galaxis sicher sein konnte. Er tastete nach der Tür und fühlte Anthors Hand auf seinem Arm. Er blieb stehen, drehte sich aber nicht nach dem jungen Mann um.
    „Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich mit Ihnen nach Hause komme, Doc?“
    „Nein, natürlich nicht“, antwortete er automatisch.
     
    *
     
    Zu Hause angekommen, lehnte er ein Abendessen ab und zog sich wieder in sein Arbeitszimmer zurück. Erst gegen Mitternacht kam er ins Wohnzimmer, wo er Anthor vorfand, der immer noch an den Knöpfen des Videogerätes herumspielte. Er blickte auf, als er Schritte hinter sich hörte.
    „Oh, Sie sind noch nicht schlafen gegangen? Ich versuche jetzt schon seit Stunden, hier etwas anderes als Sondermeldungen hereinzubekommen. Es scheint, daß die Hober Mallow von ihrem Kurs abgekommen ist. Man hat bisher nichts von ihr gehört.“
    „Wirklich? Und was meint man, ist die Ursache?“
    „Was denken Sie denn? Kalgan! Es wurde berichtet, daß kalganische Schiffseinheiten sich in dem Raumsektor befanden, aus dem die letzten Nachrichten von der Hober Mallow kamen.“
    Darell zuckte die Achseln, und Anthor fuhr sich über die Stirne.
    „Sagen Sie mal, Doc“, meinte der junge Mann, „warum fahren Sie nicht nach Trantor?“
    „Warum sollte ich das tun?“
    „Weil Sie uns hier gar nichts nützen können. Sie haben jetzt andere Sorgen, und dort könnten Sie etwas Positives erledigen. Dort ist die alte kaiserliche Bibliothek mit den Berichten über die Seldon-Kommission …“
    „Nein, die Bibliothek wurde schon von vorn bis unten durchgekämmt und hat keinem Menschen auch nur einen Schritt weitergeholfen.“
    „Ebling Mis hat sie geholfen.“
    „Woher wissen Sie das? Ja, er hat gesagt, daß er die Zweite Stiftung gefunden hätte,

Weitere Kostenlose Bücher