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TS 28: Alle Wege führen nach Trantor

TS 28: Alle Wege führen nach Trantor

Titel: TS 28: Alle Wege führen nach Trantor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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„Ich habe schon erklärt –“
    „Ich weiß, was Sie erklärt haben, und es tut mir sehr leid“, sagte «der Leutnant, „aber ich habe meine Befehle und kann nichts daran ändern. Wenn Sie sich nachher beschweren wollen, steht Ihnen das selbstverständlich frei. Bis dahin muß ich jedoch im äußersten Notfall auch Gewalt anwenden.“
    Dann wartete er geduldig.
    Schließlich sagte Pappi: „Gib mir deine Papiere, Arcadia.“
    Arcadia schüttelte ängstlich den Kopf, aber Pappi nickte beruhigend. „Keine Angst, gib sie mir nur.“
    Sie reichte ihm hilflos die Dokumente hin. Pappi fummelte daran herum, las sie sorgfältig und reichte sie dann dem Leutnant weiter, der sie ebenfalls sorgfältig las. Dann hob er die Augen und ließ seinen Blick lange auf Arcadia ruhen. Er klappte das Heft zu.
    „Alles in Ordnung“, sagte er. „Ihr könnt gehen, Leute.“
    Er ging, und kaum zwei Minuten später hob sich das Gitter wieder und eine Stimme kündigte im Lautsprecher an, daß die Suchaktion beendet sei.
    „Wie … wie?“ stotterte Arcadia.
    Aber Pappi winkte ab. „Schsch! Kein Wort. Wir gehen dann wohl am besten gleich hinaus, das Schiff müßte bald da sein.“
    Sie waren auf dem Schiff. Sie hatten eine eigene Kabine und einen eigenen Tisch im Speisesaal. Schon waren sie zwei Lichtjahre von Kalgan entfernt, und Arcadia wagte es endlich, noch einmal auf ihre Frage zurückzukommen.
    „Aber sie haben mich doch gesucht, Herr Palver“, sagte sie, „und sie müssen doch meine Beschreibung und alle Einzelheiten gekannt haben. Warum haben sie mich wohl laufen lassen?“
    Pappi lächelte breit über seinem riesigen Roastbeef. „Nun, Arcadia, mein Kind, das war ganz einfach. Wenn man mit Agenten, Einkäufern und Konkurrenten verhandelt, lernt man so einige Tricks. Ich habe dafür bis jetzt zwanzig Jahre Zeit gehabt. Ja, und siehst du, als der Leutnant deine Papiere ansah, fand er drinnen eine hübsche klein zusammengefaltete Fünfhundertkreditnote. Einfach, nicht?“
    „Ich zahle es zurück. Ehrlich, ich habe eine Menge Geld.“
    „Aber“, Pappi lächelte verlegen. „Für eine Landsmännin –“
    Arcadia gab nach. „Was aber, wenn er das Geld genommen und mich trotzdem verhaftet hätte? Und Sie obendrein wegen versuchter Bestechung angezeigt hätte?“
    „Und fünfhundert Kredit aufgegeben? Ich kenne diese Leute besser als du, mein Kind.“
    Aber Arcadia wußte, daß er die Leute nicht besser kannte. Nicht diese Leute. Nachts im Bett dachte sie lange darüber nach und kam zu dem Ergebnis, daß keine Summe der Welt einen Polizeileutnant davon abhalten konnte, sie zu fangen, wenn das nicht von vorneherein so geplant gewesen wäre. Sie wollten sie nicht fangen und hatten sich trotzdem allen Anschein gegeben, als wäre genau das ihre Absicht.
    Warum? Um sicher zu sein, daß sie abreiste? Nach Trantor? Waren die freundlichen Leute, mit denen sie jetzt reiste, nur ein Werkzeug in den Händen der Zweiten Stiftung, genauso hilflos wie sie?
    So mußte es sein!
    Oder vielleicht doch nicht?
    Es hatte keinen Sinn. Wie sollte sie es mit ihnen aufnehmen? Was auch immer sie unternahm, sie wußte nie, ob es nicht genau das war, was man von ihr erwartete.
    Und doch mußte sie den Kampf bestehen! Sie mußte!

 
11. Kapitel
     
    Am 185. Tag des Jahres 11.692 Galaktischer Ära, oder des Jahres 348 der Stiftungsära, wie man in Terminus seit einiger Zeit die Jahre zu bezeichnen pflegte, wobei der Beginn der Zeitrechnung durch die Gründung der Stiftung durch Hari Seldon gekennzeichnet wurde, traf der Stiftungskreuzer Hober Mallow auf ein kalganisches Geschwader. Das Stiftungsschiff weigerte sich, ein Prisenkommando an Bord zu nehmen, und wurde durch Strahlerbeschuß vernichtet. Dieser Tag wurde von späteren Geschichtsschreibern als der Beginn des Stettinischen Krieges bezeichnet.
    Für Dr. Darell war das der zweiunddreißigste Tag, seit Arcadia Terminus verlassen hatte. Nur wenige Leute konnten sich vorstellen, welche Anstrengung es ihn kostete, seine Nerven in dieser Zeit nicht zu verlieren.
    Im Augenblick saß er im Arbeitszimmer von Dr. Elvett Semic.
    Er fuhr auf, als sein Gesprächspartner plötzlich sagte: „Warum unternehmen Sie eigentlich nichts dagegen?“
    „Was meinen Sie – äh – wo waren wir?“
    Semic sah ihn prüfend an. „Es wäre besser, wenn Sie sich etwas mehr um Ihre Tochter kümmerten.“
    Dr. Darell antwortete kühl: „Die Frage war, ob Sie einen Symes-Molff-Resonator für diesen Bereich beschaffen

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