TS 28: Alle Wege führen nach Trantor
wie hieß das kleine Mädchen, das Sie entführt haben?“
„Arcadia Darell“, keuchte der.
„Nun, weiter, ist sie in Sicherheit?“
„Ja, es geht ihr gut; ihr fehlt nichts, was sie braucht.“
Dann kehrte der Admiral zurück. „Und?“
„Der Mann ist kein Spion, Sir. Sie können ihm glauben, ich bürge für ihn.“
„So“. Der Admiral runzelte die Stirn. „Dann ist er Vertreter eines Farmkooperativs in Trantor, das mit Terminus einen Vertrag über Lieferung von Weizen und Kartoffeln abschließen möchte. Nun, meinetwegen, aber jetzt kann er hier nicht weg, weil wir uns mitten in einer Schlacht befinden. Nachher, falls wir dann noch am Leben sind, werden wir ihn nach Terminus bringen.“
*
Die kalganesische Flotte entdeckte die Schiffe der Stiftung aus einer unvorstellbaren Entfernung und wurde auch selber entdeckt.
Der Admiral der Stiftung furchte die Stirn und sagte: „Das muß ihre Hauptmacht sein. Sehen Sie sich das einmal an.“ Dann fügte er hinzu: „Aber wir nehmen es leicht mit ihnen auf, wenn wir uns auf Cenns Abteilung verlassen können.“
Kommander Cenn war schon vor Stunden abgeflogen, – beim ersten Zeichen, daß der Feind nahte. Jetzt konnte der Plan nicht mehr geändert werden. Entweder klappte es oder es klappte eben nicht, aber der Admiral fühlte sich sicher. Und seine Offiziere und Männer auch.
Die kleinen Funken, von denen jeder für ein Schiff stand, tanzten wie ein Ballett von Glühwürmchen über den Sichtschirm. Die Stiftungsflotte zog sich langsam zurück. Stunden verstrichen. Der kalganesische Plan verlangte ein bestimmtes Raumvolumen zu besetzen, und aus diesem Volumen wichen die Schiffe der Stiftung jetzt langsam und zögernd.
Kapitän Dixyl starrte auf seine Armbanduhr. Es war 13.10.
„Wir haben noch zwanzig Minuten …“
Der Leutnant, der an seiner Seite stand, nickte. „Bis jetzt verläuft alles planmäßig. Wir haben jetzt mehr als neunzig Prozent von ihnen in der Falle. Wenn wir sie dort festhalten können …“
„Ja, wenn …“
Die Schiffe der Stiftung rückten wieder etwas vor – sehr langsam. Nicht schnell genug, um die Kalganesen zum Rückzug zu zwingen und doch gerade schnell genug, um den Feind vom Vormarsch abzuhalten.
Und die Minuten verstrichen.
Um 13.25 summte ein Signal des Admirals in fünfundsiebzig Schiffen der Stiftung, die sofort mit maximaler Beschleunigung auf die vordere Linie der Kalgan-Schiffe zustürzten, die selbst dreihundert Schiffe stark war. Die Abwehrschirme der Kalganesen zuckten auf, und gebündelte Energiestrahlen suchten ihre Opfer unter den Angreifern. Sämtliche Waffen der dreihundert Schiffe konzentrierten sich auf die fünfundsiebzig tollkühnen Angreifer, die ohne Rücksicht auf Verluste auf sie einstürmten und …
Um 13.30 tauchten fünfzig Schiffe unter Commander Cenn aus dem Nichts auf – in einem einzigen Sprung durch den Hyperraum, der bei allen fünfzig Schiffen im gleichen Sekundenbruchteil und am gleichen Ort begonnen hatte – und verbissen sich mit aller Wut in den schutzlosen Rücken des Feindes.
Die Falle klappte zu.
Die Kalganesen hatten zwar immer noch den Vorteil zahlenmäßiger Überlegenheit auf ihrer Seite, aber sie versuchten erst gar nicht, den Feind zu zählen. Ihr erster Impuls war Flucht, und diesem Impuls gaben sie nach. Ihre Formation brach auseinander, und die Schiffe behinderten sich gegenseitig und boten dem Feind ein leichtes Ziel.
Nach einer Weile ähnelte das Ganze einer Treibjagd.
Von dreihundert kalganesischen Schiffen, dem Herz und Kern der Flotte, erreichten etwa sechzig in einem Zustand, der jegliche Reparatur unmöglich machte, den heimatlichen Hafen in Kalgan. Die Verluste der Stiftung betrugen acht Schiffe bei einer ursprünglichen Stärke von einhundertfünfundzwanzig.
Preem Palver landete, als gerade die Siegesfeier auf Terminus auf ihrem Höhepunkt angelangt war. Das ganze Getöse war nicht nach seinem Geschmack, aber seine Reise war vom Erfolg gekrönt.
Er hatte nämlich erstens einen Handelsvertrag unterzeichnet, demzufolge Palvers Kooperativ zwanzig Schiffsladungen gewisser Nahrungsmittel pro Monat liefern sollte, und zweitens Arcadias Vater die aus fünf Worten bestehende Botschaft seiner Tochter übermittelt.
Einen erschreckten Augenblick lang hatte Darell ihn aus weiten Augen angestarrt und dann seinerseits Palver gebeten, an Arcadia eine Botschaft zu bestellen. Palver gefiel diese Botschaft wesentlich besser als die, die er nach Terminus
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